Es ist schon eine einigermaßen auffällige Entwicklung: Immer öfter werden Fliegenruten aus Kohlefasermaterial vor allem in der 6er Klasse und darunter auf dem Markt feilgeboten, die am Spacer, am Schraubrollenhalter, anders als gewohnt daher kommen. Nicht bei allen, aber bei doch vielen vermisst man das Naturprodukt Holz in der Einlage. Entweder wurde bei der Einlage Carbon pur oder Carbon kombiniert mit Metall oder nur Metall (Alu) verwendet.
Die Industrie hat notabene Gründe, warum nicht ein Naturprodukt als Spacer-Einlage verwendet wird. In einem Gespräch unlängst mit einem Vertreter eines Ruten(- und Rollen)herstellers, wurden folgende Argumente ins Feld geführt: Bei Holz gäbe es hin und wieder Probleme; nicht ausreichend abgelagert, könnten später Risse entstehen; auch häufige Berührungen mit Wasser und das anschließende Trocknen sei nicht unproblematisch; kurzum: es gäbe Reklamationen. Auch könnte man quasi eine ganze Rutenserie, etwa mit Modellen von der Schnurklasse 3 bis 12 oder was auch immer, sozusagen durchgängig gestalten. Da ja höhere Klassen, 7, 8 oder höher, so oder so keine Holzeinlagen aufweisen. Zusätzlich sei ein Naturprodukt in gewisser Hinsicht limitiert und habe auch ihren Preis. Nun – selbstverständlich ist eine Rute zum Fischen da. Und beim konzentrierten (, aber hoffentlich notabene entspannten) Zuwerkegehen ist es eigentlich einerlei, ob nun die Einlage eines Spacers aus Holz oder aus welchen Materialien auch immer besteht. Allerdings haben es Fliegenfischer schon etwas mit der Individualität oder haben mit Ihrer Weggefährtin in der einen oder anderen Art und Weise ein geradezu inniges Verhältnis. Holz fördert nun einmal Wärme und Bezug, eine gewisse Anmut oder auch Individualität. Auch, weil so gut wie kein Stück Holz gleich gewachsen ist wie das andere. Mal sehen, wo diese seit geraumer Zeit eingeleitete Spacer-Entwicklung noch hinmarschiert… Quelle: www.diefliegenfischer.de