Da ein Drilling drei Hakenspitzen hat und ein Einzelhaken nur eine, könnte man davon ausgehen, dass ein Kunstköder mit einem Drilling auch dreimal besser fängt. Nein, das trifft nicht zu. Natürlich gibt es bei Spoons, Spinnern oder Wobblern mit Einzelhaken etwas mehr Fehlbisse als wenn sie mit Drillingen bestückt wären. Aber das hält sich in der Regel absolut im Rahmen. Wie unterschiedlich fällt der Fangerfolg aus, wenn man Schonhaken verwendet? Und welche Vorteile haben sie gegenüber „herkömmlichen“ Haken?
Schonhaken: Fängt Drilling oder Einzelhaken besser?
Bei einem Vergleichsfischen, bei dem ein Angler einen Spinner mit einem Drilling verwendet und der andere den gleichen Spinner mit einem Einzelhaken, würde der Unterschied im Fangerfolg wahrscheinlich gar nicht so groß sein. Wenn beide während des Vergleichs genau 10 Bisse bekämen, würden der Angler mit dem Drilling vielleicht 7 bis 9 Bisse verwandeln. Beim Einzelhaken würden aber sicherlich auch 6 bis 8 Fische hängen bleiben. Klar ist das eine etwas schlechtere Ausbeute, aber dagegen stehen ja auch deutliche Vorteile.
Denn mit einem Einzelhaken lassen sich untermaßige Fische viel schneller und schonender lösen. Und das ist immer dann, wenn Fische zurückgesetzt werden müssen, ein enorm wichtiger Pluspunkt für den Schonhaken! Außerdem fängt ein Köder mit Einzelhaken viel weniger Kraut und lässt sich dadurch auch besser in hindernisreichen Gewässern führen. Und weniger Hänger gibt es obendrein auch noch! Einzelhaken sind also nicht nur schonender, sondern können unter bestimmten Bedingungen sogar auch viel effektiver sein!
Mit oder ohne Widerhaken?
Beim Thema Widerhaken sind viele Angler verunsichert. Denn eins steht fest: So leicht, wie sich ein Schonhaken ohne Widerhaken aus dem Fischmaul lösen lässt, so einfach kann er auch während des Drills herausrutschen. Ob und wie leicht das passiert, kann der Angler durch sein eigenes Verhalten beeinflussen. Wenn man ohne Widerhaken fischt, muss man während des gesamten Drills immer ausreichend Druck auf den Haken ausüben. Nur eine kurze Lockerung der Schnur kann dazu führen, dass sich der Haken aus dem Fischmaul löst. Im Gegensatz zum Thema Einzelhaken/Drilling, bei dem die Verlust-Quote nicht wirklich vom Angler beeinflusst werden kann, ist das beim Thema Widerhaken somit sehr wohl der Fall!
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Wer mit Rücksicht auf das Wohl der Fische auf einen Widerhaken verzichtet, kann das Risiko möglicher Fischverluste und somit mögliche Nachteile also durchaus verhindern oder zumindest verringern! Entscheidend ist dabei die Erfahrung des Anglers. Und wer die hat, geht somit durch die Verwendung eines widerhakenlosen Hakens kein wirklich großes Risiko ein, mehr Fische zu verlieren. Anders ist das bei Anfängern: Da werden kleinste Drillfehler oft mit Fischverlusten bestraft. Schonhaken ohne Widerhaken sind deshalb also eher etwas für fortgeschrittene Angler.