Mit den folgenden neun hilfreichen Tipps für die Pflege Ihrer Angelrollen halten diese ewig!
1. Sorgsamer Umgang mit dem Gewinde der Kurbeln
Der Kurbelarm überträgt die Kurbelkraft auf das Getriebe. Daher ist er ein besonders wichtiger, aber auch störanfälliger Teil der Rolle. Insbesondere Kurbeln, die direkt in das Hauptgetrieberad geschraubt werden, sogenannte „Screw-in-Kurbeln“, fallen häufiger mal runter oder es sammeln sich Schmutzpartikel an. Wenn diese Kurbelarme dann wieder in das Getriebe geschraubt werden, kann das Gewinde Schaden nehmen. Auch kann es so zu minimalem Spiel zwischen Kurbel und Hauptgetriebezahnrad kommen.
Bild: C. Koura
Der Kurbelarm einer Angelrolle ist ein relativ anfälliges Bauteil.
Daraus resultiert eine Fehlstellung des Hauptgetrieberads und ein erhöhter Abrieb. Mit einer regelmäßigen Reinigung, beispielsweise mit Reinigungsalkohol oder Bremsenreiniger, können Sie dem vorbeugen. Wichtig ist nur, dass das Gewinde nach der Reinigung leicht eingefettet wird, um langfristigen Abrieb zu minimieren.
2. Rollenpflege-Tipp: Bremsscheiben säubern und nachfetten
Nichts ist schlimmer als eine zu schwache oder ungeschmeidige Bremse. Die heutzutage verbauten Bremsmaterialien bestehen größtenteils aus Filz, Teflon oder Carbon-ähnlichem Material. Selten bestehen sie aus Vollcarbon (Carbontex). Besonders Filz neigt dazu, nach einiger Zeit stark an Bremskraft zu verlieren. Um dem entgegenzuwirken, sollten besonders Filz-, nach einiger Zeit aber auch Carbonbremsscheiben gesäubert und nachgefettet werden.
Wichtig beim Nachfetten ist, dass die Bremsscheiben bei der Neuschmierung nur ganz leicht von beiden Seiten gefettet werden, damit die Bremskraft nicht vermindert wird. Passende Schmierstoffe finden Sie beispielsweise auf der Webseite von CK-Rollenwartung. Zur Säuberung kann bei Carbonbremsscheiben Reinigungsalkohol verwendet werden. Bei Filzbremsscheiben reicht die bloße Reinigung mit einem trockenen Tuch aus, womit das verschlissene Material abgetragen werden kann.
Bild: C. Koura
Die Bremsscheibe einer Angelrolle wird während einer Wartung gefettet.
3. Hänger nicht über die Rolle lösen
Jeder kennt es: Der Köder hat sich mal wieder irgendwo am Grund festgesetzt und das Angeln muss unterbrochen werden. Viele versuchen dann, den Hänger durch starke Rutenschläge in verschiedenste Richtungen zu lösen. Noch schlimmer ist es, den Hänger komplett über die Rolle mit stark geschlossener Bremse zu lösen. Die Kräfte, die dadurch auf das Schnurlaufröllchen und das Getriebe wirken, sind enorm und sollten daher unbedingt vermieden werden. Es haben sich über die Zeit einige „Hängerbefreier“ auf dem Markt etabliert, die mit ein wenig Glück ein materialschonendes Köderlösen ermöglichen.
4. Bügel mit der Hand schließen
So manche Anglerin und mancher Angler haben es sich zur Angewohnheit gemacht, den Bügel nach dem Wurf mittels Kurbelumdrehung zu schließen. Dies sollte tunlichst vermieden werden. Unsere Praxis zeigt, dass Teile unter dem Rotor dadurch langfristig beschädigt werden können und sich im schlimmsten Falle abgebrochenes Material zwischen Rotor und Gehäuse verkeilen kann.
Bild: C. Koura
Das Schließen des Rollenbügels mittels Kurbelumdrehung besser abgewöhnen!
5. Rollenpflege-Tipp: mit gelockerter Bremse lagern
Nicht nur nach der Saison, sondern nach jedem Angeltag sollten Sie die Bremskraft, also der Druck auf den Bremsplatten, vermindern, um Verschleiß zu minimieren. Daher empfiehlt es sich, die Rolle mit gelockerter Bremse zu lagern.
Bild: C. Koura
Eine geöffnete Bremse entlastet die Bauteile einer Angelrolle während der Lagerung.
6. Rollen nach dem Salzwassereinsatz abspülen
Ein heiß diskutierter und wichtiger Punkt: Sollten wir unsere Rollen nach dem Salzwassereinsatz abspülen? Die Frage lässt sich eindeutig mit „Ja!“ beantworten. Es reicht nicht aus, das Gehäuse oberflächlich mit einem in Süßwasser getränkten Lappen abzuwischen. Salzwasser, das beispielsweise hinter Abdeckungen eingedrungen ist, wird dadurch nicht rausgespült. Die Folge ist Korrosion an den Gehäuseschalen. Daher führt kein Weg daran vorbei, die Rollen nach jedem Salzwassereinsatz – nicht erst nach dem Urlaub – abzuspülen. Wichtig bei dieser Rollenpflege ist jedoch, dass die Bremse vorher geschlossen und die Kurbel fest in die Rolle geschraubt wird. Erst dann ist die Rolle in senkrechter Position für die kurze druckarme Dusche mit kaltem Wasser vorbereitet.
