Der Plöner See ist unglaublich groß und hat eine Wasserfläche von 28,4 km² sich dort schon zurechtzufinden, ist keine Leichtigkeit! Wir haben unsere Kontakte spielen lassen, Experten gelöchert und alle geheimen Tipps für Euch zusammengestellt! Der Plöner See ist für seinen reichen Fischbestand weit über die Ladesgrenzen hinaus bekannt. Tausende von Urlaubs-Anglern reisen jedes Jahr in den hohen Norden, um auf Hechte, Barsche und verschiedne andere Fried- und Raubfische zu angeln.
Regel Nummer eins beim Angeln im Plöner See: Immer an den Bergen
Die wichtigste Plöner See-Regel ist: Der Hecht steht zu allen Jahreszeiten mitten im See an und auf den Bergen. Die Barschberge bestimmen über das ganze Jahr die Hechtangelei. Dazu gehören natürlich auch Unterwassererhebungen, die z.B. aus dem noch tieferen Umfeld (20 bis 30 Meter) bis auf 18 Meter Tiefe ansteigen. Drei Dinge gehören zur erfolgreichen Hechtangelei: Ruder-Boot (Motoren jeder Art leider verboten), Echolot und Tiefenkarte.
Wenn die hechtträchtigen Berge gefunden sind, ist der Erfolg meistens sicher. Die Tiefenkarte zeigt Ihnen die Lage der größten Berge, von denen einige noch genauer besprochen werden. Der Uferangler hat am Plöner See keine nennenswerten Erfolgsaussichten auf Hecht, da der größte Teil der Uferstrecke kaum zugänglich ist und nur sehr wenige Reviere in Wurfweite liegen.
Angeln im Frühjahr
Die Hechtsaison beginnt am 01. bzw. 15. Mai (je nach Seeteil, siehe Info-Beilage) und endet zu Silvester. Direkt nach der Laichzeit im März und April hält sich der ermattete, aber heißhungrige Esox mit Vorliebe auf den flacheren Plateaus der Barschberge in ein bis vier Metern Wassertiefe und an einigen größeren, ufernahen, flach auslaufenden Bänken auf (Ruhlebener Schar); dort stellt er Barschen und Weißfischen nach.
Es hat mich immer wieder erstaunt, wie flach sich Hechte während und kurz nach der Laichzeit aufhalten; so konnte ich gut maßige Exemplare in 20 bis 30 Zentimeter flachem Wasser an den Haken kriegen. Bis zum Abschluß des Laichgeschäftes der Weißfische (Mitte Juni) finden wir Hechte, vor allem kleine und mittlere, in großer Zahl in den flacheren „Berg-Zonen“. Die großen Hechte, die auch im Mai eher auf fünf als auf zwei Metern stehen, kommen im Juni vor allem gegen Abend auch in die ganz flachen Regionen. Man sollte daher immer bis zum letzten Sonnenstrahl
ausharren.
Angeln im Sommer
Im Juli und August verteilt sich der Hecht großflächig über Hänge und Scharkanten in fünf bis zwölf Metern. Das Futterfischangebot ist groß, und die Beißfreudigkeit läßt vor allem bei Hitze nach. Wenn man im Sommer Möwenschwärme auf dem Wasser entdeckt, ist dort aber immer ein Versuch auf Esox angebracht. Er findet sich häufig unter den nach Stinten jagenden Barschen ein – um den einen oder anderen Stachelritter zu erbeuten. Die Hechte, die sich bei den oft über tiefem Wasser stattfindenden Möwenjagden (15 bis 40 Meter Grundtiefe) meistens im fünf bis zehn Meter tiefen Freiwasser aufhalten, gehen dann auch häufig an die den Barschen angebotenen 18 bis 28 Gramm schweren Pilker und Zocker.
Rauben unterm Möwenscharm
Die Hechte suchen unter den Möwen sehr aktiv und verfehlten den in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkten Köder nur selten. Für den Spezialisten ist hier vielleicht ein Versuch mit dem frei geführten toten Köderbarsch eine Herausforderung! Der Stint spielt zwar in der Nahrungskette des Sees eine sehr wichtige Rolle, ist aber für den Hecht zu klein und daher ohne Bedeutung als Köderfisch.
Außergewöhnlich häufig findet man Krebse in Hechtmägen gefunden – bis zu fünf Stück in einem Exemplar. Erst einmal auf den Geschmack gekommen, scheint Esox sich zu spezialisieren. Offenbar wird die Erfahrung mit den verhältnismäßig einfach zu erbeutenden (und in riesigen Mengen vorkommenden) Kamberkrebsen von einigen Hechten in gezielte und regelmäßige Krebsjagd umgesetzt.
