Verbot für Grundschleppnetze: Patagonia startet Petition

Der Grundschleppnetzfischer Northern Osprey

Bild: Wikipedia/Wladyslaw

Grundschleppnetzfischer, wie hier die „Northern Osprey“, fahren fischereilich hohe Erträge ein. Dennoch ist die Methodik umstritten.

Gemeinsam mit Vertretern des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Deutschen Umwelthilfe und der Environmental Justice Foundation startet Patagonia eine Petition: Es geht um ein Verbot für Grundschleppnetze. Diese Petition wurde in Berlin an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, vertreten durch Bernt Farcke, überreicht.

Die Petition ist länderübergreifend und befasst sich vor allem mit einem Verbot der Grundschleppnetzfischerei in Meeresschutzgebieten und küstennahen Zonen zum Schutz der Meere. Und die Unterstützung ist bemerkenswert: Knapp 200.000 Unterschriften kann die Petition bereits aufweisen, insbesondere in Deutschland gaben über 69.000 Teilnehmer ihre Stimme für eine Gesetzesänderung. Somit erzielt Deutschland mit 35 Prozent den größten Stimmenanteil und beweist ein hohes Engagement hierzulande.

Die Initiative zum Verbot der Grundschleppnetze wird vom Aktivismusunternehmen Patagonia und verschiedenen NGOs unterstützt.

Bild: Thomas Plagmann

Die Initiative zum Verbot der Grundschleppnetze wird vom Aktivismusunternehmen Patagonia und verschiedenen NGOs unterstützt.

Naturschutzgebiete werden zerstört: Ist ein Verbot für Grundschleppnetze daher sinnvoll?

Nur wenige Schutzgebiete des Meeres sind effektiv vor zerstörerischer Fischerei, wie Grundschleppnetzen, geschützt. Das Wattenmeer (UNESCO Weltnaturerbe) ist zum Beispiel eines der am stärksten betroffenen Gebiete Europas – und das, obwohl es ein Naturschutzgebiet ist.

„Der Einsatz von Grundschleppnetzen in Meeresschutzgebieten wie der Doggerbank ist untragbar. Denn der Zustand der Nordsee verschlechtert sich weiter. Mit seiner Klage will der BUND das europäische Naturschutzrecht in Deutschland deshalb grundlegend stärken”, so Lia Polotzek, Interimsgeschäftsführung Politik, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), über die Petitionsübergabe.

Michael Austermühle übergibt als Deutschland-Chef von Patagonia die rund 200.00 Unterschriften an Bernt Farcke.

Bild: Thomas Plagmann

Michael Austermühle übergibt als Deutschland-Chef von Patagonia die rund 200.00 Unterschriften an Bernt Farcke.

Deutschland hat seinen Fahrplan zur Erreichung der Ziele des EU-Meeresaktionsplans noch nicht veröffentlicht. Mit der Petition fordert die Initiative nun die Regierung auf, einen Strukturwandelplan zu erstellen, um Meeresschutz Priorität zu geben und nachhaltige Formen der Fischerei einzuführen. Der EU-Meeresaktionsplan 2023 forderte die Mitgliedstaaten auf, Maßnahmen wie die „schrittweise Abschaffung der mobilen grundberührenden Fischerei“ in allen Natura 2000 Gebieten bis 2030 umzusetzen. Ein Verbot der Grundschleppnetze ist somit eine feste Forderung.

Was ist ein Grundschleppnetz?

Ein Grundschleppnetz ist ein großes, trichterförmiges Fischernetz, das über den Meeresboden geschleppt wird, um dort lebende Fische, Schalentiere und andere Meeresorganismen zu fangen. Es besteht meist aus einem großen, trichterförmigen Netz. Die Vorderseite (Öffnung) wird durch Scherbretter weit offen gehalten, während die Netzunterkante durch Gewichte über den Boden gezogen wird. Wieso ein Verbot für Grundschleppnetze gefordert wird, ist offensichtlich: Das Netz wird von einem oder mehreren Booten langsam über den Meeresboden geschleppt und kann damit den Meeresboden zerstören. Ziel sind vor allem bodennahe Arten wie Plattfische oder Krabben.

Ein Grundschleppnetz unter Wasser in Bodennähe

Bild: Herbert Frei

Grundschleppnetze sammeln bodennah lebende Arten wie Schollen ein, können aber den Meeresboden ordentlich umgraben.

Felsenboden mit Korallen (links), zerstörter Boden nach Überfahrt eines Schleppnetzfischers ohne Korallen (rechts)

Bild: Wikipedia/CSIRO Marine Research

Die Auswirkungen von Schleppnetzen können verheerend sein. Am Beispiel eines felsigen Unterwasserbergs: Links sind Tiefseekorallen zu erkennen, rechts derselbe Boden nach Überfahrt eines Schleppnetzfischers.


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