Im Osten der Schweiz, im St. Galler Rheintal, entsteht „die
größte Indoor-Fischzuchtanlage der Welt“, sagt deren Besitzer, Hans Raab. Diese
Fischfabrik namens ”Melander“ produziert mit 1800 Tonnen Afrikanische Welse pro
Jahr, weit mehr als alle anderen Schweizer Fischzüchter zusammen.
Die Schweizer Organisation fair-fish hatte vor einem Jahr Zweifel an der Haltung der Fische angemeldet. Ende März nun geriet der Besitzer Hans Raab vor allem wegen der Tötung der Fische unter Beschuss. Während das Schweizer Tierschutzrecht eine Betäubung und Tötung der Fische vor dem Schlachten vorschreibt, werden die Fische bei Melander lediglich abgekühlt und danach mit Eis in einer Zentrifuge geschleudert, wobei der Tod erst nach 20 Minuten eintritt. Die Fischschützer von fair-fish verlangten deshalb von den zuständigen Veterinärbehörden, der Fabrik die Haltung und den Verkauf von Fischen zu verbieten, bis eine tierschutzkonforme Lösung eingerichtet sei. fair-fish unterbreitete Raab gleichzeitig einen wissenschaftlich abgestützten Vorschlag. Anstatt darauf einzugehen, konterte Raab mit Schadenersatzforderungen von mehreren hundert Millionen. Am 3. April gab Raab dem Druck der Schweizer Behörden und Öffentlichkeit nach. fair-fish fordert vom Bundesamt für Veterinärwesen, nun rasch festzulegen, wie Fische gezüchtet und gehaltet werden dürfen, bevor neue Fabriken aus dem Boden sprießen.
Verein fair-fish, Heinzpeter Studer, Leiter der Fachstelle