Wozu ein alter Küchenherd dienen kann!
Als meine Schwiegermutter vor kurzer Zeit ihren alten Küchenherd ausmusterte, kam mir der Sinn,
daraus noch etwas Nützliches zu bauen. Etwa einen Räucherofen? Gesagt, getan. Ein kurzer Anruf bei meinem Angelfreund Jürgen, der von Beruf Elektriker ist, und schon war klar, das sollte was werden. Er, der selber schon oft geräuchert hatte, befand den Umbau für machbar und konnte mir bei meinem Plan, aus dem Herd einen Räucherofen zu machen, behilflich sein. Zunächst wurde die kleinste Herdplatte ausgebaut und mit einem Stück Kabel eine Verlängerung vom Herdschalter bis zum neuen Standplatz der kleinen Platte am Boden des Bachofens verlegt. (Herd mit ausgebauter Kochplatte) Durch die Rückwand des Herdes wurde nun ein Loch gebohrt und das Kabel in den Backofen des Herdes eingezogen. Mittels ein paar Schrauben wurde nun die kleine Heizplatte auf dem Backofenboden befestigt. Auf dieser kleinen Platte soll nun Räuchermehl verglimmt werden (Montierte Kochplatte mit Schale für Räuchermehl) Entzündet wird nun das Räuchermehl mit dem noch vorhandenen Schalter am Herd. Hier empfehle ich zunächst die höchste Stufe. Sollte Ihr Herd sogar noch einen intakten Backofen haben, so kann sogar eine zusätzliche konstante Temperatur erzielt werden. Wenn man erkennen kann, dass sich Glut gebildet hat, sollte man etwas mit der Temperatur zurückfahren. Nicht einmal der Herdschalter musste für unseren Umbau ausgebaut werden. Am alten Herdanschluss wurde eine Starkstromkupplung befestigt, so dass ich den Herd, den ich auf Rollen gestellt habe, im Freien betreiben kann. Das doppelt Schöne daran ist, dass man den Herd auch weiterhin als Herd nutzen kann. Gerade bei Fischgerichten oder bei Schalentieren, die gekocht oder gebraten werden, kann man sich den Fischgeruch in der Wohnung sparen. Meine Frau ist davon begeistert. Als Zubehörteile konnte ich die alten Backbleche als Auffangschalen für das tropfende Fett gut gebrauchen. Als Schale für das zu verbrennende Räuchermehl habe ich eine kleine Metallschüssel verwendet. Es fehlten mir nur noch zwei Roste, auf denen die Fische geräuchert werden. (Meine Fische liegen zum Räuchern bereit) Diese konnte ich in einem nahegelegenen Angelgeschäft für ein paar Euro erwerben. Bei Anbietern von Räucheröfen gibt es diese im Zubehörbereich recht günstig. Im ersten Test konnte ich auf Anhieb ein gutes Ergebnis erzielen. (Mein erster Räuchergang mit dem alten Herd) Die Fische, die ich mit einer Temperatur von etwa 80 Grad geräuchert habe, waren genauso gut wie in meinem alten Räucherapparat. (Einer Elektrischen Röhre mit Räuchermehlverglimmung) Zur Kontrolle der Temperatur dient ein handelsüblicher Temperaturfühler. (Oben auf dem Herd ein runder Elektroräucherofen) Mein Tipp: Heißräuchern von Fischen Zunächst werden die Fische gut gesäubert. Man nehme einen 30 Liter Eimer Wasser und gebe darauf je nach Größe der Fische 2 bis 2,5 kg. Salz. Das Wasser wird nun gut gerührt damit sich das Salz völlig auflöst. Nun können die Fische in das Wasser gelegt werden. Der Eimer wird nun mit dem Deckel verschlossen und bleibt 24 Stunden stehen. Nach ein paar Stunden sollte man jedoch das Wasser noch mal umrühren. Nachdem unsere Fische 24 Std. in der Salzlake gelegen haben, werden sie herausgenommen und gründlich abgewaschen. Hiernach wird der Fisch zum Trocknen an die frische Luft gehängt. Sobald die Fische trocken sind, werden sie mit dem Rücken zuerst auf spezielle Räuchergitter gelegt. Meine Erfahrung ist, dass Fische, die waagerecht, also liegend geräuchert werden, später saftiger sind. Der Räuchervorgang kann beginnen. Bei einer Temperatur zwischen 60 und 80 Grad wird der Fisch etwa 1 Stunde heiß geräuchert. Ab und zu sollte man etwas Räuchermehl nachfüllen. Hierbei sollte jedoch der Räucherschrank nicht zu lange offen stehen. Als Räuchermehl eignet sich besonders trockenes Buchenmehl. Um den Geschmack noch zu steigern, können diverse Gewürzmischungen unter das Räuchermehl gemischt werden. Besonders beliebt bei Kennern sind getrocknete Wachholderbeeren und kleine Triebe der Pflanze. Ob unser Fisch gar, also gut geräuchert ist, erkenne ich daran, dass sich die Rückenflosse bei einem guten Räuchervorgang leicht aus dem Fisch ziehen lässt. Wenn der Räuchervorgang beendet ist, sollte man das Wasser und Fett, was sich in der Bauchhöhle gesammelt hat, abtropfen lassen. Die Fische stellt man nun vorsichtig auf eine geeignete Schale. Hierbei steht der Fisch wieder mit dem Rücken nach unten. So kann restliches Fett nicht auslaufen und macht den Fisch saftiger. Der geräucherte Fisch hält sich bei 3 bis 7 Grad einige Tage. Einen Tipp zum Schluss: Mit einem Pinsel streichen wir ein wenig Speiseöl auf die Außenhaut des Fisches. Dem Öl kann auch ein wenig Knoblauchpulver untergemischt werden. So bekommt man einen schönen Glanz auf die Fische. Bericht von www.angelschule.de/