Manche Fische denken offenbar menschlicher, als Biologen
bisher geahnt hatten. Ausgerechnet bei Stichlingen – die nicht eben für ihr
großes Hirn bekannt sind – glauben Forscher jetzt Ansätze sozialen Lernens
entdeckt zu haben.
Jeremy Kendal von der University of Durham und seine Kollegen fingen rund 300 Zwergstichlinge (Pungitius pungitius) aus einem Gewässer und setzten sie in Aquarien mit je zwei Fütterungsmaschinen, sogenannten Feedern. Eine davon lieferte viele Würmer, die andere wenige. In der ersten Phase beobachteten die Forscher, welchen Feeder die Fische bevorzugten. In der zweiten Phase konnten diese Fische dann anderen beim Fressen zuschauen – allerdings waren die beiden Feeder vertauscht. Die kleinen Probanden beobachteten nach Angaben der Forscher genau, wie groß die Ausbeute ihrer Artgenossen war. Bekamen die mehr Futter als sie selbst, kopierten die Fische der ersten Gruppe das Verhalten ihrer Artgenossen und schwammen ebenfalls bevorzugt zur ergiebigeren Nahrungsquelle – obwohl sie zuvor die Erfahrung gemacht hatten, dass der futterreiche Feeder in der anderen Ecke stand. Quelle:SO