„Sie
führt auf schönen gelben Grunde viele lebhafte rothe Punkte, die oft […] so
dicht erscheinen, als wenn sie in einander fließen wollen […]“. Mit diesen
Worten beschrieb in altdeutscher Schrift seinerzeit Johann Ludwig Christ eine –
nein, eben keine Forelle, sondern eine Birne! Ende des 18. Jahrhunderts
beschrieb der Pfarrer, Obstbaukenner und Insektenkundler in seinem Buch Handbuch über die Obstbaumzucht und Obstlehre
diese Birnensorte.
Christ nannte sie die deutsche Nationalfrucht und zählte sie zu den beliebtesten (Herbst-)Birnen. Neben dem Namen Forellenbirne ist sie auch als Beckenbirne, Herbstforellenbirne oder schlicht als Forelle bekannt. Sie ist sehr saftig und das Fleisch sehr weich. Erntezeit ist Oktober und November, doch Dank der Lebensmittelindustrie, die ja bekannterweise dem Kunden nur Gutes tun möchte, erhält man die Birnen zu jeder Jahreszeit. Ihre Herkunft scheint nicht ganz gesichert zu sein, doch stammt von ihr die Nordhäuser Forellenbirne ab. Und auch wenn die Haut der Forellenbirnen, mit ihren kräftigen roten Punkte dem Muster einer Bachforelle gleicht, so schmeckt sie zum Glück nicht nach Fisch, sondern angenehm süßlich und im reifen Zustand sehr aromatisch.