Invasive Arten: Bedrohung in unseren Gewässern

Diese Fische gelten als invasive Arten

Oft ist es nicht die Art selbst, die sie invasiv werden lässt, sondern vielmehr die Abwesenheit von möglichen Fressfeinden, die Bestände ausufern lässt. Manchmal ist es auch so, dass neue Arten in der Lage sind, andere Ressourcen zu verwenden, die für unsere heimischen Arten unzugänglich sind. In anderen Fällen verändert die Anwesenheit einer neuen Art das Ökosystem so, dass es ihm „besser passt“. In jedem Falle kann man sagen, dass die Einflüsse invasiver Arten so unterschiedlich sind wie die invasiven Arten selbst. Wir halten also fest: Invasive Arten haben das Potenzial, nicht nur direkt unsere Bestände zu beeinflussen, sondern auch – und das ist auf lange Sicht schlimmer – das Gewässer nachhaltig zu verändern.

Sibirischer Stör (Acipenser baerii)

Ist in Mitteleuropa unbeständig präsent. Die Fangzahlen sind seit dem erstmaligen Fang im Jahr 1986 gestiegen. Die Ausbreitung basiert auf dem Entkommen aus der Aquakultur. Risiko ist das Potenzial zur Ausbreitung und die Kreuzung mit unserem heimischen Stör. Hybriden wurden im österreichisch-deutschen Verlauf der Donau gefangen. Der Sibirische Stör wird erst nach elf bis 28 Jahren geschlechtsreif. Die Gefahr der Fortpflanzung in Deutschland ist gering, eine Ausbreitung in Nebengewässer unwahrscheinlich, dennoch war der Sibirische Stör seit 1995 der am häufigsten gefangene Stör in Schleswig-Holstein.

  • Gefährdete Region: Deutschland
  • Herkunft: Sibirien
  • Gefährdungsbarometer: **
Seit mehr als 30 Jahren steigt die Anzahl der Sibirischen Störe in unseren Fanggewässern. Foto: BLINKER

Seit mehr als 30 Jahren steigt die Anzahl der Sibirischen Störe in unseren Fanggewässern. Foto: BLINKER

Katzenwelse (Ameiurus nebulosus und Ameiurus melas)

Die nachtaktiven Katzenwelse stellen wenige Ansprüche an ihre Umwelt und können für Angler zur Plage werden. Der braune und schwarze Katzenwels stammt aus Nordamerika und gilt als etabliert. Ab 1885 in Osteuropa als potenzieller Speisefisch eingeführt. Erster wild gefangener schwarzer Katzenwels 1932 in den Niederlanden. Heutzutage wird besonders A. melas als Besatz für Aquarien und Gartenteiche angeboten (sehr widerstandsfähig gegenüber winterlicher Kälte und Wasserverschmutzung). Die Welse fressen die Brut anderer Fische, stehen durch ihr sonstiges Nahrungsspektrum in Konkurrenz zu Karpfen, sorgen für erhöhte Trübung und Veränderung der Gewässer. Sie erreichen hohe Bestandsdichten in Binnen- und Nebengewässern. Sie besiedeln vor allem die Uferbereiche. Katzenwelse sind häufig Überträger von Fischkrankheiten.

  • Gefährdete Region: ganz Mitteleuropa
  • Herkunft: östliches Nordamerika
  • Gefährdungsbarometer: *******
Katzenwelse fressen die Brut anderer Fische. Foto: E. Hartwich

Katzenwelse fressen die Brut anderer Fische. Foto: E. Hartwich

Sonderfall Wels

Ein etwas spezieller Fall ist der Wels (Silurus glanis). Er gilt zwar nicht als invasive Art und wird in keiner für Deutschland oder Österreich relevanten Liste geführt, jedoch mehren sich die Anzeichen, dass der Besatz mit Welsen negative Auswirkungen auf die natürlich vorhandenen Arten hat. Ursprünglich aus Osteuropa und Asien stammend, wird dieser massive Größen erreichende Fisch bis Mitteldeutschland als heimisch betrachtet. Das heißt nicht, dass er auch gleich in jedes Gewässer (zum Beispiel kleinere stehende Gewässer) besetzt werden sollte. Auch das Einbringen in eine fremde Region kann zu invasivem Verhalten einer eingebrachten Art führen und heimischen Tieren und dem gesamten Ökosystem schaden.

