Einmal quer durchs Ruhrgebiet – der Rhein-Herne-Kanal verbindet den Rhein bei Duisburg mit dem Dortmund-Ems-Kanal. Bereits 1914 in Betrieb genommen, ist er auch heute noch eine der wichtigsten Wasserstraßen der Region. Und auch das Angeln kann sich hier lohnen. Wenn man weiß wie.
Zugegeben: Ruhig ist anders. Der Rhein-Herne-Kanal erstreckt sich quer durch die Großstädte des Ruhrgebiets. Binnenschiffe befahren das Gewässer wie die Ruhrgebietler mit ihren Autos die überfüllte A40. Ein schwieriger Lebensraum für viele Fische. Für bestimmte, resistente Arten aber umso besser. Am gängisten sind Weißfisch, Karpfen, Aal, Barsch und Zander. „Aussichtsreiche Außenseiter“ sind die Schleie und, dank des mittlerweile vermehrten Aufkommens im Rhein, auch der Wels. Während man am Rhein-Herne-Kanal Zander am besten klassisch mit Kunstködern beim Spinnfischen erwischt, beißen Aal, Barsch, Karpfen und Schleie häufig auch auf einfache Futterkorb-Taktiken mit Maden als Köder, die eigentlich für Brassen und Rotaugen gedacht sind. Wer sich auf bestimmte Fische konzentrieren möchte, sollte sein Glück beim Nachtangeln im Sommer versuchen. Aale lieben dann den Tau- oder Laubwurm, Zander und Wels einen toten Köderfisch. Als solcher eignet sich der Ukelei am besten, da er im Rhein-Herne-Kanal in Unmengen vorkommt, zur natürlichen Nahrung der Räuber gehört und leicht mit Maden in Ufernähe gestippt werden kann. Ein heißer Tipp für Karpfenangler ist, abseits der üblichen Boilies, Mais als Köder. Dazu mit einer Mischung aus Mais- und Hanfmehl anfüttern. Als Montage empfiehlt sich ein Tiroler Hölzl am Abstandhalter, damit der Köder sich etwas vom Grund abhebt und auffällt. Rechtliche Bestimmungen: Tageskarten kosten 5, Euro und sind in fast allen Angelläden der Umgebung erhältlich (einfach googeln). Damit darf man mit maximal zwei Ruten den kompletten Kanal beangeln – Ausnahme: die alte Fahrt bei 42,657 bis 43,238 km erlaubt sind. Fangbeschränkungen siehe Tageskarte. Das Nachtangeln ist aufgrund des hohen Schiffverkehrs nur vom Ufer aus gestattet. Vorgestellt von Roman Milenski, 19. Oktober 2009 10:29 Uhr (CEST)