Abwechslung garantiert: Mit dem Drachkovitch-System auf Hecht und Wels

Das Drachkovitch-System fängt nicht nur Zander. Auch andere Räuber lassen sich gezielt mit dem System an den Haken bringen. Autor: Olivier Portrat.

Ein Wels schaut mit einem Köder im Maul aus dem Wasser.

Ein massiver Wels hat sich vom Drachkovitch-System überlisten lassen und den Köderfisch inhaliert. Foto: M. Wehrle

Das Drachkovitch-System fängt alle Räuber der Welt. Schließlich wird damit ihre natürliche Beute, ein Köderfisch, angeboten. Allerdings muss man das System für die einzelnen Fischarten oft ein wenig modifizieren und auch die Köderführung dem Zielfisch anpassen.

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Hechte: Manchmal ganz ohne Blei

Beim Hechtangeln sind uns wahre Fangfolgen gelungen. Dabei darf man den Köderfisch ruhig größer als beim Zander wählen. Die idealen Fische haben eine Größe zwischen 12 und 16 Zentimetern. Entsprechend sollte die Körperklammer um die 8 Zentimeter lang sein. Größere Köderfische über 20 Zentimeter sind ebenfalls fängig, lassen sich aber wegen ihres Wasserwiderstands schlecht führen. Beim Hechtangeln braucht man nicht unbedingt schlanke Fischarten wie Rotaugen und Ukelleis, sondern man kann auch hochrückige Fischarten, wie kleine Brassen und Güstern wählen. Hechte lieben eine taumelnde Köderpräsentation, die man vor allem mit hochrückigen Fischen leicht erreicht. Eine leicht gekrümmte Körperhaltung des Fisches, sorgt für ein verführerisches Taumeln. Wenn man den zweiten Drilling unter Spannung in der Schwanzwurzel des Fisches befestigt, wird der Fisch leicht geboten. Ganz wichtig ist ein Wirbel in der Montage, den man vor das System am Vorfach schaltet. Er verhindert wirkungsvoll Drall.

In Baggerseen oder Talsperren, also in tieferen Gewässern, fischt man das System beschwert wie beim Zanderangeln. Allerdings stehen die Hechte in den meisten Gewässern flacher als die Zander. In flachen Gewässern kommt man daher manchmal ganz ohne Blei aus! Das System sollte wie ein Jerbait geführt werden, damit der Fisch immer wieder langsam abtaumeln kann. In stark verkrauteten Gewässern angle ich generell ohne Blei am Drachkovitch-System. In vielen Fällen lässt sich so der Köder über dem Kraut anbieten.Der Köderfisch darf allerdings nur taumeln, nicht rotieren. Sobald er zu schnell geführt wird und ins Rotieren gerät, hat er eher eine Scheuch- als eine Fangwirkung.

Ein Hecht hat einen toten Köderfisch an der Drachkovitch-Montage im Maul.

Ein Hecht hat sich auf einen dicken Köderfisch gestürzt – die Drachkovitch-Montage hat geliefert. Foto: M. Wehrle

Taumelnde Köderfische können Welse überzeugen

Auch Welse lassen sich mit größeren Köderfischen fangen. Allerdings gilt: Je tiefer der Köder geführt werden soll, desto mehr Bleigewicht braucht man und desto ungeschmeidiger lässt sich die Montage führen. Am Wasser aber zeigt sich, dass Welse auch einem handlangem Köder nichtr abgeneigt sind. Deshalb gegen sie auch immer wieder beim Zanderangeln an die Haken. Wer geziehlt auf die großen Räuber angelt, sollte das System etwas dickdrahtiger gestalten. Außerdem braucht man eine schwere Spinnausrüstung. Die Schnur sollte dabei eine Tragkraft zwischen 15 und 20 Kilogramm aufweisen.

Bei den Welsen gitb es zwei Verhaltensweisen: In kleinen flachen Gewässern lauern die Welse in ihrem Unterstand. In großen Gewässern durchschwimmen sie das Freiwasser auf der Suche nach Nahrung, im Schutze der Dunkelheit kommen sie auch in Ufernähe. Welse in ihrem Unterstand beangelt man, indem man eine ähnliche Köderführung wählt als beim Hechtangeln. Einen taumelnden Köderfisch, an Hindernissen angeboten, attackieren sie häufig.

Freiwasser-Welse bekommt man an den Haken, indem man die verschiedenen Wasserschichten nach aktiven Welsen abangelt. Für eine langsame Köderführung sollte man so weit wie möglich auf Blei vor em Köderfisch verzichten. 10 Gramm sollten ausreichen. Gezupfe ist im Freiwasser nicht nötig. Meine Freunde und ich waren mit gleichmäßig eingeholten Köderfischen genau so erfolgreich.

Dieser Artikel erschien zuerst im Blinker 06/2018. Hier geht es zur aktuellen Ausgabe. 


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