Twistersprünge & Co.

9. September 2004 – Bericht von Raphael u. Florian

Am 26.8. war es dann endlich soweit. Nachdem wir den offiziellen Zanderlehrgangstermin von Uli nicht wahrnehmen konnten, lud er uns zu einem privaten Zanderangeln am Rhein bei Wesel ein. Unser Ziel war es, erst mal die Technik vom Profi zu lernen und vielleicht auch unsere ersten Zander zu fangen. Auch Uli wollte was Neues ausprobieren. Mit Motorboot und Echolot wollte er gute Fangplätze suchen, und diese dann vom Ufer aus befischen.

Schon um 4:30h saßen wir im Zug in Richtung Dortmund, wo uns Uli um 8Uhr abholte. Nachdem wir das Speed-Boat abgeholt und uns in Ulis riesigem Angelgeschäft noch mit den richtigen Gufis eingedeckt haben, ging`s dann endlich zum Rhein. Nachdem wir den „Kutter“ zu Wasser gelassen hatten und ein kleines Echolotproblem behoben war, ging es gegen 10:30 endlich los. Die erste Angelstelle war eine Baggerseemündung, die Uli schon immer mal befischen wollte. Der erste Blick auf seine Köderführung brachte erst einmal großes Staunen. Die kurzen, ziemlich schnellen, mit dem Handgelenk ausgeführten Twistersprünge waren für uns völlig neu. Bis dato führten wir die Köder immer mit großen Sprüngen aus dem ganzen Arm. Mit unseren Ruten war diese Technik auch gar nicht auszuführen (Ruten zu weich bzw. zu lang), weshalb wir von ihm zwei Ruten ausgeliehen bekamen. Das andere Problem war der starke Wind, der in die Schnur griff und somit das Führen des Köder stark erschwerte. Dem Könner schien er allerdings überhaupt nichts auszumachen. Seine Geflochtene war immer auf Spannung und irgendwie schien kein Wind in ihr hängen zu bleiben. Im Gegensatz zu ihm waren wir auch immer am rätseln, ob der Köder nun schon am Grund war, irgendwo darüber oder vielleicht von der Strömung ins Freiwasser gedrängt worden ist, bevor wir ihn wieder mehr oder weniger zackig hochspringen ließen. Die ersten Versuche sahen sicherlich ziemlich komisch aus… Trotzdem hatte Florian bald den ersten Fischkontakt. Der Räuber, den Uli anhand der Bissspuren im weichen Gummi als Hecht identifizieren konnte, verabschiedete sich aber nach kurzem Drill wieder. Kurz darauf konnte auch Uli einen Fisch haken, welcher aber nur ne´ Brasse war;-). Trotzdem war er es natürlich, der den ersten Zander des Tages fing: „Jetzt sind wir schon mal kein Schneider“ kommentierte er den ca.50er. Die Bedingungen waren nämlich nicht ganz so, wie wir es uns erhofft hatten. Ab und zu wurden wir mal richtig nass…Bald darauf stand Florian wieder mit krummer Rute am Kieselstrand. Und es sollte sein erster Zander werden, welcher mit 66cm auch gleich der Größte des Tages geworden ist. An diesem Fangplatz stellte sich aber kein Fisch mehr ein, und so wechselten wir ab da an regelmäßig die Angelstellen. Aber auch die Platzwechsel waren äußerst lustig. Mit Vollgas über den Rhein und über die Wellen der großen Kähne… Man musste echt aufpassen, dass nichts von Bord ging;-) Uli fing an den unterschiedlichsten Stellen hin und wieder mal einen Zander auf goldene Slottis oder Sandras, so das er am Ende des Tages auf 10 kam. Uns zeigte er manchmal, natürlich unbewusst, was für ein genialer Angler er ist. An Stellen, die von Florian und mir schon reichlich beharkt worden sind, bekam er nach zwei Würfen den Biss und wir standen überrascht daneben. Amüsant waren aber auch die Reaktionen auf seine verpassten Anschläge: „da war der Biss, schon wieder verpennt!“ So was kommt also auch den besten Anglern vor;-).Am Ende des Angeltages landete ich dann auch meinen ersten, wenngleich ziemlich kleinen Zander, nachdem ich einen anderen zuvor bereits verloren hatte. Gegen 20:00 ging´s dann wieder zurück zum Auto und Uli brachte uns zum Bahnhof in Wesel. Nach einem kleinem Zwischenstopp in Köln zur Nahrungsaufnahme waren wir um 1 Uhr total übermüdet endlich wieder zu hause. In Erinnerung bleibt ein wunderbarer Angeltag mit einem super netten Starangler, der uns zu unseren ersten Zandern verholfen hat und die Erkenntnis, dass selbst die perfekte Köderpräsentation für uns ein unerreichbares Ziel bleiben wird… Zumindest für die nächsten 10 Jahre. Denn so was akkurates haben wir noch nicht gesehen. Vielen Dank Uli! Florian und Raphael


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