Der World Wildlife Fund (WWF) stellt eine dramatische
Prognose: Experten der Umweltschutzorganisation gehen davon aus, dass der
Blauflossen-Thunfisch bis zum Jahr 2012 im Mittelmeer aussterben wird, wenn
nicht bald neue Fangeinschränkungen erlassen werden.
Den Thunfisch-Beständen im Mittelmeer droht der Kollaps. Im Jahre 2012 könnte die Fischart hier ausgestorben sein. Zu diesem Ergebnis kommt der World Wildlife Fund (WWF) nach einer Analyse der Populationsbestände und der vorhandenen Zahl an fortpflanzungsfähigen Exemplaren des Blauflossen-Thunfischs. Erschwerend kommt hinzu, dass Mitte April die Fangsaison eröffnet wurde und dass, obwohl die Laichsaison des Thunfisches erst im Mai beginnt. Nach WWF-Angaben kommt zu der offiziellen Fangquote noch eine Dunkelziffer an illegalen Fängen. Die Naturschutzorganisation hatte in der Vergangenheit mehrfach einen kompletten Fangstopp gefordert, damit sich die Bestände wieder erholen können. Neueste Untersuchungen hätten jetzt sogar ergeben, dass die fortpflanzungsfähige Population bis 2012 ausgelöscht sein wird, berichtet der WWF auf seinen Internetseiten. Damit würden die Tiere im Mittelmeer ausgerottet werden. „Es ist absurd, die Fangsaison zu eröffnen, während die Bestände kollabieren. Die Art könnte in den nächsten drei Jahren verschwinden und die Fischindustrie will wieder zum Tagesgeschäft übergehen“, sagt WWF-Fischereiexpertin Karoline Schacht.
Dass es auch anders geht, beweist das Fürstentum Monaco. Als erster Staat der Erde verzichtet das Land ganz auf den Verzehr von Blauflossen-Thunfisch. Die bedrohte Fischart verschwand aus den Regalen von Einzelhändlern und den Speisekarten der Restaurants. Angeblich wollen sich die Einwohner Monacos so lange auf den Blauflossen-Thunfisch verzichten, bis sich die überfischten Bestände erholt haben. „Die Vertragsstaaten und die Fischindustrie müssen sich Monaco zum Vorbild nehmen und den Thunfisch-Fang im Mittelmeer einstellen“, sagt Karoline Schacht.