Wanderfischprogramm Sachsen-Anhalt: 60.000 Meerforellen ausgesetzt

Allein dem Wanderfischprogramm Sachsen-Anhalt ist es zu verdanken, dass die Wiedereinbürgerung von Lachs und Meerforelle voranschreitet. So wurden jetzt wieder 60.000 junge Meerforellen in der Altmark ausgesetzt.

Das Wanderfischprogramm in Sachsen-Anhalt schreitet weiter voran. Die zirka sechs bis acht Zentimeter langen Jungfische werden in die Oberläufe der Bäche ausgesetzt. Foto: F. Schlichting

Das Wanderfischprogramm in Sachsen-Anhalt schreitet weiter voran. Die zirka sechs bis acht Zentimeter langen Jungfische werden in die Oberläufe der Bäche ausgesetzt. Foto: F. Schlichting

Das Wanderfischprogramm in Sachsen-Anhalt schreitet weiter voran. So wurden am 5. April 2018 rund 60.000 junge Meerforellen in der Jeetze, der Salzwedeler Dumme und dem Tangenschen Bach ausgesetzt. Das Ziel dieses Programms beziehungsweise dieser großen Besatzmaßnahmen ist die Wiederansiedlung der Meerforelle in der Region in Sachsen-Anhalt.

Vor 100 Jahren war das Flusssystem rund um Jeetze (Salzwedel) bekannt für seine Meerforellenpopulation. Doch diese nahm im Laufe der Zeit durch Verbauungen und Verschmutzungen, unüberwindbare Staustufen, Wehre, Kraftwerke sowie Wasserverschmutzung ab und die Bestandsdichte erreichte so einen traurigen Tiefpunkt. Von den eingesetzten Meerforellen erreichen rund 20 Prozent das Alter, um ins Meer zu schwimmen. Von dieser Menge kehren dann ein bis drei Prozent an ausgewachsenen Forellen zurück. Diese Zahlen ergeben sich aus Erfahrungen, die bereits im Vorfeld und anderen Wiederansiedlungsgebieten gemacht wurden.

Wanderfischprogramm Sachsen-Anhalt trägt Früchte

Das Wiederansiedlungsprogramm läuft in Sachsen-Anhalt seit 2009. Anfangs wurde das Flusssystem rund um die Nuthe mit Lachs und Meerforellen besetzt. Im Jeetze System hingegen wurde erst ab 2012 junge Meerforellen ausgesetzt. Zwei Jahre später kehrten dann auch die ersten ausgewachsenen Tiere wieder zurück und laichten in der Jeetzte Flusslandschaft ab. Damals wurden lediglich nur sechs Rückkehrer erfasst.

Durch die Erbauung von Fischtreppen und durch den Rückbau von Wehren haben die Salmoniden heute eine höhere Chance, über die Elbe in Richtung Nordsee zu gelangen und wieder zurück zu ihren Laichgebieten zu kommen. Im letzten Jahr wurde so von Wissenschaftlern 22 Rückkehrer gezählt. Dies ist jedoch kein endgültiges Ergebnis, da mit großer Wahrscheinlichkeit auch viele Tiere gar nicht erfasst werden, die an ihren Ursprungsort zurückkehren.

In der Nuthe werden regelmäßig seit 2011 aufsteigende Lachse und Meerforellen sowie eine natürliche Reproduktion nachgewiesen. Dort trägt das Wanderfischprogramm Sachsen-Anhalt bereits Früchte und stellt so für die Zukunft ein wichtiges Projekt dar.

Der kleine Unterschied

Um die Gewässer besetzen zu können, werden die laichreifen aufgestiegenen Fische beim Elektrofischen in ihrer Kinderstube gefangen. Häufig kommen in einem Gewässer Lachse und Meerforellen gleichzeitig vor. Unterscheiden kann man die beiden Fischarten an ihrem Schwanzstiel. Bei der Meerforelle ist dieser weitaus kräftiger als beim Lachs, die Schwanzflosse verläuft gerade. Beim Lachs ist sie leicht eingebuchtet. Die schwarzen Punkte auf dem Schuppenkleid der Meerforelle reichen bis unterhalb der Seitenlinie.

Lachs und Meerforelle kann man z.B. an ihrem Schwanzstiel unterscheiden. Bei der Meerforelle ist dieser weitaus kräftiger als beim Lachs, die Schwanzflosse verläuft gerade. Beim Lachs ist sie leicht eingebuchtet. Die schwarzen Punkte auf dem Schuppenkleid der Meerforelle reichen bis unterhalb der Seitenlinie. Grafik: JTSV

Lachs und Meerforelle kann man z.B. an ihrem Schwanzstiel unterscheiden. Bei der Meerforelle ist dieser weitaus kräftiger als beim Lachs, die Schwanzflosse verläuft gerade. Beim Lachs ist sie leicht eingebuchtet. Die schwarzen Punkte auf dem Schuppenkleid der Meerforelle reichen bis unterhalb der Seitenlinie.
Grafik: JTSV


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