Rutenbruch vermeiden: Die größten Fehler beim Angeln
Es gibt viele gute Gründe, sich eine neue Angelrute zu kaufen. Doch die alte unabsichtlich zu zerstören, gehört definitiv nicht dazu. Eine hochwertige Kohlefaserrute bricht nicht von selbst – meist liegt der Fehler beim Angler. Die häufigsten Ursachen für einen Rutenbruch und wie Sie ihn vermeiden, erfahren Sie hier.
Bild: Jahr Media
Eine Rute ist kein Ast! Und bei ruckartiger Belastung bricht selbst die sonst so starke, aber spröde Kohlefaser.
Nicht auf den Boden legen
Immer wieder sieht man Angler, die ihre Rute nach dem Fang einfach auf den Boden legen. Ein unachtsamer Schritt beim Hakenlösen oder Versorgen des Fangs reicht aus, um die Rute zu beschädigen. Wenn Sie Pech haben, erwischen Sie sogar die Rolle. Verwenden Sie stattdessen stets einen Rutenhalter, um unnötige Risiken zu vermeiden. Auch Ersatzruten gehören nicht ins Gras oder an ungesicherte Stellen, denn andere Angler könnten versehentlich darauf treten.
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Eine Rute ins Gras zu legen, heißt das Schicksal herauszufordern. Ein einfacher Rutenhalter dagegen ist gut sichtbar und damit sicher.
Zu harter Anschlag oder zu fest eingestellte Rollenbremse
Ein zu kräftiger Anschlag kann dazu führen, dass die Rute bricht – selbst wenn die Schnurstärke optimal zur Rutenaktion passt. Besonders kritisch ist dies, wenn der Fisch beim Anschlag in die entgegengesetzte Richtung schwimmt. Lösen Sie das Problem durch eine weicher eingestellte Bremse und setzen Sie den Anschlag kontrolliert aus dem Handgelenk, statt mit vollem Krafteinsatz zu arbeiten.
Schnur mit zu hoher Tragkraft
Wählen Sie Ihre Schnurstärke immer passend zur Aktion und zum Wurfgewicht der Rute. Angeln Sie zum Beispiel mit einer leichten Rute, die ein Wurfgewicht bis zu 10 Gramm besitzt, so ist eine 0,30er monofile Schnur auf der Rolle mit Sicherheit fehl am Platz. Hier ist eine 0,18er oder 0,20er angebracht. Bei geflochtenen Schnüren ist die passende Tragkraft noch wesentlich wichtiger. Bedenken Sie, dass eine 0,14 mm-Geflochtene durchaus eine Tragkraft um die 12 kg aufweisen kann. Haben Sie dann die Rollenbremse entsprechend stark eingestellt, kann die Belastung während des Drills zum Bruch führen. Bei den Geflochtenen kommt noch hinzu, dass sie so gut wie keine Dehnung aufweisen und die Schläge und Stöße der Fische von der Rute abgefangen werden müssen.
Hänger über die Rute lösen
Auch in Forellenseen kann es zu Hängern kommen. Versuchen Sie nicht, diese über die Rute zu lösen. Legen Sie Ihre Angel in den Rutenständer und nehmen Sie die Schnur in die Hand. Versuchen Sie dann durch leichtes Ziehen und Rucken die Montage wieder frei zu bekommen. Besonders bei der Nutzung geflochtener Schnüre kann der Versuch über die Rute fatale Folgen haben. Bei extrem festsitzenden Hängern, wenn die Schnur zu sehr in die Finger einschneidet, muss man eventuell zu einem Ast oder dem Abschlagholz greifen und die Schnur darum winden.
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Hänger niemals über die Rute lösen! Entweder mit der Hand vorsichtig zupfen…
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… oder wenn Gewalt die letzte Lösung ist, die Schnur um ein Stück Holz wickeln.
Zu leichte Pose bei Gegenwind oder nasser Rute
Selbstverständlich sollte auch am Forellensee so fein wie eben möglich geangelt werden. Aber das Wurfgewicht der Rute und die Tragkraft der Pose bzw. das Gewicht eines Sbiros sollten zueinander passen. Versuchen Sie nicht, bei Gegenwind eine zu leichte Pose mit aller Gewalt weit auszuwerfen. Solche Gewaltakte enden oft mit einem Knacks in der Rute. Wenn dann noch die Rute durch Regen oder Tau nass ist und die Schnur am Blank klebt, ist ein Bruch bei einem allzu kräftigen Wurf nahezu garantiert.
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Tödliches Trio: Eine zu leichte Pose, nasse Rute und Schnur sowie vielleicht noch Gegenwind, verführen zu Gewaltwürfen – und die enden meistens mit einem Knacks.
Bewuchs am Angelplatz
Achten Sie bei der Platzwahl darauf, wie es hinter Ihrem Standplatz aussieht. Befinden sich dort Büsche oder hoher Bewuchs wie etwa Bäume, heißt es aufpassen beim Wurf. All zu leicht bleibt der Haken beim Wurfversuch im Gebüsch hängen, besonders dann, wenn mit sehr langen Vorfächern geangelt wird, was ebenfalls zu einem mehr als ärgerlichen Rutenbruch führen kann.
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Auch mal nach hinten schauen beim Auswurf, denn wenn sich dort das Vorfach bzw. der Haken verfangen, ist die Rute meist eher hin als die Schnur.
Schnur um die Spitze gewickelt
Ein weiterer Grund für Rutenbruch kann darauf zurückzuführen sein, dass sich die Schnur beim Wurf um die Rutenspitze geschlagen hat. Oft passiert dies, wenn mit zu dicken und steifen Schnüren geangelt wird. Oder wenn die Schnur so viel Drall angestaut hat, dass sie zu stark kringelt. Dagegen hilft nur, die Schnur immer im Auge zu behalten und vor allem, sie ständig straff zu halten.
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Auch wenn sich die Schnur unbemerkt um die Rutenspitze gewickelt hat, reißt bei einem kräftigen Wurf meist nicht die Schnur, sondern es zerlegt die Rutenspitze.
Fazit: Sie sehen, es gibt reichlich Situationen, in denen Ihre Rute Schaden nehmen kann. Die meisten Unglücke dieser Art lassen sich jedoch vermeiden. Und eine neue Rute kann man sich ja trotzdem hin und wieder gönnen…
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