Rapfen (Aspius aspius)

Ursprünglich in Mittel- und Osteuropa heimisch, im Westen eine Fremdart, fand der Rapfen vermutlich aus Deutschland über den Rhein seinen Weg bis nach Basel, wobei er womöglich als Zielfisch im Rhein besetzt wurde. Zwar sind keine negativen Einflüsse bekannt, jedoch ist der Rapfen ein durchaus fähiger Räuber, weshalb ein Einfluss auf native Fische nicht ausgeschlossen werden kann.

  • Gefährdungsbarometer: *
Der Rapfen gilt als pfeilschneller Räuber im Süßwasser. Grafik:BLINKER/ J.Scholz

Bild: BLINKER/ J.Scholz

Der Rapfen gilt als pfeilschneller Räuber im Süßwasser. Grafik:BLINKER/ J.Scholz

Goldfisch (Carassius auratus)

Aquarien- und Teichfisch, in Deutschland seit dem 18. Jahrhundert etabliert, heutzutage weltweit verbreitet. Ernährt sich von Pflanzen und kleinen Tieren. Sehr fortpflanzungsfreudig, gelegentliche Kreuzungen mit heimischen Karauschen oder Giebeln (einzelne Exemplare können Längen von über 40 Zentimetern erreichen). Direkte Verbindung zwischen dem Vorkommen von Goldfischen und dem Rückgang an Amphibien. Verwandte Arten wie die Karausche wurden wegen ihrer Widerstandsfähigkeit in der Vergangenheit oftmals als Köderfische angeboten, sind jedoch seit einiger Zeit verboten.

  • Gefährdete Region: Mitteleuropa, vor allem Deutschland und Österreich
  • Herkunft: China
  • Gefährdungsbarometer: ******

Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella)

Häufiger Aquakultur-Fisch, auf fünf Kontinenten weit verbreitet. Obwohl in Deutschland gezüchtet, stammen wilde Populationen, die in der Elbe gefangen wurden, aus tschechischen Beständen (im Jahr 2002 durch Hochwasser entkommen). Hat das Potenzial, Wasserunkraut kontrollieren zu können, jedoch ist das Besetzen verboten (Gefahr, dass gesamte aquatische Vegetation besonders am Ufer gefressen wird und Gewässer stark verändert). Kann eine Vielzahl von Parasiten übertragen. Fortpflanzung nicht bestätigt, dennoch große Sorgen, da Vegetation und Ökosysteme rapide verändert werden können.

  • Gefährdete Region: D/A/CH
  • Herkunft: China, Russland (Sibirien)
  • Gefährdungsbarometer: ***
Graskarpfen können bis zu 1,30 Meter lang werden und sind im Sommer sehr aktive fische. Grafik: BLINKER/J. Scholz

Bild: BLINKER/J. Scholz

Graskarpfen können bis zu 1,30 Meter lang werden und sind im Sommer sehr aktive fische. Grafik: BLINKER/J. Scholz

Silber- & Marmor­karpfen (Hypophthalmichthys molitrix und nobilis)

Aus Asien stammende „Karpfenartige“, wurden in den 1960er-Jahren nach Deutschland gebracht. Erwärmung des Klimas könnte dazu führen, dass sich beide Arten zunehmend bei uns wohlfühlen. Die Fähigkeit, sich bei uns fortzupflanzen, ist nicht mit Sicherheit ausgeschlossen, somit als potenzieller Schädling gelistet.

Silber-/Marmorkarpfen (und Graskarpfen) stammen aus China, mit weltweit zunehmender Verbreitung. Durchschnittsgröße von 0,8 bis 1 Meter, Gewicht mehr als 50 Kilo: Die kampfstarken Fische sind Zielfische vieler Angler. Frisst hauptsächlich Phytoplankton. Lange wurde geglaubt, dass er in der Lage sei, Algenblüten zu verhindern. Kann jedoch durch Fressverhalten Gewässer stark verändern und Algenblüten auslösen. Reine Phytoplanktonfresser, somit wahrscheinliche Konkurrenz mit Weißfischen und Muscheln, die das Wasser filtern.

Beide Arten erhöhen den Nährstoffgehalt von Gewässern. Bestände von Marmorkarpfen in Deutschland durch Besatzverbote und Fehlen passender Fortpflanzungsbedingungen rückläufig. In USA werden jedoch Gefährdungspotenzial und Kosten durch invasiven Marmor- und Graskarpfen offensichtlich.

