Während bei uns der Winter schon wieder vorbei zu sein scheint, beginnt in Mittelschweden die Eisangelsaison. Nach einen sehr kalten Jahreswechsel mit reichlich Schnee hat zwar wie bei uns auch
Tauwetter eingesetzt, doch das führt nur zu einer Verbesserung der Eislage. Wie das? Nun ja, schon kurz nach den ersten Frösten, die Eisdecke war gerade einige Zentimeter stark, fielen bis zu 50 cm Schnee. Eine so dicke Schneedecke isoliert hervorragend, daher wuchs die Eisdecke trotz Temperaturen von bis zu -18 Grad nicht weiter an. Bei Temperaturen von 2-3 Grad über Null schmilzt derzeit der schützende Schnee und die Nachtfröste sorgen für eine dicker werdende Eisschicht. Hans Nordin, der Pionier des modernen Eisangelns in Schweden berichtet von ersten guten Erfolgen auf dem Eis. Bereits vor drei Wochen testete er die Beißfreude der Räuber in einigen Buchten des Stockholmer Schärengartens. Auch bei uns bekannt ist die Angelei durch eine Eisloch mit Zockern und Balancepilkern. Die mit dieser Methode erbeuteten Räuber sind jedoch meist nicht sehr groß. Schon seit Jahren fischt daher sehr erfolgreich mit lebenden Köderfischen. Wurde er anfangs noch argwöhnisch beäugt, erfreut sich diese Methode inzwischen zunehmender Beliebtheit im Land von Knäckebrot und Pippi Langstrumpf. Und auch bei uns entdecken die Fachzeitungen diese exotische Methode des Raubfischfangs. Dem Blinker war es sogar ein Titelbild wert. Gleich der erste Hecht dieser Eisangelsaison brachte das Traummaß von 106cm Länge auf. Für viele sicher der Hecht des Lebens. Inzwischen haben auch die ersten Zander die andere Seite des Eises kennengelernt. Tagesfänge von 10 bis 20 Fischen sind keine Seltenheit und wenn einem das Glück ganz besonders hold ist, beisst neben Hecht Znader und Barsch auch eine Quappe oder gar eine Meerforelle. Selbst Lachse verschmähen einen lecker angebotenen Köderfisch nicht. Der größte Hecht der vergangenen Saison wog 13,8 Kg, der schwerste Zander 6,5 kg. Barsche mit Spitzengewichten bis zu 2 kg sind jederzeit drin. Erst gestern konnte ein Angler dank des Guiding durch Hans Nordin eine bunte Palette von Hecht, Zander und Barsch auf die Schuppen legen. Der schwerste Fisch war eine Hecht von 6,8 kg. Von 21 Bissen konnten insgesamt 15 Fische gelandet werden. Heute ist Hans mit einen deutsche Ehepaar unterwegs und ich bin mir sicher, dass auch sie erfolgreich sein werden. Einen Schneidertag scheint es beim Eisangeln nicht zu geben. Ich werde Anfang Februar für ein paar Tage nach Stockholm fliegen um dieser faszinierenden Angelmethode nachzugehen. Natürlich werde ich Euch über die Ergebnisse informieren. Wer selbst einmal den Wunsch verspürt im Winter nicht hinter dem warmen Ofen zu versauern, sondern statt dessen lieber dicke Fische fangen will, der sollte einmal auf der Hompage von Hans Nordin nachsehen. Unter www.outdoor.se/nordingibt es jetzt auch in Deutsch aktuelle Informationen über geführte Angeltouren mit Hans Nordin. von Christoph Feige