Mehlwürmer, das sind die länglichen Larven des Mehlkäfers, die man in den meisten Zoohandlungen als Vogelfutter kaufen kann. Doch auch als Angelköder ist der Mehlwurm top!
1. Der Mehlwurm hält gut am Haken
Mehlwürmer sind aufgrund ihres Chitin-Panzers sehr robust und halten daher sehr gut am Haken. Allerdings sollte man für einen einzelnen Mehlwurm keine zu kleinen Haken nehmen. Meist reicht ein 8er oder 10er nadelspitzer Forellenhaken aus, um einen Mehlwurm aufzuziehen. Außerdem sind die wurmähnlichen Larven des Mehlkäfers enorm bissfest, sodass man schon mal zwei oder drei Fische mit einem Mehlwurm fangen kann, ohne einen neuen anködern zu müssen. Wer einen großen Köder braucht, kann auch zwei Mehlwürmer am Haken anködern.
Bild: E. Hartwich
Mehlwürmer sind fängige, aber sträflich unterschätzte Köder!
2. Mehlwürmer lassen sich unterschiedlich präsentieren
Es gibt kaum eine Angelart, die man nicht mit dem Mehlwurm ausüben könnte. Angefangen beim Grundangeln übers Posenfischen bis zum modernen Tremarella-Fischen, aber auch als Köder an der Dropshot-Montage lässt er sich einsetzen. Sehr gut bewährt hat sich die Posenmontage, die so eingestellt wird, dass der Köder etwa 10 cm über dem Boden schwebt – genau auf Augenhöhe der Fische, die nur noch das Maul öffnen und den leckeren Happen einsaugen müssen.
Beim Tremarella-Angeln, also beim kontrollierten Zittern mit der feinen Rute, lässt sich ein Mehlwurm auch gut in der fängigen L-Form am Haken anködern. Beim Einholen rotiert er dann im Wasser und lockt die Fische zusätzlich durch Vibrationen, die sie auf den Köder aufmerksam machen.
Bild: E. Hartwich
In L-Form angeködert, rotiert der Köder beim Einholen im Wasser und erzeugt so Vibrationen.
3. Fische lieben Mehlwürmer
Welche Fischarten man mit Mehlwürmern fängt? Nun, man müsste eher fragen: Welche nicht? Es gibt nämlich kaum einen Fisch, der einer Mehlwurm-Mahlzeit abgeneigt wäre. Sowohl Forellen als auch Saiblinge, aber auch Zwergwelse, Barsche, Weißfische und Schleien lassen sich gerne mit einem Mehlwurm zum Biss verführen. Vor allem, wenn man auf Maden oder Bienenmaden nur kleine Fische fängt, bringt ein Mehlwurm oft noch die größeren Exemplare an den Haken, weil nur diese den harten Chitin-Panzer aufbrechen können, der kleineren Fischen oft zu fest ist.
4. Perfekt für den Forellensee: ein neuer Köder
Auch am Forellensee hat meist derjenige beim Fangen die Nase vorn, der etwas anderes macht als das Gros der Angler. Und da in vielen kommerziellen Forellenteichen Mehlwürmer bislang gar nicht oder nur sporadisch eingesetzt werden, hat man mit ihnen tolle Chancen auf alles, was im See schwimmt. Doch nicht nur im Forellen-, sondern auch im Vereinssee lassen sich mit Mehlwürmern mitunter tolle Fische fangen. Geben Sie ihnen daher unbedingt einmal eine Chance!
Bild: E. Hartwich
Es ist angerichtet: Eine Bach- und eine Regenbogenforelle hatten Appetit auf Mehlwürmer.
5. Der Mehlwurm hat wertvolle Inhaltsstoffe
Was macht die Larven so fängig? Mehlwürmer enthalten hochwertige Proteine, die den Fischen besonders schmecken. Dazu sind sie voller Omega-3-Fettsäuren, Vitamine (A, B1 und B12), Mineralien (Kalzium, Kalium, Magnesium, Zink und Eisen) sowie Ballaststoffe. Die Nährwerte hängen allerdings stark vom Entwicklungsstand, der Art der verarbeiteten Körperteile und dem Nahrungsangebot während der Zucht ab.
Bild: E. Hartwich
Mit der Posenmontage lassen sich die Mehlwürmer am besten anbieten. Sie halten exzellent am Haken.
So werden Mehlwürmer gehältert
Noch ein Wort zur Hälterung: Im Gegensatz zu Maden sollte man Mehlwürmer nie im Kühlschrank aufbewahren. Bei Temperaturen unter 5 Grad sterben die Mehlwürmer. Perfekt geeignet ist eine Zimmertemperatur zwischen 18 und 23 Grad.
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