Angeln in der Bleilochtalsperre: So fängst Du zielsicher im Thüringer Meer

Ihr träumt von einem kapitalen Räuber? Dann sollten Ihr unbedingt einmal zum Angeln an die Bleilochtalsperre fahren. Denn in der größten Stausee Deutschlands lauern große Barsche, Hechte und Zander.

Im Dreiländereck Thüringen, Sachsen und Bayern liegt das „Thüringische Meer“, die Bleilochtalsperre. Ihren Namen verdankt sie ihrer Lage zwischen den Bleibergen des Saaletals. Mit 900 Hektar Fläche und einem Fassungsvermögen von 215 Millionen Kubik­meter Wasser ist sie die größte Talsperre Deutschlands. Luftlinie ist die Talsperre zwar nur 27 Kilometer lang, bildet aber mit zahlreichen Seitentälern eine rund 80 Kilometer lange Uferlinie – ein Riesengewässer, eben ein Meer. Das Angeln in der Bleilochtalsperre verspricht aber nicht nur eine Top-Lage, sondern auch hervorragende Raubfischbestände.

ACHTUNG: (Stand: 1. Oktober 2018)

Auf Grund von Reparaturarbeiten am Ablassbauwerk der Bleilochtalsperre ist das Angeln von der Brücke Saaldorf bis zum Einlauf Arlasbach/Harra derzeit verboten. Hier ist der Wasserstand deutlich niedriger als gewohnt. Wie der Landesanglerverband Thüringen mitteilte, ist dieses Gebiet Rückzugsort der Laichzander. Daher wird auf Grund des geringen Wasserstandes, und damit auch die geschrumpften Rückzugsorte der Zander, für die Zeit der Bauarbeiten das Angeln in diesem Bereich verboten. Es finden regelmäßig Kontrollen statt. Sollten Angler in diesem Gebiet erwischt werden, droht ihnen der Entzug der Fischereierlaubnis. Dennoch keine Sorge: Auch mit der Sperrung des oben genannten Bereiches, steht Anglern immer noch über 22 Kilometer Angelstrecke zur Verfügung. Sobald die Sperrung der Verbotszone aufgehoben wird, werden wir Euch hier informieren. Alternativ findet Ihr auch auf der Homepage des Landesanglerverbands Thüringen regelmäßig Information zum Angeln in der Bleilochtalsperre.

Angeln in der Bleilochtalsperre: Das Gewässer der Kapitalen

Entstanden ist die Bleilochtalsperre durch den Aufstau der aus dem Fichtelgebirge kommenden Saale. Am Grund des Stausees ist das alte Flussbett noch deutlich bis zu 65 Meter tief eingegraben. Fast überall sind die Ufer von hohem Wald gesäumt. Wo er gerodet wurde, setzen sich die Stubben unter Wasser fort und bilden ideale Unterstände für alle Raubfische. Der Energiekonzern Vattenfall nutzt den See ausschließlich zur Stromerzeugung und gestattet daher das Bootsangeln, sogar mit Motor. Bekannt ist die Bleilochtalsperre besonders für ihren guten Raubfischbestand: Hechte bis 1,30 Meter Länge, Zander bis 1 Meter Länge und Barsche bis 50 Zentimeter Länge wurden in dieser Talsperre schon überlistet.

Auch Veit’s Angelkumpel Nick Härtling war erfolgreich durfte sich über diesen stattlichen Zander freuen. Im Sommer stehen die Räuber in relativ flachen Gewässerzonen bis 10 Meter Tiefe. Foto: BLINKER/V. Wilde

Auch Veit’s Angelkumpel Nick Härtling war erfolgreich durfte sich über diesen stattlichen Zander freuen. Im Sommer stehen die Räuber in relativ flachen Gewässerzonen bis 10 Meter Tiefe. Foto: BLINKER/V. Wilde

Besonders stark ist der Barschbestand beim Angeln in der Bleilochtalsperre. Im Sommer jagen die gestreiften Räuber Fischbrut an der Wasseroberfläche. Wer das Jagdrevier der Barsche ausfindig gemacht hat und in der richtigen Tiefe angelt, bekommt häufig Biss auf Biss. Um die Bleilochtalsperre erfolgreich befischen zu können, ist ein Boot von Vorteil. Mit Hilfe des schwimmenden Untersatzes ist man flexibel und kann auf die Suche nach aussichtsreichen Angelstellen und hungrigen Fischen gehen. Das Schleppangeln ist in der Bleilochtalsperre allerdings verboten, nur das Fischen vom verankerten Boot ist gestattet.

Der Gewässergrund ist sehr strukturreich, man findet Baumstümpfe, scharfe Felskanten und sogar versunkene Mauern. Diese Stellen sind zwar immer für einen Fisch gut, allerdings hat man dort auch häufig mit Hängergefahr zu kämpfen. Deshalb sollte man Bereiche befischen, die relativ hindernisfrei sind. Sonst ist die Gefahr groß, dass man einen Kapitalen zwar gehakt hat, aber nicht in den Kescher bekommt.

Welche Fischarten sind besonders stark in der Bleilochtalsperre vertreten?