  • Gefährdete Region: Mitteleuropa in Abhängigkeit vom Klimawandel
  • Herkunft: Ostasien
  • Gefährdungsbarometer: *****
Silberkarpfen stammen ursprünglich aus Ostasien. Grafik: BLINKER/ J. Scholz

Silberkarpfen stammen ursprünglich aus Ostasien. Grafik: BLINKER/ J. Scholz

Sonnenbarsch (Lepomis gibbosus)

Farbenfroher Kleinstbarsch, in seiner Heimat Nordamerika beliebter Köderfisch. Kam als Aquarienfisch nach Europa, erreicht in einigen Gewässern bis zu 20 Zentimeter Körperlänge und beeindruckende Bestandsdichten. Stellt wenige Ansprüche an seine Umgebung, bevorzugt jedoch klare, flache, vegetationsreiche Gewässer, laicht zwischen April und Juli. Hat trotz geringer Größe als Raubfisch oftmals direkten Einfluss auf das Nahrungsnetz: Er stellt Konkurrenz für heimische Fische dar und frisst gerne Laich und Jungfisch.

  • Gefährdete Region: Deutschland und Österreich
  • Herkunft: Nordamerika
  • Gefährdungsbarometer: *********
Bei Sonnenbarschen zeichnet sich eine Zunahme der Population in nichtheimischen Gewässern ab. Grafik: BLINKER(J. Scholz

Bei Sonnenbarschen zeichnet sich eine Zunahme der Population in nichtheimischen Gewässern ab. Grafik: BLINKER(J. Scholz

Kaulbarsch (Gymnocephalus cernua)

Hat sich mittels Ballastwasser durch Schiffe über sein natürliches Verbreitungsgebiet nördlich der Donau hinaus ausgebreitet, stellt durch die hohe Reproduktionsrate, die Fähigkeit sich an diverse Habitate anzupassen und einen breiten Speiseplan eine potenzielle Gefahr für heimische Ökosysteme dar.

  • Gefährdete Region: ganz Mitteleuropa
  • Gefährdungsbarometer: ****

Aland (Leuciscus idus)

In Frankreich, Deutschland und Holland vielerorts als Zierfisch Goldorfe für Teiche und Aquarien eingeführt. Konnte durch Hochwasser des Öfteren entkommen, bildete Schulen in klaren Gewässern, die er nun besiedelt. Die Art ist gegen viele Umweltbedingungen tolerant, die wirklichen Folgen immer noch unbekannt. Es wird davon ausgegangen, dass diese Art als harmlos einzustufen ist.

  • Gefährdete Region: Mitteleuropa
  • Herkunft: Mittel- und Osteuropa
  • Gefährdungsbarometer: *

Forellenbarsch (Micropterus salmoides)

In Österreich etabliert und in Deutschland als unbekannt eingestuft, durch kommerzielle Seen mit Beständen der Forellenbarsche wird Status in Deutschland eventuell bald revidiert werden. Als berühmter Sportfisch in den USA weit verbreitet. 1880 wurde dieser spezialisierte Fischräuber erstmalig nach Europa gebracht, hat vor allem in Südeuropa negative Einflüsse auf die Bestände an Wasservögeln. Sein Fressverhalten führte in mehreren Orten zur Abnahme an Beständen bis hin zum Verschwinden ganzer Arten. Wird zu den 100 schlimmsten invasiven Arten gezählt.

  • Gefährdete Region: Mitteleuropa, in Abhängigkeit vom Klimawandel
  • Herkunft: Nordamerika
  • Gefährdungsbarometer: **********
Forellenbarsche sind die großen Vertreter der kleinen Sonnenbarsche. Grafik: BLINKER/J.Scholz

Forellenbarsche sind die großen Vertreter der kleinen Sonnenbarsche. Grafik: BLINKER/J.Scholz

Zander (Sandra lucioperca)

Der Zander ist ein in Mittel- und Osteuropa sehr geschätzter Fisch. Nicht nur als Ziel-, sondern auch als Speisefisch. Das gezielte Freilassen führte zur Entstehung sich selbst erhaltender Populationen in größeren Seen und Flüssen und ist in über 130 Gewässern der Schweiz vorhanden. In den Niederlanden wird diese Art als heimisch geführt. Da in Großbritannien eine direkte Rivalität zwischen Zander, Hecht und Barsch zur Abnahme der letzteren beiden führte, ist die Ansiedlung dieser Art zwar nicht verboten, jedoch in manchen Regionen nicht wünschenswert.

