Angeln am Mittelmeer: 10 Tipps für tolle Urlaubsfänge vom Ufer

Viele Deutsche verbringen ihren Sommerurlaub am Mittelmeer. Dort gibt es nicht nur viel Sonne und gutes Essen, sondern auch einige spannende Zielfische. Wir geben 10 Tipps für das erfolgreiche Uferangeln am Mittelmeer.

Bild: Pixabay/dimitrisvetsikas1969

Am Mittelmeer kann man nicht nur hervorragend Urlaub machen, es gibt auch einige Möglichkeiten zum Angeln.

Die Sommerferien haben begonnen und viele zieht es im Urlaub ans Mittelmeer, nach Spanien, Italien, Frankreich oder Kroatien. Und dort wartet nicht nur mediterranes Flair, tolle Kulinarik und hervorragendes Wetter. Es gibt auch die eine oder andere Möglichkeit, um etwas Zeit am Wasser zu verbringen und sogar feine Speisefische fürs Abendessen zu fangen. Das Beste: Das geht sogar vom Ufer aus! Denn, fast überall im Mittelmeer trifft man beim Uferangeln auf verschiedene Meerbrassen (z.B. Doraden, Sattel-, Geißbrassen und Sargos), Hornhechte, Makrelen, Mittelmeer-Barrakudas, Wolfs-, Zacken- und Blaubarsche, Conger, Muränen und weitere mehr. Für diese Fische brauchen Sie auch keine spezielle Meeresausrüstung und können einfach eine Rute aus dem Süßwasserbereich mitnehmen. Wir haben hier einmal ein paar Tipps zusammengetragen, damit dem Urlaubserfolg nichts im Weg steht.

Bild: J. Müller

Ein Sargo: Daneben kommen noch zahlreiche weitere Meerbrassen-Vertreter vor. Alle sind gute Speisefische!

 

Bild: J. Müller

Wolfsbarsche kommen ebenfalls in weiten Teilen des Mittelmeers vor.

Bild: J. Müller

Mittelmeer-Barrakudas: Diese Art wird etwas kleiner als der Große Barrakuda und erreicht im Mittelmeer meist etwa 40-70cm (In Ausnahmefällen bis 120cm). Die besten Chancen auf den Fang dieser zähnestarrenden Räuber bestehen in der Dämmerung und nachts beim Spinnfischen.

1. Leicht fängt besser

Beim Thema Meeresangeln denken viele an Norwegen, wo schwere Ruten und riesige Haken an der Tagesordnung sind. Beim Uferangeln im Mittelmeer geht es aber eher filigran zu und viel Material aus dem Süßwasser ist hierfür mehr als ausreichend. Viele Angler verwenden am Mittelmeer deutlich zu schweres Gerät und verschenken so ihre Fangchancen. Leichtere Spinnruten mit 40g oder 50g Wurfgewicht reichen zum Spinnfischen locker aus. Zum Grundangeln sind neben leichteren Grundruten auch Feeder-Ruten perfekt geeignet, da diese die teilweise feinen Bisse der Zielfische gut anzeigen, aber genug Wurfgewicht haben, um auch etwas größere Gewichte zu verwenden (etwa bei Wind und Welle). Zum Posenangeln können Sie eine gewöhnliche Match-Rute verwenden. Bei der Hauptschnur reicht 0,20 – 0,30 mm dickes Monofil zum Grund- und Posenangeln bzw. eine  Geflochtene mit 7 – 10 kg Tragkraft zum Spinnfischen. Auch bei den Hakengrößen muss es gar nicht so groß sein, Größe 8-4 ist ein guter Anfang, zum Beispiel für das Grundangeln auf Meerbrassen. Lediglich, wenn Sie gezielt auf Muräne oder Conger angeln möchten, bietet sich etwas schwereres Gerät an, da diese Fische meist versuchen, sich nach dem Biss in die Felsen zurückzuziehen. Hierfür können Sie aber problemlos Ihre heimische Aal-Ausrüstung mit einem entsprechend abriebfesten Vorfach verwenden.

