Aus der Ferne ist das Zuggeräusch der Hamburger S-Bahn zu vernehmen. Zwischen modernen Wohnblöcken und weit verzweigte Wasserstraßen schlängelt sie sich ihren Weg durch die Hamburger-Innenstadt. Dann wird es wird immer lauter, bis unter der Brücke nur noch ein schallendes rattern und quietschen zu vernehmen ist. So schnell wie der Spuck begonnen hat, ist es auch schon wieder vorbei. Dann kehrt wieder Ruhe unter der Elb-Brücke ein und nur noch das Platschen der Gummiköder auf die Wasseroberfläche schallt unter dem grauen Stahlkonstrukt hervor.
Hier stehen fünf von insgesamt 227 Angler, die am großen Streetfishing-Event in Hamburg teilnehmen. Ob an der Alster, Bille oder Elbe, überall sind die schwarz-weißen Daiwa Caps oder Umhängeschilder zu erkennen. Sie, und das peitschen der Spinnruten, bestimmen am heutigen Tag das Erscheinungsbild an den Gewässern in und um Hamburg. Aus allen Teilen Deutschlands haben Raubfischangler den weiten Weg nach Hamburg auf sich genommen, um am zweiten Street Fishing-Event teilzunehmen. Mike Brüggen, Inhaber des Angler Shop Brüggen, hat zum zweiten Mal ein grandioses Treffen auf die Beine gestellt, dass hunderte Angler zusammen brachte, wie es sonst kaum möglich wäre.
Unter dem Motto: In aller Freundschaft“ trafen sich am Samstagmorgen im Mundsburger Damm 42 Jung und Alt, um dort ihre Starterpakte abzuholen. Prall gefüllte Tüten mit MB-Stinten, Aufklebern, Ger-Line Fluorocarbon, einer kleinen Pflegeration und einem stylischen Daiwa-Cap sollten den Petrijüngern den Start erleichtern. Nach den Formalitäten, netten Gesprächen und einem heißen Kaffee strömten sie aus, um bis 16 Uhr Hecht, Barsch, Rapfen und Zander aus den freien Hamburger-Gewässern zu fangen. Jeder hatte dabei seine eigne Strategie. Mit Hard- oder Softbaits, dass Ziel war jedem klar: Fische fangen und am Ende einen der hochwertigen Preise im Gesamtwert von über 3000 Euro abzuräumen. So gab es zum Beispiel für das beste Foto in der Kategorie Zander eine Daiwa Morethan Spinnrute im Wert von über 1000 Euro. Aber auch die schönsten Fotos in der Kategorie Hecht, Barsch und Rapfen wurden mit tollen Preisen belohnt.
Am Ende das Tages trafen sich die über 220 Teilnehmer im Vereinshaus der A.I.G. Hamburg (Angler Interessen Gemeinschaft Hamburg e.V.), um dort spannungsvoll die Siegerehrung abzuwarten. Fußball-Profi Patrick Owomojela, Daiwa-Teamangler Rainer Ballin und auch Zander-Experte Veit Wilde hatten die ehrenvolle Aufgabe den Gewinnern die Preise zu überreichen. Dafür mussten die Teilnehmer ihre Fotos an eine im vorhinein angegebene E-Mail schicken und die Veranstalter hatten dann die verantwortungsvolle Aufgabe, die Bilder akribisch zu begutachteten und aus den vielen Fotos die Gewinner zu ermittelten. Und dann war es soweit: Die Spinnrute im Wert von über 1000 Euro ging an Tim Wehmann, der in der Hafen-City einen 88 Zentimeter großen Zander fangen konnte. Nicht nur das es der größte Zander an diesem Tag war, sondern sein Foto wurde auch als schönstes Zanderfoto auserkoren.
Auch im Hecht-Cup ging ganz schön die Post ab. Benny von den Elbräubern Hamburg konnte mit seinem Hechtfoto den ersten Platz für sich entscheiden. Neben vielen weiteren Gewinnern stand aber das Motto In aller Freundschaft deutlich im Vordergrund. Die Stimmung unter den Teilnehmern war ausgelassen und alle hatte eine Menge Spaß. Natürlich wurden auch neue Freundschaften geschlossen und sich für weitere Angel-Touren verabredet.
Das macht so ein Event aus und da sind die Fänge an solchen Tagen zwar eine willkommene Geste aber die Gemeinschaft steht deutlich im Vordergrund. Ob es im nächsten Jahr ein Street Fishing Event Teil 3 geben wird, steht noch in den Sternen. Es war eine große Herausforderung und Anstrengung so ein Event auf die Beine zu stellen und zu organisieren. Aber wenn man am Ende des Tages die glücklichen Gesichter und das gesellige Beieinander sieht, haben sich all die monatelangen Vorbereitungen gelohnt. Ob es im nächsten Jahr wieder so eine Veranstaltung geben wird, bleibt abzuwarten. Erstmal muss ich wieder zur Ruhe kommen und dann sehen wir weiter., so Mike Brüggen nach der Veranstaltung. Dann nimmt er einen großen Schluck aus seiner Cola-Flasche und im selben Moment rauscht mit lauten rattern die S-Bahn am Vereinsgebäude vorbei. Doch diesmal fliegen dabei keine Köder ins Wasser, sondern es ist Zeit für die Teilnehmer den Heimweg anzutreten. Denn einige von ihnen haben noch über 4 Stunden Fahrzeit vor sich. Aber für alle haben sich die Strapazen gelohnt. Denn neben den gefangenen Fischen wurden auch zahlreiche neue Freundschaften geschlossen. Und genau das macht so ein Event der Extraklasse doch aus.