  • Gefährdete Region: Schweiz
  • Gefährdungsbarometer: ***
Der lateinische Name für Zander lautet Sander lucioperca. Grafik: BLINKER

Der lateinische Name für Zander lautet Sander lucioperca. Grafik: BLINKER/J. Scholz

Schwarzmundgrundel (Neogobius melanostomus)

Im Süß- und Brackwasser etabliert und derzeit ein Vertreter der wohl bekanntesten und invasivsten Arten: Ursprünglich aus dem Schwarzen und Kaspischen Meer stammend. 1998 Exemplare an der deutschen Ostseeküste bei Rügen nachgewiesen und seit 2008 im Main-Donau-Kanal in den Rhein eingezogen. Nutzen die künstlichen Blocksteinschüttungen als Lebensraum. Ernähren sich vor allem von den (ebenfalls invasiven) Dreikantmuscheln und Dreihöckerkrebsen („Killershrimp“).

Grundeln gelten als aggressive Fress-Maschinen. Ihr hohes Ausbreitungs- und Reproduktionspotenzial (geschlechtsreif nach drei bis vier Jahren) führt zunehmend zu Konkurrenz mit heimischen Arten, zum Verschwinden von Mollusken und zur Explosion von Raubfischbeständen (zum Beispiel Zander). Wechselwirkungen mit heimischen Arten (wie zum Beispiel dem Zingel) sind zwar denkbar, aber noch relativ unbekannt. Grundeln waren bis vor 15 Jahren noch nicht einmal im Rhein vertreten, machen heute bis 60 Prozent der Fänge von Rheinanglern aus. In den Niederlanden zunehmend Nahrungskonkurrenz mit heimischen Grundeln (vor allem im Fluss Meuse), gleichzeitig aber wichtige Nahrungsquelle für fischfressende Fische und Vögel. Ausblick: Tierschützer sehen keine Chance, der Grundel-Plage Herr zu werden.

  • Gefährdete Region: Deutschland, Niederlande und Österreich
  • Herkunft: Schwarzes Meer, Kaspisches Meer, Azow’sches Meer
  • Gefährdungsbarometer: **********
Schwarzmundgrundeln gelten hierzulande mittlerweile als echter Gaumenschmaus. Foto: BLINKER/J. Scholz

Schwarzmundgrundeln gelten hierzulande mittlerweile als echter Gaumenschmaus. Foto: BLINKER/J. Scholz

Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss)

Zweifelsohne der global am weitesten verbreitete und präsenteste Fisch. Als Ziel- und Speisefisch bekannt. Länge bis zu 80 Zentimetern und über zehn Kilo Gewicht. In der Schweiz ist die Regenbogenforelle in mindestens 29 Prozent der Seen präsent. Studien zeigen eine zunehmende Fähigkeit, sich bei uns fortzupflanzen. Sich selbst erhaltene Populationen wurden im alpinen Rheinsystem, in Bayern und Österreich gefunden. Starke Rivalität mit heimischer Bachforelle und anderen Salmoniden und Amphibien. Kreuzungen mit heimischen Arten sind nicht auszuschließen. Potenzial, Krankheitserreger in Gewässer einzuschleppen.

  • Gefährdete Region: Mitteleuropa
  • Herkunft: Kanada, westliches Nordamerika bis Mexiko
  • Gefährdungsbarometer: **********

Blaubandbärbling (Pseudorasbora parva)

Erkennbar an dem typisch oberständigen Maul. Potenzieller Überträger diverser Krankheiten. Der relativ kleine Cyprinid stammt aus Ost­asien, wurde versehentlich mit Lieferungen von Graskarpfen in Europa und speziell der Schweiz eingeschleppt. Aktive Verbreitung entstand durch den Nutzen als Besatz-, Futter-, Aquarien- und Köderfisch seit den 1980er-Jahren bei deutschen Teichwirten. Hat das Potenzial, Krankheiten in Gewässer einzuschleppen, zudem kommt es zu Nahrungsrivalität mit anderen Weißfischen. Durch Ernährung von Laich, Zooplankton und wirbellosen Tieren (Invertebraten) können Nahrungsbeziehungen in Gewässern auf Grund seiner Dominanz schnell verändert werden. Gilt deshalb als invasive Art.

