Alexander Brinker ist Leiter der Fischereiforschungsstelle in Langenargen und mutmaßt: „Eine Pandemie oder ein Parasit könnte für den Tod der Stichlinge infrage kommen. Auch die Hochwasser in Frühjahr und Sommer könnten Einfluss auf die Abnahme des Stichlingsbestands haben. Doch im Nachhinein ist es fast unmöglich, die genauen Ursachen herauszufinden“.
Felchen erholen sich
Forscher und Fischer freuen sich über den neuen Trend, den rasanten Rückgang der Stichlinge, zumal diese invasive Art zu einem Ungleichgewicht der Fischarten im See geführt hatte. Stichlinge fressen nämlich den Bodensee-Felchen das Plankton weg und verzehren auch deren Eier und Larven. So ging die Leitfischart, das Felchen, immer weiter zurück.
„Wenn die Stichlings-Bestände weiterhin so einbrechen wie in 2024, könnten sich die Felchen aufgrund des höheren Planktonaufkommens wieder erholen“ meint Alexander Brinker.
Der Stichling war Anfang der 1950er Jahre das erste Mal im Bodensee als nicht heimische Art nachgewiesen worden, die aber mehr und mehr das Ökosystem Bodensee bedrohte.