Die Hitzewelle in Deutschland nimmt kein Ende und hat für viele Gewässer gravierende Folgen. Besonders schlimm hat es den Stausee in Rötlen (Baden-Württemberg) getroffen. Hier musste am Wochenende das Technische Hilfswerk (THW) sowie die örtliche Feuerwehr zu einem Großeinsatz ausrücken, um zahlreiche tote Fische aus dem Gewässer zu bergen. Insgesamt 20 Tonnen Kadavar konnten die Helfer gemeinsam mit dem örtlichen Fischereiverein aus dem Wasser holen.
Grund für das große Fischsterben im Stausee Rötlen ist akuter Sauerstoffmangel, der durch die andauernden hohen Temperaturen verursacht wurde. Betroffen waren viele Weißfischarten, Zander, Mamor-, Schuppen- und Spiegelkarpfen sowie kapitale Welse. Neben dem Schaden für die Natur beläuft sich nach ersten Hochrechnungen des Angelsportvereins Ostalb der wirtschaftliche Schaden auf 50.000 Euro. Für den Verein bedeutet das einen riesigen Kapitalverlust, der momentan noch nicht absehbare Folgen mit sich bringen kann. Daneben hat der Verein große Sorgen, den ganzen Bestand zu verlieren, wenn sich die Wetterlage nicht bald ändert.
Maßnahmen gegen das Fischsterben im Stausee Rötlen
Das THW und die Feuerwehr haben seit dem Wochenende Pumpen am Gewässer aufgestellt, die für Abkühlung sorgen und den Sauerstoffgehalt wieder erhöhen sollen. Derzeit beträgt die Wassertemperatur im Gewässer fast 27 Grad Celsius. Der Sauerstoffgehalt tendiert dadurch fast gegen Null und sorgt so für das große Fischsterben. Auf seiner Homepage hat der Angelsportverein Ostalb bekanntgegeben, dass das Angeln in dem 13 Hektar großen Gewässer bis auf Weiteres gesperrt ist. Wer gerne helfen möchte, kann sich unter folgenden Kontaktdaten beim Verein melden:
ASV Ostalb e. V.
Postfach 1147
73401 Aalen
[email protected]
www.asv-ostalb.de
Sauerstoffgehalt im Wasser
Mit steigenden Temperaturen, nimmt in der Regel auch der Sauerstoffgehalt in einem stehenden Gewässer ab. Der Sauerstoffgehalt wird in mg O2/l angegeben. Bei einer Wassertemperatur von 0 Grad Celsius beträgt der Wert circa 14,6 mg O2/l. Bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius nimmt der Sauerstoffgehalt schon stark ab und sinkt auf ca. 9 mg O2/l. Unterschreitet dieser Wert mehr als 4 mg O2/l, spricht man von einer fischkritischen Situation. Je nach Gewässer spielen Faktoren wie Größe der Wasserfläche, Wasserturbulenzen und Luftbewegungen eine entscheidende Rolle, wie stark sich der Sauerstoffgehalt in einem Gewässer verändert. Sollte der kritische Wert unterschritten werden, kommt es zum Fischsterben wie im Stausee Rötlen. Dann helfen nur noch Maßnahmen wie zum Beispiel Pumpen, um dem niedrigen Sauerstoffgehalt entgegen zu wirken.