Fischereibiologen am Leibniz-Institut für
Meereswissenschaften und dänische Kollegen haben im Bornholm Becken entdeckt,
dass es im wichtigsten Laichgebiet des Dorsches in der Ostsee zu einer zeitlichen
Überlappung der Rippenqualle Mnemiopsis leidyi und Dorscheiern kommt…
Bei den Arbeiten im Bornholm Becken haben die Meeresbiologen ein so genanntes Multischließnetz eingesetzt, das eine in 5m Tiefenstufen aufgelöste Probennahme von Planktonorganismen bis zu einer Tiefe von 90 Metern ermöglicht. Damit sammelten die Wissenschaftler auch Rippenquallen, bei denen sie Fischeier im Magendarmtrakt identifizierten. Als wir die Eier in der Rippenqualle entdeckten, ist uns klar geworden, welche Auswirkungen dieser Organismus auf das gesamte planktische Ökosystem der Ostsee haben könnte, berichtet Holger Haslob, Erstautor der Studie. Damit bestätigt sich der Verdacht der Meeresbiologen, dass die eingeschleppte Rippenqualle einen Einfluss auf das Überleben von frühen Lebensstadien der Fische hat, nämlich auf die Eier und Larven, und somit auch auf die weitere Entwicklung des Dorschbestandes.
Um genauer einzuschätzen, inwieweit diese aus dem westlichen Atlantik eingewanderte Rippenqualle den Bestand von Dorsch beeinträchtigt, sind weitere Forschungsarbeiten erforderlich. Ergebnisse sind in der internationalen Fachzeitschrift Marine Ecology Progress Series publiziert.