Vor allem Raubfischangler finden mit der Bleilochtalsperre ein Top-Revier! Es kommen viele und große Zander vor, aber auch der Barschbestand ist hervorragend. Hechte gibt es ebenfalls reichlich und Meterfische werden regelmäßig gefangen.

Die Stachelflosser kommen nicht nur in großen Mengen vor, sondern wachsen zu kapitalen Raubrittern bis 50 Zentimeter ab. Wenn sie in den Sommermonaten auf Kleinfischjagd sind, lassen sie sich durch ihr verräterisches Rauben sehr gut orten und gezielt mit kleinen Kunstködern und Köderfischen sowie Tauwürmern fangen. Tipp: Obwohl oder gerade weil die Bleilochtalsperre als hervorragendes Raubfischgewässer bekannt ist, lohnt auch immer wieder ein Ansitz auf Karpfen. Diese wurden in den vergangenen Jahrzehnten regelmäßig besetzt, aber kaum befischt. Einheimische gehen davon aus, dass es einen guten Bestand von Großkarpfen bis 40 Pfund gibt.

Hechte fühlen sich ebenfalls wohl. Kevin Reisinger fing diesen 107 Zentmeter langen Esox. Foto: BLINKER/V. Wilde

Hechte fühlen sich ebenfalls wohl. Kevin Reisinger fing diesen 107 Zentmeter langen Esox. Foto: BLINKER/V. Wilde

Mit welchen Methoden kommt man zum Erfolg?

Am beliebtesten und erfolgreichsten ist das Spinnfischen mit dem Gummifisch. Zander und Barsche reagieren am besten auf schlanke, aktionsarme Modelle in natürlichen Farbtönen. Zum Hechtangeln dürfen sie Shads gerne mehr Aktion und ein auffälligeres Dekor haben. Leider existieren viele versunkene Bäume, scharfe Steinkanten und andere Hindernisse. Das Hängerrisiko ist also beim Angeln in der Bleilochtalsperre ziemlich hoch. Gerade im Sommer können auch Hechte und Barsche sehr gut im Mittelwasser mit Spinnern, Blinkern und Wobblern gefangen werden. Natürlich ist ebenfalls ein Ansitz mit dem toten Köderfisch, speziell nachts, sehr Erfolg versprechend. Friedfischangler haben die besten Fangchancen beim Feedern oder beim klassischen Karpfenansitz.

Was für Einschränkungen sind zu beachten?

Leider sind diese relativ umfangreich. Beim Bootsangeln besteht Ankerpflicht, so dass Vertikalangeln beispielsweise nicht möglich ist. Verbrennungsmotoren dürfen nur zu bestimmten Zeiten und ausschließlich mit kostenpflichtiger Plakette genutzt werden (Infos beim Landratsamt des Saale-Orla-Kreises unter der Rufnummer 03663-488523). Elektromotoren dürfen ohne Genehmigung genutzt werden. Sämtliche Bestimmungen sind im Erlaubnisschein zu finden.

Mit einem Boot ist man auf einem so großen Gewässer klar im Vorteil. Geangelt werden darf aber nur, wenn ein Anker gesetzt ist. Foto: BLINKER/V. Wilde

Mit einem Boot ist man auf einem so großen Gewässer klar im Vorteil. Geangelt werden darf aber nur, wenn ein Anker gesetzt ist. Foto: BLINKER/V. Wilde

Flach im Frühjahr

Im Frühjahr wird in Wassertiefen zwischen zwei und vier Metern gut gefangen, im Sommer verlagert sich die heiße Zone ins 5 bis 15 Meter tiefe Wasser. Wer kein Boot zur Verfügung hat, muss aber nicht aufs Angeln verzichten. Wenn im Spätsommer und Herbst Wasser abgelassen wird, kann man die Uferzone abwandern und interessante Stellen systematisch abfischen. Gummifische am Bleikopf haben sich als Köder bewährt. Uferangler müssen allerdings mit Hängern rechnen und sollten deshalb einige Ersatzköder in der Box haben. Die Bleilochtalsperre ist aber nicht nur ein Gewässer für Raubfischfans: Karpfenangler fangen in flachen Bereichen Rüssler bis 40 Pfund.

Das Fischereirecht wurde an einen Fischer verpachtet. Der überlässt die Fische gänzlich den Anglern und lebt vom Angel­­­kartenverkauf. Außerdem sorgt er für jährlichen Besatz. Besser können die Bedingungen für Angler also nicht sein.

Infos zum Angeln in der Bleilochtalsperre

Angelkarten:

  • 14 Euro für DAFV-Mitglieder
  • 18 Euro für nicht organisierte Angler

Erhältlich online unter www.lavt.de (hier findet Ihr auch Adressen regionaler Angelshops, die Karten verkaufen).

Die Bleilochtalsperre ist zwar nicht sehr breit, aber mit 28 Kilometer Länge dennoch ein riesiges Gewässer. Foto: BLINKER/V. Wilde

Die Bleilochtalsperre ist zwar nicht sehr breit, aber mit 28 Kilometer Länge dennoch ein riesiges Gewässer. Foto: BLINKER/V. Wilde


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