De Angelrolle sollte dabei auf keinen Fall untergetaucht werden. Keine Angelrolle ist komplett abgedichtet. Durch den Unterdruck würde über kurz oder lang Wasser in das Rolleninnere gelangen und könnte so den Verschleiß diverser beanspruchter Teile und die Fehlfunktion der Rücklaufsperre begünstigen. Wichtig zu wissen ist dabei allerdings, dass durch das Abspülen nach einiger Zeit die Schmierung in den Kugellagern, dem Getriebe und Co. abnimmt. Umso wichtiger ist daher die regelmäßige Rollenwartung und Abdichtung mit den richtigen Schmierstoffen. Hochwertige Schmierstoffe enthalten einen Korrosionsschutz und Additive, die einen verstärkten hydrophoben (wasserabweisenden) Charakter besitzen. So ist ein geräuscharmer und geschmeidiger Lauf auch nach vielen Jahren intensiver Nutzung garantiert.
Bild: C. Koura
Nach dem Salzwassereinsatz muss die Angelrolle abgespült werden.
7. Weniger ist mehr: Wartungsöffnung und Co.
Diverse Hersteller rüsten ihre Rollen mit einer sogenannten „Wartungsöffnung“ aus, durch die dann das Getriebe geölt werden soll. Davon können wir nur stark abraten. Zum einen sitzt die Wartungsöffnung auf Höhe des Worm Shafts und nicht über den Hauptgetriebekomponenten, und zum anderen sollten Getriebeteile, auch in Baitcast– und Multirollen, niemals geölt werden.
Kein Öl schafft es aufgrund seiner geringen Viskosität, Getriebeteile mit den Umdrehungen und der Verzahnung langfristig vor Verschleiß und Abrieb zu schützen. Im Getriebe sind immer nur spezielle, auf die Rollen und den Anwendungsbereich ausgewählte, Hochleistungsschmierfette zu verwenden. Des Weiteren müssen Sie alle Getriebeteile vor der Neuschmierung reinigen, damit nicht unterschiedliche Schmierstoffe miteinander in Berührung kommen.
Bild: C. Koura
Beim selbstständigen Ölen einer Rolle kann man viel falsch machen.
8. Rollenpflege-Tipp: Kugellager nicht ölen
Ein Tipp, der bei vielen Verwirrung auslösen wird: Häufig wird empfohlen, Kugellager – zum Beispiel solche, die im Schnurlaufröllchen verbaut sind – vor Einbau oder nach einer gewissen Zeit zu ölen. Dabei führt genau diese Ölung dazu, dass die Lager verschleißen und unter Last die bekannten schleifenden Geräusche von sich geben.
Alle Kugellager in Stationär-, Baitcast- und Multirollen – Spulenlager ausgenommen – sind mit einer vom Hersteller ausgewählten Prozentmenge Fett gefettet. Werden diese Kugellager jetzt geölt, verdünnt sich das Fett in den Lagern. So kann das Fett die Kugeln im Inneren des Lagers nicht mehr richtig schmieren. Die Folge ist das nervige Kratzen und Schleifen, das wir unter Last wahrnehmen. Bei geräuschvollen Lagern kann eine Neufettung nur in den seltensten Fällen helfen. Meistens hilft nur der Austausch der Lager.
Bild: C. Koura
Spulenlager dürfen gefettet werden, sonstige Kugellager bitte nicht!
9. Regelmäßige Rollenwartung ist das A und O
Trotz der Befolgung aller Tipps zur Pflege und einem guten Umgang mit der Angelrolle kommt man an einer regelmäßigen Wartung nicht vorbei. Die Kräfte und Umdrehungen, die auf die verschiedenen Rollenteile wirken, führen über kurz oder lang zu Verschleiß. Auch können selbst die hochwertigsten halb- und vollsynthetischen Schmierstoffe nicht über Jahre hinweg einen ausreichenden Schmierfilm gewährleisten und müssen somit regelmäßig erneuert werden.
Nur eine komplette Demontierung, eine Tiefenreinigung in Verbindung mit einer genauen Inspektion der verschlissenen Teile und eine Justierung und Schmierung mit den richtigen Schmierstoffen wird den geschmeidigen, geräuscharmen und leichtgängigen Lauf über viele Jahre hinweg gewährleisten. Wir empfehlen dabei, je nach Gebrauch der Rolle, eine jährliche bis anderthalbjährliche Wartung durchführen zu lassen. So wirken Sie stärkerem Verschleiß präventiv entgegen und der Spaß mit den Rollen ist über viele Jahre hinweg gewährleistet.
Bild: C. Koura
Um die Lebensdauer einer Angelrolle zu maximieren, muss diese regelmäßig professionell gewartet werden.
Professionelle Rollenpflege
Cedric Koura bietet mit „CK-Rollenwartung“ professionelle Dienstleistungen rund um die Rollenpflege. Durch die langjährige Erfahrung, die Nutzung modernster Maschinen und die Verwendung spezieller Hochleistungsschmierstoffe und Präzisionskugellager konnte das Unternehmen seine Reichweite europaweit stetig ausbauen, zählt heute zum größten externen Premium-Wartungs- und Tuningzentrum Deutschlands und ist bei vielen Modellen unterschiedlichster Hersteller ein kompetenter Ansprechpartner in Sachen Rollenwartung, Rollenservice, Rollentuning und Reparatur.
Kontakt zu CK-Rollenwartung: Cedric Koura, ck-rollenwartung.de, E-Mail: [email protected], Telefon: 0152-58297393
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