Wer so einen dicken Bauch hat, kann eigentlich kein guter Tänzer sein. Tatsächlich muss man dem „Bobber“ auch jede Eleganz absprechen. Und doch gehört das dicke Ding zu den beliebtesten Posenformen in England.
Die Pose tanzt mit ihrem weit oben sitzenden, dicken, birnenförmigen Körper gerne auf dem Wasser. Ihre tänzelnden oder soll man besser sagen hüpfenden Bewegungen teilen sich dem Köder mit und machen ihn verlockender für die Fische. Die Pose, deren Name Bobber schon etwas über ihre Fülle verrät, bleibt immer obenauf und lässt sich auch durch Wind, Wellen und Wirbel nicht unterkriegen. Nur beim Biss da geht sie natürlich unter. In England spricht man auch vom Barsch- oder Äschen-Bobber. Wieso Äsche, fragen Sie, fängt man die nicht mit der Fliege? Richtig, aber viele Engländer betrachten die Äsche als Weißsch und beangeln sie mit der Pose und Maden und Würmern als Köder. Der Bobber tanzt natürlich nicht nur für Äschen. Er eignet sich für alle Fische, die mittlere bis starke Strömung schätzen, für Nase, Barbe, Döbel, Aland und Hasel. In England ist diese Pose unglaublich beliebt. Von ihnen wandern Zehntausende Jahr für Jahr über die Theken der Geräteläden. Ich selbst sche kaum damit, war aber neugierig und beschloss, einen gründlichen Test zu machen. Warum ist gerade diese uralte Posenform so reizvoll für derart viele Angler? Das wollte ich herausnden. Als Testgewässer erschien mir der wunderschöne Kalkuss Itchen sehr geeignet. Er hat reichlich Äschen und ist leicht zu beangeln, vorzüglich, um den Bobber auf die Probe zu stellen. Der untere Itchen ießt lebhaft und abwechslungsreich. Man ndet große, tiefe Gumpen und welliges, wirbelndes Wasser von nur 30 Zentimeter Tiefe. Der Fluss ist recht schmal und kristallklar. Ein guter Platz ist daher ganz schnell verangelt.