David Checkley und seine Kollegen haben Eier und Larven von weißen Seebarschen unter verschiedenen Kohlendioxidgehalten im Wasser aufgezogen und die Größe ihrer Gehörknochen mit Rasterelektronenmikroskopen gemessen. Aus früheren Studien ist bekannt, dass ein erhöhter CO2-Gehalt das Wachstum von Meeresorganismen bremsen kann, weil durch die Übersäuerung des Meeres durch das CO2 weniger Kalziumkarbonat zur Verfügung steht. Dieses wird von vielen Meeresorganismen für den Aufbau von Knochen oder Schalen gebraucht. Die Ergebnisse waren in diesem Fall jedoch entgegen den Erwartungen der Forscher: Bei erhöhten CO2-Konzentrationen bildeten sich deutlich größere Gehörknochen als bei CO2-Werten, wie sie normalerweise im Meerwasser gefunden werden. Die Fische waren insgesamt nicht größer, nur ihre Ohrknochen wuchsen deutlich stärker. Über die genauen Mechanismen dahinter können die Forscher um Checkley bisher allerdings nur Vermutungen anstellen. Auch über die Auswirkungen des Effekts können die Forscher zu diesem Zeitpunkt noch nichts sagen. Sie vermuten jedoch, dass die Folgen für die Fische schädlich sein könnten. Alles was anomal ist, hat das Potenzial, negative Effekte auszulösen, sagt Checkley. Aus irgendeinem Grund hätten sich die Ohren der Fische schließlich so entwickelt, wie sie eben sind, sagt er. Es ist durchaus denkbar, dass eine Vergrößerung der Gehörknochen sich auf die Orientierung der Fische auswirkt, denn sie dienen den Tieren genauso als Gleichgewichts- wie als Hörorgan. Die Mechanismen müssten auf jeden Fall genauer untersucht werden, sagen die Wissenschaftler, insbesondere wegen der steigenden CO2-Werte in der Atmosphäre, die auch zu erhöhten CO2-Werten in den Ozeanen führen.