Situationen, wo Mono mit Geflecht verbunden werden muss, gibt es zum Beispiel beim Raubfisch-, Meeres-, Brandungs- und Karpfenangeln. Das Monofil sorgt auf den ersten Metern vor dem Köder für eine höhere Abriebfestigkeit und durch die Dehnung gibt es etwas Pufferwirkung im Vergleich zur »brettharten« Geflochtenen, was Aussteiger verringert. Wer mit hohen Gewichten – etwa beim Brandungs- oder Karpfenangeln – im Wurf voll durchzieht, wird außerdem den größeren Durchmesser einer Mono-Schlagschnur schätzen, die , anders als Geflecht, nicht in Hände und Finger schneidet.
Nun kann man theoretisch einen Wirbel oder Knotenlos-Verbinder für die Verbindung zwischen Mono und Geflecht verwenden, doch das funktioniert nur mit kurzen Mono-Schnüren. Soll das monofile Stück länger als etwa 1 m sein, wird es schwierig und das Risiko, dass der Wirbel aus Versehen durch den Spitzenring gekurbelt wird, steigt zusätzlich. Ein Knoten hat hier also definitiv Vorteile!
Mono an Geflecht: Was tragen die Verbindungen im Vergleich?
Wir haben hier einmal 4 Knoten ( FG-Knoten, Slim-Beauty-Knoten, Albright-Knoten und Doppelter Grinner) und einen Knotenlos-Verbinder zur Verbindung von Mono und Geflecht miteinander verglichen und per Zugwaage getestet.
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Die Perfektion: der FG-Knoten
Klarer Sieger unseres Tests war der FG-Knoten. Seine enorme Tragkraft überstieg sogar die eines Knotenlos-Verbinders um 1 kg. Die Tragkraft liegt, wenn sauber gebunden, bei annähernd 100 % der linearen Schnurtragkraft! Dadurch, dass beim FG das Geflecht lediglich in Kreuzwicklungen um die Mono-Schnur gewunden wird und das Mono selbst gar nicht geknotet, ergibt sich ein wahnsinnig dünner Querschnitt. Der FG gleitet selbst im Wurf leicht durch die Ringe und gilt nicht umsonst als der beste Knoten zum Verbinden von Monofil und Geflecht.
Auch wenn es vereinfachte Techniken gibt (z. B. »Simplified« FG-Knoten), ist der FG-Knoten allerdings etwas aufwendig. Bei vielen Hängern, z. B. beim Zanderangeln, wird ein langes Mono-Vorfach per FG-Knoten angeknotet – und der Einhänger für den Köder mit einem Uni-Knoten mit 4–5 Schlägen an das Monofil. Diese Verbindungen halten jeden Zander, aber bei einem Hänger fungiert der etwas schwächere Uni-Knoten (± 70–80 % Tragkraft) im Vergleich zum FG als bewusste Sollbruchstelle. So geht nur der Köder verloren – Sie müssen dann nur kurz wieder einen neuen Einhänger anknoten, verlieren nicht viel Angelzeit und es muss erst wieder ein FG-Knoten gebunden werden, wenn das Vorfach nach einigen Hängern zu kurz geworden ist.
Mono + Geflecht: auf die Schnelle
Wenn es schnell gehen soll oder muss, eignen sich die anderen hier getesteten Knoten auch gut. Alle lagen in einem recht ähnlichen Tragkraftbereich, mit einer etwas kleineren Tragkraft als ein Knotenlos-Verbinder oder FG-Knoten. Wobei die »Slim Beauty« (zu deutsch: dünne Schönheit) den höchsten Tragkraftwert der getesteten Knoten (außer FG) erreichte.
Da bei allen Knoten das Monofil geknotet, bzw. doppelt gelegt wird, erhöht sich der Knotenquerschnitt. Das fällt vor allem im Vergleich zum FG auf, wo das Monofil nicht geknotet wird. Diese Knoten sind also, anders als der FG, weniger geeignet, um beim Wurf voll »durch die Ringe gefeuert« zu werden. Vor allem, wenn dickere Monofile eingesetzt wird. Der Albright-Knoten ist im Übrigen nicht empfehlenswert für sehr hohe Bremskräfte. Da das Geflecht dann gerne durch das doppelt gelegte Mono schneidet. Für viele Situationen sind diese Knoten aber eine gute Lösung.