Mit gefärbtem Wurmfutter erzielt man diese "Nitro-Worms". Sven Halletz
Tauwürmer sind fängig, keine Frage. In besonderen Situationen kann es jedoch von Vorteil sein, sie noch ein bisschen besser auszureizen. Hier ein paar Tuning-Tipps.
Tauwürmer sind an sich schon fängig genug. Allerdings gibt es auch in den besten Gewässern gewisse Tage, an denen es trotz Top-Besatz nicht so richtig laufen will. Dann ist es gut, ein paar Tricks in der Hinterhand zu haben. Geölte Würmer Wer der Wurmerde wohldosiert ein wenig Fischöl von Ölsardinen oder Hering untermischt, erhält einen Wurm, der besser fängt als andere. Außerdem scheinen die Fischöl-Würmer vitaler und knackiger zu sein als ihre unbehandelten Artgenossen. Wichtig: Wirklich nur Fischöl aus der Fischdose nehmen, kein künstliches Fischöl-Aroma! Und nie zuviel davon in die Dose geben, denn die Würmer sollen nicht im Öl schwimmen, sondern nur das Aroma annehmen! Farben-Spiel Farbe ins Spiel bringen die Amerikaner und schütten auch Farben in die Wurmerde. Der Trick: Diese Farben werden vom Wurm aufgenommen, aber nicht verdaut mit dem Ergebnis, dass sich der Wurm einfärbt. Solche gefärbten Würmer werden auch Nitro-Worms genannt. Es lassen sich Würmer in Farbtönen erzeugen, die in der Natur nicht vorkommen. Vertrieben werden solche Farben zum Beispiel unter dem Namen Nitro Worm Kit im Fachhandel.
Mit einer Spritze pumpt man Luft in den Wurm, damit er unter Wasser schwebt. Heinz Jagusch
Saubere Sache Wer die Fängigkeit seiner Tauwürmer ohne Mehrkosten verbessern will, sorgt dafür, dass sie sich vor dem Angeln säubern. Dazu sammelt man auf der Wiese Moos und trocknet dieses. Etwa zwei, drei Tage vor den eigentlichen Angeln wird das Moos angefeuchtet und in ein ausreichend großes Behältnis gelegt. Danach gibt man die Würmer dazu. Diese fressen nichts vom Moos, entleeren aber ihren Darm, laufen sich im Moos sauber und werden so für die Fische appetitlicher und ganz nebenbei auch noch spürbar knackiger. Chopper-Würmer Dass Fische auf im Wasser gelöste Aminosäuren reagieren, ist bekannt. Aminosäuren sind die Eiweißbausteine, aus denen sich alles tierische Leben zusammensetzt auch Tauwürmer. Daher bedeuten Aminosäuren im Wasser aus Sicht der Fische immer Nahrung. Wenn man die Aminosäuren der Tauwürmer unter Wasser freisetzt, lockt das die Fische an und zwar besser, als das ein intakter Tauwurm am Haken könnte. Die Engländer haben dafür eine Lösung gefunden, die sie chopped worms nennen zerschnittene Würmer. Einige Dutzend zerschnittene Tauwürmer, an der Angelstelle angefüttert, können viel bewirken auf Schleien, auf Aale, aber auch auf andere große Friedfische. Luft-Injektion Manchmal ist ein Gewässer sehr schlammig. Der Tauwurm würde zwar auch hier fangen, verkriecht sich jedoch im Schlamm. Dann ist es hilfreich, dem Tauwurm mit einer Injektionsspritze Luft zu injizieren. Diese verhindert durch den Auftrieb nicht nur, dass der Wurm sich im Schlamm verkriecht, sondern kann auch das Gewicht eines kräftigen Hakens ausgleichen was bei besonders gewieften Fischen in stark beangelten Gewässern durchaus ein Vorteil sein kann. Styroporkügelchen auf dem Haken wirken ähnlich. Richtig anrüchig So richtig anrüchig fangen Tauwürmer manchmal noch besser. Am einfachsten ist es, den Tauwurm in einen Lockstoff zu tauchen oder ihn mit einem Duftstoff zu bepinseln. Die Auswahl an geeigneten Duftstoffen ist mittlerweile unüberschaubar. Ebenfalls möglich ist es, dem Tauwurm Duftstoffe zu injizieren wobei hier das Risiko einer Überdosierung besteht, vergleichbar dem Phänomen, wenn wir in einer pikant gewürzten Speise plötzlich auf ein Pfefferkorn oder eine Gewürznelke beißen. Tauwurm-Köder duften auch attraktiver, wenn man zu ihnen einen Mistwurm auf den Haken steckt.