Bild: J. Müller

Dieser Conger biss beim nächtlichen Grundangeln, die meisten Meeraale haben im Mittelmeer eine ähnliche Größe wie unsere heimische Aale und können daher mit gewöhnlichem Aal-Gerät beangelt werden. Für andere Arten reicht sogar noch leichteres Gerät!

2. Die richtige Angelzeit ist entscheidend

Auch bei uns in Deutschland sind die besten Beißzeiten vor allem im Sommer um die Dämmerung herum. Genauso verhält es sich auch im Mittelmeer.  Morgen- und Abenddämmerung sind immer heiße Phasen und oft lohnt es sich auch am Abend bis in die Nacht zu fischen. Denn viele Fische kommen erst in der anbrechenden Dunkelheit näher ans Ufer und halten sich untertags weiter draußen auf dem Meer auf. Gerade für Dorade, Conger und Muräne liegt die beste Angelzeit sicherlich in der Dunkelheit und auch Barrakudas beißen häufig nur in der Dämmerung und nachts.

Bild: Pixabay/AG-Pics

Auch im Mittelmeer liegen die besten Angelzeiten meist in der Dämmerung sowie nachts.

3. Erst Schnorcheln, dann Angeln

Der Vorteil am Angeln im Mittelmeer ist, dass man häufig klares Wasser vorfindet. Dazu sind die Wasser- und Lufttemperaturen gerade im Sommer sehr angenehm. Das gibt die Möglichkeit, am Tag das Revier ein wenig mit dem Schnorchel zu erkunden. Suchen Sie nach interessanten Strukturen, wie Kanten, Felsen, Seegraswiesen und ähnlichen. Eintöniger Sandboden hingegen ist eher weniger erfolgversprechend. Mit Glück können Sie beim Schnorcheln auch schon ein paar der Zielfische entdecken.

Bild: Pixabay/thebrokentreestump

Im klaren Wasser bekommen Sie mit dem Schnorchel einen guten Eindruck von der Unterwasserwelt. Perfekt, um gute Angelplätze zu finden und zu sehen, welche Fische vorkommen.

4. Suchen Sie tiefes Wasser

Oft sind gute Stellen zum Uferangeln dort, wo der Meeresboden steil abfällt und Sie auch vom Ufer schon recht tiefes Wasser erreichen können. Von Felsen und (sofern erlaubt) Häfen und Molen finden Sie häufig tiefes Wasser in Wurfweite.

Bild: J. Müller

Von Felsen, Molen oder Häfen erreicht man am besten tieferes Wasser.

5. Nie ohne Lizenz

Viele denken, das Angeln im Mittelmeer wäre immer ohne Erlaubnis für jedermann möglich, doch für viele Länder muss auch hierfür eine Lizenz erworben werden. Informieren Sie sich am besten im Voraus, ob eine Lizenz benötigt wird und wo Sie diese erwerben können. Meist sind die Angellizenzen recht preiswert und teilweise (z.B. für Spanien) können Sie sogar schon von zu Hause online eine Lizenz kaufen. So riskieren Sie kein empfindliches Bußgeld und können das Angeln im Urlaub völlig genießen.

Bild: Spanishfishinglicence.com

Auch im Mittelmeer benötigen Sie meist eine Lizenz, so vermeiden Sie Probleme mit Behörden vor Ort und im schlimmsten Fall empfindliche Bußgelder.

6. Vorsicht vor diesen Fischen

Im Mittelmeer gibt es zwar weniger giftige oder gefährliche Fische als in den Tropen, doch bei ein paar Arten müssen Sie aufpassen. Petermännchen und Drachenköpfe haben Giftstacheln an Rückenflosse, Kiemendeckel und/oder Afterflosse. Bei Muränen und Barrakudas müssen Sie sich nach dem Fang ein wenig vor den Zähnen in Acht nehmen. Allerdings sind all diese Arten sehr gute Speisefische.

Bild: M. Werner

Auch im Mittelmeer weit verbreitet ist das Petermännchen. Der Fisch ist hübsch anzusehen und ein guter Speisefisch. Aber Achtung: Die Giftstacheln an Rückenflosse und Kiemendeckel haben es wirklich in sich!

