Steckbrief Rotfeder

Die Rotfeder ist ein echter Sommerfisch. Nach der Laichzeit (April/Juni je nach Gewässer) bis zum Herbst läßt sie sich am besten fangen. Das leicht nach oben gerichtete Maul verrät, wo Rotfedern nach Insekten jagen: an der Oberfläche.

Manchmal verraten sich

Wie und womit auf Rotfedern?

Rotfedern fängt man mit der Pose. Diese Regel hat natürlich ihre Ausnahmen, aber erst einmal wollen wir sie gelten lassen. Die fängigsten Köder sind solche, die nur langsam sinken oder an der Oberfläche schwimmen: Brot und Madenpuppen zum Beispiel. Die Pose muß sich schnell aufrichten nach dem Eintauchen, denn häufig wird der Köder schon im Absinken genommen.  Außerdem muß man häufiger weit (und sehr präzise) werfen, um einen Schwarm an der Schilfkante zu befischen.

Vorgebleite Waggler eignen sich hervorragend zum Rotfedern-Fischen dicht unter der Oberfläche. Raffiniert: Wenn man zwischen dem obersten Schrotblei auf der Schnur und dem Posenstopper oberhalb der Öse viel Spielraum läßt, kann man den Köder Fahrstuhl fahren lassen. Schnur straffen Köder steigt hoch; locker lassen Köder sinkt auf die vorher eingestellte Tiefe.

Wenn Sie eine (durchsichtige) Wasserkugel benutzen, dann bitte die kleinste Ausführung. Größere machen zuviel Lärm beim Einwerfen. Man kann einen Schwarm Rotfedern durch unvorsichtige Annäherung nämlich schnell verscheuchen. Die Fische sind aber wenig scheu, was das Gerät betrifft und nehmen auch Köder an relativ dicken Haken. Normal sind Schnüre bis 0,20 mm Durchmesser an der leichten Matchrute (3 – 4 m) mit Stationärrolle, Haken Größe 14 und kleiner je nach Köder.

Durch das oberständige Maul kann man die Rotfeder gut von einem Rotauge unterscheiden. Foto: BLINKER

Durch das oberständige Maul kann man die Rotfeder gut von einem Rotauge unterscheiden. Foto: BLINKER

Füttern?

Natürlich lohnt es sich anzufüttern. Maden, mit dem Katapult zielgenau um die Pose geschossen, sind geeignet. Treibende Toastbrotscheiben oder alte Brötchen ziehen Rotfedern magisch an, manchmal aber auch, wenn der Wind weht, vom Angelplatz weg. Grundfutter-Ballen sollten aufsteigende Partikel enthalten, zum Beispiel Kokosflocken, und sich schnell, möglichst schon beim Aufprallen, in ihre Bestandteile zerlegen. Ein altbewährtes Lockmittel sind Brotreste, in einem alten Zwiebelsack oder Haarnetz am Angelplatz verankert.

Rotfedern sind im wahrsten Sinne des Wortes spritzige Kämpfer an der Angel. Führen Sie gehakte Fische schnell weg vom Schwarm, damit dieser nicht beunruhigt wird. Kapitale Rotfedern stehen übrigens oft geschützt mitten im Schwarm oder darunter. Sie werden selten an der Oberfläche, eher schon beim Grundangeln auf saftigere Köder wie einen Tauwurm gefangen; gelegentlich gehen sie sogar auf Spinner.
Fänge auf Blech sind natürlich Zufall. Die Rotfeder gehört aber zu den wenigen Friedfischen, die man gezielt und erfolgreich mit der Fliegenrute beangeln kann. Buschige, gut gefettete Trockenfliegen (Hexe, Zulu, Kutscher) werden an Schwimmschnur Kl. 4/5 und Vorfächern mit 0,16er Spitze angeboten, wenn Ringe verraten, daß die Rotfedern nach Insekten steigen.

Der besondere Tipp für Rotfedern

In flachen Gewässern kann man sich Rotfedern watend nähern. Das ist dann eine besonders aufregende Angelei, wenn wir an der langen beringten oder unberingten Stippe einen Naturköder auf der Oberfläche tanzen lassen. Der beste Köder für diese Pirsch-Angelei sind Heuschrecken. Geräuschlos und unauffällig geht es auch mit dem Belly­boat. Sozusagen auf leisen Flossen paddeln wir mit dem Wind an einen Rotfedernschwarm heran. Vom Ruderboot aus geht man in gehörigem Abstand von ­einem vermuteten Fischschwarm vor Anker. Häufig sind präzise Würfe nur wenige Zentimeter vor die Schilfkante oder hart an den Rand der Seerosen gefordert.


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