Angeln im Herbst
Ab Mitte September kommt wieder bessere Beißlaune auf, und die Berge bei acht bis zwölf Metern lassen einen nur selten im Stich. Je nach Wetterverlauf ziehen sich die Hechte bis zum Dezember in Tiefen bis zu 25 Meter zurück. Auch dort lassen sie sich aber noch sehr gut beangeln. Wer nicht genau weiß, in welcher Tiefe Esox im Oktober oder November steht, legt sein Boot an die Hänge von relativ steilen Bergen, um in Wurfweite einen größeren Tiefenbereich abzusuchen (Verankerung auf zwölf Metern, Würfe sowohl auf sechs als auch bis in 18 Meter möglich).
Angeln im Winter
Wenn der See noch vor der Jahreswende (Schonzeit!) zufriert, kommt unter dem Eis ebenfalls der Pilker (optimal 28 Gramm) zum Einsatz. Allerdings sind meistens die Barsche eher am Köder. Auch hier wäre der sanft bewegte, frische, tote Köderfisch (geruchsintensive Salzwasserfische!) mal einen Versuch wert.
Die besten Köder im Plöner See
Die klassischen (Kunst-)Köder sind Dauerbrenner:
- Frühjahr: Zu Saisonbeginn mittelgroße bis große Schwimmwobbler (ABU Hilo), bis zu drei Meter tief geführt. 10 bis 20 Gramm schwere Spinner (Colonel/14 Gramm/Print Stripe; Effzett-Spinner; größere Mepps), bringen – ebenfalls im flacheren Wasser – meistens mehr, aber kleinere Hechte.
- Sommer: Wenn sich die Hechte ab Mitte Juni auf die großen Plateaus und an die Hänge in vier bis zehn Metern Wassertiefe verteilen, benutzen wir meistens Mörrum-Bleikopfspinner 18 bis 28 Gramm und Effzett-Blinker 22 bis 50 Gramm. Die Beißrate wird bei allen genannten Ködern durch einen Jigschwanz am Enddrilling erhöht. Ich kenne einige ältere Angler, die seit Urzeiten nur den guten alten Effzett benutzen, und zwar die „XL-Version“ (50 Gramm) und damit viele und immer wieder auch große Hechte fangen.
- Herbst/Winter: Ab Oktober bis zum Jahresende ist der klassische und fängiste Hechtköder dann der 18 bis 60 Gramm schwere Pilker. Vor Stingsilda -Pilker haben sich bewährt. Sie können sehr weit geworfen werden und suchen dann, in Grundnähe pilkend zum Boot zurückgeführt, große Flächen ab. Sie bringen aber auch senkrecht gepilkt Erfolg. Aber auch der schwere Effzett und der 28-Gramm-Mörrum sind bis in den Winter Top-Köder, die bei langsamster Führung auch in 10 bis 20 Metern laufen. Beim Effzett können dabei wiederholte, sanfte Pilkbewegungen eingeflochten werden – häufig nehmen gerade große Hechte den Köder im Moment des Abtaumelns oder Wiederanzugs.
Die beste Zeit für Angler
Sternstunden erlebt man häufig in den Abendstunden bis zum Sonnenuntergang. Einmal fängt man an einem milden Maiabend bei leichtem Wind auf der großen flachen Bank vor der Möweninsel (Ruhlebener Warder) in zwei Stunden viele Hechte. Leider darf man auf dem Plöner und Ascheberger Teil nur bis Sonnenuntergang fischen. Im Bosauer Teil, darf man bis Mitternacht fischen. Der frühe Morgen und der Nachmittag sind weitere gute Angelzeiten. Mittag und Mittagshitze sind, wie wohl fast überall, auch am Plöner See eher schlecht.
Schönwetterangler vermindern ihre Erfolgs-Chancen recht erheblich! Bedeckter Himmel bei milden Temperaturen und zwei bis vier Windstärken (bis hin zu leichtem Sturm) sind hier optimal. Gerade im Mai/Juni ist der Wind wichtig, weil er in den flachen Bereichen leichte Wassertrübung erzeugt. Bei glasklarem Wasser hatte ich zu Beginn der Saison auf die flach stehenden Räuber immer erheblich geringeren Erfolg als bei aufgewühltem Wasser. Je tiefer man im Jahresverlauf angelt, um so mehr verliert die Wassertrübung jedoch an Bedeutung.