7. Nutzen Sie einen Futterkorb beim Grundangeln

Im Meer können sich die Fische, anders als im kleinen Teich auf einer riesigen Fläche verteilen. Damit die Fische unseren Köder schneller finden, kann etwas Futter einen enormen Unterschied machen. Wenn Sie statt einem gewöhnlichen Blei einen Futterkorb verwenden, können Sie die Fische gut auf Ihren Köder aufmerksam machen. Als Futter können Sie einfach Dosenthunfisch aus dem Supermarkt verwenden und in den Korb drücken. Die meisten Meeresfische sind Fisch- oder Allesfresser und Dosenthunfisch erzeugt eine große, attraktive Futterwolke, die viele verschiedene Arten anspricht.

Bild: Pixabay/Dieter_G

Ein Futterkorb ergibt beim Grundangeln im Mittelmeer immer Sinn. Dosenthunfisch ist das perfekte Futter und schmeckt vielen Fischen!

8. Immer sicher auf den Felsen

Wenn Sie sich beim Angeln auf  Felsen bewegen, sollten Sie immer auf Nummer sicher gehen. Tragen Sie am besten Wasser- oder Tauchschuhe aus Neopren mit einer griffigen Sohle. Die bieten guten Halt auf den Felsen und es macht nichts, wenn Sie damit auch mal ins Wasser treten. Gerade, wenn Sie in der Dämmerung oder Dunkelheit fischen möchten, sollte auch eine Stirnlampe nie fehlen. Achten Sie bei der Wahl des Angelplatzes auch darauf, dass Sie gegebenfalls einen Fisch auch problemlos landen können. Extralange Kescher können hier unter Umständen enorm nützlich sein.

Bild: J. Müller

Wenn Sie auf den Felsen angeln, kann es gefährlich sein, den Halt zu verlieren. Neopren-Schuhe zum Tauchen sind meist perfekt zum Angeln und es macht nichts, wenn sie nass werden.

9. Holen Sie sich Tipps vor Ort

Keiner weiß besser über die Zielfische, Angelmethoden und -Plätze Bescheid, als die Menschen, die das ganze Jahr vor Ort leben und angeln. Schauen Sie, wo Einheimische fischen und unterhalten Sie sich mit den Menschen. Die Landessprache oder zumindest Englischkenntnisse helfen dabei natürlich enorm weiter. Viele einheimischen Angler sind jedoch sehr hilfsbereit, sofern Sie respektvoll auftreten und freundlich sind. Wenn Sie einen Angelladen finden, zögern Sie nicht, sich auch dort einmal zu erkundigen. Auch bieten viele Angelgeschäfte in mediterranen Ländern frische (Lebend-)köder zum Meeresangeln an.

Bild: Pixabay/fkabay

Wo viele Einheimische angeln, wird zwar auch nicht immer am meisten gefangen, doch es kann für den Anfang zumindest ein  guter Anhaltspunkt sein. Auch sehen Sie, was für Gerät und Köder vor Ort verwendet werden und was für Fische gegebenenfalls gefangen werden.

10. Nach dem Angeln kommt die Pflege

Modernes Angelgerät kann meist auch Salzwasser gut ab, hier gibt es oft wenig Unterschiede zwischen „speziellen“ Salzwasser- und Süßwasser-Ruten. Damit Sie aber auch nach dem Urlaub weiter Freude an Ihrem Gerät haben, kann ein wenig Pflege nie schaden. Am besten hin und wieder nach dem Angeln die Rute und Rolle leicht und ohne viel Druck mit Süßwasser abspülen und anschließend trocknen lassen. Je nachdem, wie viel die Ausrüstung während Ihrer Reise benutzt wurde, sollte hinterher auch die Rolle geölt/gefettet werden. Haken und Kunstköder sollten Sie spätestens in der Heimat aus der Box nehmen, mit Süßwasser auswaschen und trocknen lassen, damit nichts rostet.

Bild: F. Pippardt

Obwohl modernes Angelgerät Salzwasser meist recht gut wegsteckt, kann ein wenig Pflege nach dem Urlaub nie schaden.

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