  • Gefährdete Region: Mitteleuropa
  • Herkunft: China
  • Gefährdungsbarometer: *********
Blaubandbärblinge werden im Schnitt circa 50 Millimeter groß. Foto: BLINKER/

Bild: Blinker

Blaubandbärblinge werden im Schnitt circa 50 Millimeter groß. Foto: BLINKER/

Bachsaibling (Salvelinus fontinalis)

Besonders bei Fliegenfischern geschätzt und folglich häufig besetzt. Rivalisiert mit heimischer Bachforelle um Nahrung. Etwa zur gleichen Zeit laichbereit, so kommt es oft zu Einbußen bei bereits abgelegten Eiern der Bachforellen. Kreuzungen mit Bachforelle und Seesaibling sind jedoch steril und pflanzen sich nicht weiter fort. Besatz mit Bachsaiblingen kann zu starken Veränderungen in der lokalen Tiergemeinschaft führen.

  • Gefährdete Region: Deutschland, Österreich und subalpine Seen der Schweiz
  • Herkunft: östliches Nordamerika
  • Gefährdungsbarometer: ********
Während der Laichzeit entwickeln vor allem die Milchner ein ausgeprägtes Laichkleid. Neben dem knallrot/orange gefärbten Bauch haben die bauchseitigen Flossen einen weißen Streifen. Grafik: BLINKER/J. Scholz

Während der Laichzeit entwickeln vor allem die Milchner ein ausgeprägtes Laichkleid. Neben dem knallrot/orange gefärbten Bauch haben die bauchseitigen Flossen einen weißen Streifen. Grafik: BLINKER/J. Scholz

Amerikanischer Seesaibling (Salvelinus namaycush)

Stark kältetolerant, wurde in mehreren hochgelegenen alpinen Seen besetzt. Aufgrund der Größe führt seine Anwesenheit vermutlich zu negativen Einflüssen auf heimische Fischarten und besonders bereits gefährdete Amphibien. Das Besetzen mit dieser Art wurde verboten.

  • Gefährdete Region: Österreich und Schweiz
  • Gefährdungsbarometer: *******
Der größte, dokumentierte Amerikanischer Seesaibling hatte ein Gewicht von 46 Kilogramm. Er wurde im Athabascasee gefangen und umfangreich dokumentiert. Grafik: BLINKER/J.Scholz

Der größte, dokumentierte Amerikanischer Seesaibling hatte ein Gewicht von 46 Kilogramm. Er wurde im Athabascasee gefangen und umfangreich dokumentiert. Grafik: BLINKER/J.Scholz

Krebse und Krabben als invasive Arten

Die Chinesiche Wollhandkrabbe (Eriocheir ­sinensis), zu Beginn des 20. Jahrhundert nach Europa gebracht, zerstört nicht nur die Natur, sondern auch Fangnetze. In der Küche ist sie eine Delikatesse (siehe nächste Seite). Flusskrebse gehören zu den erfolgreichsten Invasoren, sind häufig aus Zuchtfarmen entkommen und haben mit Ausnahme der Antarktis auf allen Kontinenten Fuß gefasst. Verbreiten die ebenfalls mit eingeschleppte Krebspest, die ihnen selbst nichts anhaben kann, aber zum Aussterben heimischer Krebsarten führt.

In Deutschland ist ein Großteil der ursprünglich heimischen Edelkrebspopulationen (Astacus astacus) so gut wie verschwunden. Diese „Lücke“ haben Kamberkrebse ­(Orconects limosus) und Signalkrebse (Pacifastacus leniusculus) besetzt. Zu diesen gesellen sich nun vielleicht auch der Rote Amerikanische Sumpfkrebs (Procambarus clarkii), der Kalikokrebs (Orconectes immunis) und der Marmorkrebs (Procambarus virginalis). Die bisherigen Beobachtungen lassen darauf schließen, dass die Anzahl „neuer“ Krebsarten zunehmen wird. Viele invasive Krebsarten haben sich dabei als erstaunlich widerstandsfähig erwiesen. Selbst ursprünglich subtropische Arten kommen mit den kalten Wintertemperaturen zurecht.

Dieser Artikel wurde im BLINKER-Magazin 06/2018 veröffentlicht

Titel Blinker Juni 2018


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