Es ist schwer vorstellbar, aber Aale und Hornhechte lassen sich tatsächlich mit einem Wollfaden und ohne Haken angeln. Mit dem Faden lassen sie sich sogar aus dem Wasser heben. Das Entscheidende dabei sind die feinen Zähne dieser beiden Arten. Es sind keine langen Fangzähne, sondern ganz viele und kurze Zähne. Es sind so viele, dass sie in der Masse wie eine raue Raspel wirken, so dass sich Beutefische damit festhalten lassen. Da die kleinen Zähne auch extrem raue Kanten haben, bleiben dünne Fasern leicht darin hängen. Und da Woll- und Zwirnsfäden aus unzähligen feinen Fasern bestehen, verfangen sie sich ganz leicht zwischen den vielen kleinen Zähnen.
Flatternde Hornhechtfäden
Wenn die Hornhechte im Mai und Juni überall an der Ostseeküste in Wurfweite kommen, entfernen viele Angler den Drilling vom Blinker, angeln ohne Haken und knoten stattdessen einfach ein paar Wollfäden in den Sprengring. Oft sind diese Fäden viel effektiver als Drillinge. Denn im harten Schnabel können selbst scharfe Drillinge nicht fassen. Das ist erst möglich, wenn Hornhechte den Köder voll nehmen und schlucken. Wenn sie aber einen Blinker mit Wollfäden attackieren, können sie sich schon mit der Spitze des Schnabels in den feinen Fasern verfangen. Oft hängen die Fasern dann so fest, dass sich die Silberpfeile selbst mit wilden Sprüngen nicht mehr lösen können. Manchmal hängen die Fäden sogar so sicher zwischen den Zähnen, dass sie sich selbst vom Angler nur mit Kraft lösen lassen und immer noch ein paar Restfäden zwischen den Zähnen zurückbleiben.
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Aale Pöddern – Ohne Haken angeln
Bei Aalen wirkt das gleiche Prinzip: Sie verfangen sich mit ihren feinen Zähnen in den Fasern der Fäden. Nur, dass nicht ein paar einzelne Fäden lose hinter einem Kunstköder flattern, sondern dass mit Hilfe einer Ködernadel etwa 20 Tauwürmer hintereinander auf einen etwa 2 m langen, doppelt gelegten Faden aufgezogen werden. Der wird dann zu einem Bündel zusammengeknotet und mit Hilfe einer Stange ins Wasser gehängt. Das ist der Pödder.
Die Aale werden dann durch den intensiven Geruch des Wurmbündels angelockt. Wenn sie sich darin verbeißen, verfangen sich ihre Zähne in den Fasern des Zwirns, auf den die Würmer aufgezogen sind. Allerdings bleiben die Aale nicht so fest an den Fasern hängen wie Hornhechte. Wenn es am Pödderstock ruckelt, muss dieser ganz vorsichtig angehoben werden, damit sich der Aal aus dem Wasser heben lässt und nicht abfällt. Wenn Sie ohne Haken angeln fallen die Aale deutlich schneller vom Köder ab.