Elektrofischerei: Wie funktioniert sie, was muss man beachten?

Vielen Anglern ist die Elektrofischerei ein Begriff, doch nur wenige waren schon bei einer E-Befischung dabei. Wir erklären, wie es funktioniert.

Auch beim Watangeln ist die Elektrofischerei möglich. Wichtig sind absolut wasserdichte Wathosen. Foto: F. Schlichting

Bild: F. Schlichting

Auch beim Watangeln ist die Elektrofischerei möglich. Wichtig sind absolut wasserdichte Wathosen.

Fische fangen mit Strom? Das mag für Laien zunächst nach Tierquälerei klingen, doch die Elektrofischerei ist tatsächlich eine besonders schonende Methode. Außerdem kommt sie nicht beim „normalen“ Angeln zum Einsatz, sondern hauptsächlich bei Bestandskontrollen.

So funktioniert Elektrofischerei

Wie es die Bezeichnung ja schon verrät, verwendet man bei dieser Art des Fischfangs Strom. Hier jetzt aber das elektronische Prinzip bis ins Detail zu erklären, würde den Rahmen sprengen. Deshalb beschreiben wir nur das Grundprinzip – und das ist relativ einfach. Im Wasser wird zwischen einer Anode (Pluspol) und einer Kathode (Minuspol) ein elektronisches Feld erzeugt. Der E-Fischer hält die Anode in Form eines Keschers in der Hand, die Kathode liegt hinter ihm im Wasser.

Der Kescher ist beim E-Fischen die Anode. Per Knopfdruck wird damit ein elektrisches Spannungsfeld im Wasser erzeugt. Foto: F. Schlichting

Bild: F. Schlichting

Der Kescher ist beim E-Fischen die Anode. Per Knopfdruck wird damit ein elektrisches Spannungsfeld im Wasser erzeugt.

Sobald der E-Fischer am Griff des Keschers auf einen Schalter drückt, entsteht im Wasser ein elektrisches Feld, das alle Fische die sich darin befinden, so stark betäubt, dass sie sich nicht mehr bewegen können und dann wie von einem Magneten an die Anode gezogen werden. Dort lassen sie sich ganz leicht mit dem Kescher einsammeln. Sobald man den Stromkreislauf unterbricht, dauert es nur wenige Sekunden, bis sich die Fische erholt haben und wieder ganz normal schwimmen können.

Die betäubten Fische können leicht gekeschert werden und erholen sich innerhalb weniger Sekunden. Foto: F. Schlichting

Bild: F. Schlichting

Die betäubten Fische können leicht gekeschert werden und erholen sich innerhalb weniger Sekunden.

Wer darf Elektrofischerei betreiben?

Diese Art der Fischerei ist also nicht nur sehr effektiv, weil sich damit sowohl kleine als auch große Fische fangen lassen, sondern eben auch sehr schonend, weil die Fische keinerlei Schäden davontragen. Deshalb setzt man die Elektrofischerei in erster Linie bei wissenschaftlichen Bestandskontrollen und zum Fang von Laichfischen, die abgestreift werden sollen, ein. Da aber Strom zum Einsatz kommt, ist das Ganze natürlich nicht ganz ungefährlich und kann bei nicht fachgerechter Anwendung sogar tödlich enden. Deshalb dürfen nur ausgebildete E-Fischer die sogenannten E-Fisch-Geräte bedienen. Die Anmeldung zu den Lehrgängen erfolgt über die Landesfischereiverbände, zum Beispiel in Niedersachsen oder Bayern. Außerdem muss die Fischereibehörde jede E-Befischung genehmigen!

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Wathose und Gummihandschuhe schützen vor Strom

Solche Befischungen können sowohl vom Boot aus als auch beim Waten durchgeführt werden. Wichtig ist dabei immer eine gute Stromisolierung! Beim Waten müssen alle Beteiligten eine (dichte!) Wathose und dicke Gummihandschuhe tragen. Im Boot sind isolierende Handschuhe erforderlich. Und am Ufer stehende Zuschauer müssen während des E-Fischens immer einen Sicherheitsabstand zum Wasser halten!

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