Den Bodensee-Fischern gehen die Fänge aus. Der Grund: Der See ist zu sauber (!). Vor allem fehlen Phosphate, die für das Algen- und Wasserflohwachstum lebensnotwendig sind. Deshalb startet der Verband Badischer Berufsfischer am Bodensee eine Unterschriftenaktion, in der die Regierung gebeten wird, wieder mehr Phospate in den See einzuleiten.
Durch intensive Säuberungsprogramme und die Errichtung neuer Klärwerke in den letzten 40 Jahren wurde der Nährstoffeintrag in den Bodensee drastisch gesenkt. Allerdings wurde dabei mit der Reinlichkeit übertreiben, denn Felchen und Flussbarschen, den Zielfischen der Berufsfischer, schwindet die Nahrungsgrundlage. Es gibt kaum noch Nährstoffe im See. Vor allem das lebensnotwendige Phosphat fehlt, das das Algenwachstum fördert. Denn von den Algen leben wiederum die Wasserflöhe, und von den Wasserflöhen die Kleinfische. Wegen fehlender Nahrungsgrundlage gibt es immer weniger Fische im Bodensee und die Netze der Fischer bleiben leer.
Auf diesen Mißstand wollen die Berufsfischer hinweisen und fordern in einer Unterschriftenaktion die Regierung auf, wieder kontrolliert mehr Phosphate über die Kläranlagen in den See einzuleiten., damit die Fischbestände nicht vollends zusammenbrechen. Im Moment werden 98 Prozent des Phosphats in den Kläranlagen ausgefällt. Würden nur 90 Prozent ausgefällt, würde der Phosphatspiegel des Bodensees wieder soweit ansteigen, dass zumindest wieder Phosphatwerte wie in den Jahren 1969 und 2000 von 15 Milligramm pro Liter erreicht würden. Der dadurch steigende Fischbestand würde nicht nur den Berufsfischern, sondern auch uns Anglern zugute kommen.Weitere Infos zur Unterschriften-Aktion finden Sie im Internet unter www.bodensee-fischer.de/hilfe