Ausdauernd suchen
Auch wenn man immer wieder Beißorgien in kurzer Zeit an wenigen Stellen erlebt, ist das solideste Rezept für den Erfolg das aktive Suchen! Bei der großen Anzahl an guten Stellen sollte man immer lieber eine Partie mehr rudern, als zu lange an einer Stelle zu verharren. Dabei reicht, außer bei den Kleinstbergen oft ein Ruderschlag von 50 Metern. Die Schar vor der Möweninsel (Ruhlebener Schaar) oder der Koben (Barschberg) bieten ohne weiteres an 10 bis 15 Einzelstellen für fünf bis sechs Stunden „Arbeit“, ohne dass man Gefahr läuft, zu gründlich gewesen zu sein!
Fünfzehnpfünder nicht der Rede wert
Über Hechte bis 15 Pfund spricht man in Plön nicht; Hechte von über 20 Pfund werden jedes Jahr relativ häufig gefangen, und auch Exemplare über 25 Pfund sind regelmäßig dabei. Meistens werden aber die Fänge von großen Hechten durch „Eingeborene“ nicht so publik. Gewaltige Bisse im Sommer, meistens beim Barschangeln mit kleineren Pilkern in tieferen Hangrandlagen, enden wegen des unzureichenden Gerätes fast immer mit Fischverlust nach kurzem Drill.
Sie deuten immer wieder auf kapitale Maränenhechte hin, die sich offensichtlich ganzjährig im Mittelwasser über tiefem Grund aufhalten. Sie ernähren sich wohl überwiegend von Maränen und werden kaum gezielt beangelt. Auf Sportfreunde mit Zeit und Geduld wartet da noch so mancher Monsterhecht. Allerdings: Schleppfischen ist auf dem Plöner und Ascheberger Teil leider nicht gestattet. Das, was den Plöner See als Hechtgewässer aber vor allem auszeichnet, sind nicht so sehr seine Kapitalen, sondern die große Zahl von Standardhechten (vier bis zehn Pfund), die gefangen werden. So bleibt man in der Regel nur jede zehnte Ausfahrt Schneider.
Barschberge ohne Ende
Gute „Ganzjahresberge“ sind der Koben, die Viererbank, der Preesterberg, der Bichelerberg und der Dersauer Barschberg. Diese großflächigen Berge sind mit Echolot und Tiefenkarte relativ gut zu finden. Sehr gute „Maiberge“ finden sich rechts neben der Prinzeninsel, Wels- oder Jägersberg, Johannesberg und Klümpenberg. Eine Topstelle zu Saisonbeginn ist auch die gesamte Bank vor der Möweninsel (Ruhlebener Schaar). Den ganzen See zu befischen, ist wegen der Größe kaum möglich (außer man hat vier Boote samt Liegeplatz und Zeit ohne Ende). Besser ist es, sich auf einen überschaubaren Bereich zu spezialisieren und dort intensiver zu fischen.
Erst pullen, dann angeln
Anhand der Tiefenkarte erkennt man schnell, dass am Plöner See vor dem Fangen das „Pullen“ (Rudern) steht. Benutzen Sie nur seetaugliche Ruderboote, und überschätzen Sie Ihre Kräfte nicht – der See fordert fast jedes Jahr Menschenleben. Auch an Schneidertagen gibt es genug zu erleben: Der tolle Anblick des Plöner Schlosses oder eines majestätischen Seeadlers entschädigt für vieles.
Angelkarten für den Plöner See (stand September 2017)
- Tageskarten (15 €)
- Wochenkarten (60 €)
- Jahresscheine (200 €)
erhältlich u.a. bei: Fischerei Reese
Standort Plön
Eutinerstraße 824306 Plön
Tel. 04522-6236
Fax 04522-9339
E-Mail: [email protected]
Website: www.fischzucht-reese.deAuf der Website kann man den Erlaubnisschein auch online beantragen. Außerdem wird Guiding angeboten.Angler, die nicht in Schleswig-Holstein wohnen, müssen zusätzlich die Fischereiabgabe für Schleswig-Holstein (10 €/Jahr) entrichten. Angler ohne Fischereischein können einen Urlaubsfischereischein erwerben, der 28 Tage gültig ist und dreimal im Kalenderjahr verlängert werden kann. Abgabemarken und Urlaubsfischereischein sind erhältlich bei Angelgeschäften und Ordnungsbehörden und online unter: www.service.schleswig-holstein.de.