Fischsterben in Wolgast: Ermittlungen laufen auf Hochtouren

In Wolgast ist es in diese Woche zu einem großen Fischsterben im Peenestrom gekommen. Ein Teppich bestehend aus tausenden Fischkadavern breitete sich im Stadthafen aus. Die Behörden sind momentan noch ratlos, was die Ursache für das Sterben ist.

Im Stadthafen in Wolgast (Mecklenburg-Vorpommern) ist es zu einem großen Fischsterben gekommen. Auf einer Fläche von circa etwa drei mal 50 Meter wurden am Donnerstag den 31.01.2019 tausende toter Jungfische im Peenestrom entdeckt. Das Technische Hilfswerk ( THW) hat bereits mit den Aufräumarbeiten begonnen. Das Kuriose: Ein großer Teil der Kadaver wurde mit herausgerissener Schwimmblase und ohne Kopf gefunden. Was das Fischsterben in Wolgast ausgelöst hat, ist nach Angaben der Wasserschutzpolizei noch völlig unklar. Es wird vermutet, dass mechanische Einflüsse das Fischsterben ausgelöst haben. Zudem wurden Gewässerproben entnommen, um eine Gewässerverunreinigung auszuschließen. Aktuell geht aber das Landwirtschaftsministerium nicht von einer Verschmutzung aus.

Im Wolgaster Hafen in treibt ein großer Teppich an toten Fischen umher. Foto: BLINKER

Im Wolgaster Hafen in treibt ein großer Teppich an toten Fischen umher. Foto: BLINKER

Gründe für Fischsterben in Wolgast aufgeklärt

Nach ausführlichen Ermittlungen steht nun die Ursache für das große Fischsterben in Wolgast vermutlich fest. Die Tiere hielten sich im Winter in ungenutzten Dockanlagen auf. Diese 174 Meter langen und acht Meter tiefen Becken wurden mit großen Pumpen trockengelegt. Durch die enorme Kraft die dabei entstand, kam es zu den tödlichen Verletzungen der Fische. Die Wasserschutzpolizei hat mittlerweile Strafanzeige gegen den Verursacher erstattet und untersucht weiterhin, wie genau es zu den Umständen kam.

Peene: Fischreiches Flusssystem

Die Peene ist das vermutlich fischartenreichste Fluss-System in Mecklenburg Vorpommern. Insgesamt wurden 37 Fischarten nachgewiesen, die ständig oder zumindest zeitweise in der Peene leben. Der Fluss selbst ist neben seiner geringen Strömung durch winterliche Klar- und sommerliche Trübwasserphasen sowie einen im Uferbereich üppigen Schilf- und Pflanzenwuchs gekennzeichnet.

Grafik:BLINKER

Durchschnittlich ist die Peene zwei bis zweieinhalb Meter tief und im Fahrwasser relativ strukturlos. Im Bereich von Häfen kann das Wasser durch die Schrauben der an- und ablegenden Schiffe jedoch auch tiefer ausgespült sein. Dort gibt es dann ebenso wie im Bereich einmündender Nebengewässer wie etwa der Tollense harten Sandgrund. Meist besteht der Gewässergrund im Mittel- und Unterlauf jedoch aus weichen, schlammig- torfigen Ablagerungen.

Die vielen Seitengewässer in Form von Altarmen und ehemaligen Torfstichen geben der Peene nicht nur ein uriges Donaudelta-Feeling, sondern sind auch wichtige Kinderstuben der Fische. Da die allermeisten dieser Seitengewässer unter Naturschutz stehen und daher nicht beangelt werden dürfen, stellen sie überdies auch ungestörte Fischschongebiete dar, so dass das Fischaufkommen auf natürliche Weise gesichert ist und kaum besetzt werden muss.

 


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