Kleinere Garnelen als in den
Vorjahren, relativ hohe Fangraten vor Ostfriesland, dafür kaum Vorkommen vor
Norddänemark – in diesem Winter ist alles anders. Die jetzt zu Ende gegangene
Reise des Fischereiforschungschiffs SOLEA hat neue Daten über die Verteilung
der Nordseegarnelen erbracht.
Die insgesamt vierwöchigen Untersuchungen führten das Schiff von Cuxhaven aus über die niederländischen Gewässer in die südliche Nordsee und hinauf zur dänischen Küste. Diese Gebiete beproben die Fischereibiologen des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (vTI) seit 1991 alljährlich im Januar in Hinblick auf die winterlichen Verbreitung der Nordsee-Garnelen. An insgesamt 121 Stationen ließen die Fischereiforscher ihre Netze zu Wasser und erhielten so ein umfassendes Bild der winterlichen Garnelenverteilung im Bereich der südöstlichen Nordsee. Die höchsten Fänge erzielten sie entgegen früheren Ergebnissen küstennah vor Ostfriesland, während in den vorangegangenen überwiegend warmen Wintern hohe Fangraten weiter nördlich vor den Küsten Schleswig Holsteins und Jütlands zu verzeichnen waren. Auch fiel der Anteil großer, marktfähiger Garnelen in diesem Winter insgesamt relativ gering aus. Fahrtleiter Dr. Thomas Neudecker vom vTI-Institut für Seefischerei in Hamburg vermutet, dass die lang andauernden, tiefen Temperaturen dieses Winters dazu geführt haben, dass die Tiere sich in Gegenden mit größeren Wassertiefen außerhalb des regulären Beprobungsgebietes zurückgezogen oder sich einfach tiefer in das Sediment eingegraben haben.