Beim Fliegenfischen dient die Schnur als Wurfgewicht, denn Fliegen sind eigentlich zu leicht, um mit der Rute geworfen werden zu können. Als Behelfslösung kann man als Nicht-Fliegenfischer selbstverständlich zusätzliche Wurfgewichte, wie Sbirulinos und Ähnliches verwenden, um die leichten Fliegen auf Weite zu bringen. Aber dann ist natürlich wieder eine schwerere Rute notwendig als die spaßige UL, wodurch der Drillspaß leidet.
Spinnfischen ultra ultralight oder Fliegenfischen ultraschwer?
Wenn man bei den Fliegenmustern zu schweren kompakten Goldkopfnymphen greift, und bei der Rute zu einer gaaaaaaanz feinen UL, mit ebenso filigraner Schnur, dann ist man in einem Bereich unterwegs, wo das (fast) Unmögliche dann doch möglich wird. Nämlich das Werfen von Fliegen mit der Spinnrute. Eigentlich könnte man das als ultraschweres Fliegenfischen bezeichnen. Da aber ja extrem leichtes Spinnangel-Gerät zum Einsatz kommt, trifft es vielleicht auch Spinnfischen ultra ultralight sehr gut.
Bild: J. Müller
Eine recht schwere Goldkopfnymphe. Um solche Köder auszuwerfen braucht es eine ganz feine Spinnrute!
Gerät und Zielfische im Überblick
Um Goldkopfnymphen mit der Spinnrute zu werfen, braucht man natürlich eine astreine UL-Spinnrute, je leichter, desto besser. Eine ganz wichtige Rolle spielt auch die verwendete Schnur. Mit den superleichten Ködern sollte die Schnur so dünn sein wie möglich! Das heißt: Dünnste geflochtene Schnüre von 0,04 – 0,08mm, dazu passend ein feines 0,14-0,16er Vorfach, an dem die Nymphe direkt angeknotet wird. Als Rolle reicht bei den Ultralight-Rütchen dann auch schon ein Modell der 500er-1000er Größe locker aus. Wichtig ist bei den filigranen Schnüren außerdem eine fein justierbare Bremse, die schnell anspricht und nicht ruckelt.
Bild: J. Müller
Dünn, dünner, am dünnsten! Um mit solchen filigranen, haardünnen Schnüren zu angeln, braucht es eine feine Bremse.
Bild: J. Müller
Perfekt aufgehoben ist die UL-Spinnkombo sicherlich am Forellensee für Regenbogenforelle, aber fast alle flacheren Gewässer, wo keine allzu großen Wurfweiten nötig sind, lassen sich so beangeln.
Welche Zielfische lassen sich mit so einer Ausrüstung fangen? Forellen, Döbel, Alande, Barsche, ja sogar Weißfische schnappen sich die Goldkopfnymphe. Ideal ist diese Ausrüstung an kleinen Teichen und Bächen. Der perfekte Einsatzort für die ultralight Spinn-Kombo zum Fliegenfischen ist außerdem auch der Angelsee. Am superfeinen UL-Gerät dürfen Sie mit besonders spannenden Drills mit Regenbogenforellen rechnen. Plus: Goldkopfnymphen werden dort viel seltener gefischt als Spoons, Rippengummis und Co und können entsprechend echte Abräumer sein. Das einzige, was eine solche Kombo nicht kann, sind weite Distanzwürfe – hierfür wäre dann der Sbirulino doch angebrachter. Und auch, wenn in Ihrem Gewässer viel Kraut oder Hänger lauern, sollten Sie vielleicht den Einsatz der Ultra Ultralight Ausrüstung noch einmal überdenken. Denn bei allem Spaß am Angeln sollte auch die Waidgerechtigkeit nicht verloren gehen!
Bild: J. Müller
Die Rute hat ein Wurfgewicht von nur 1,5 g! Ja warum angelt man eigentlich so leicht? Spritziges Argument für ultralight sind sicherlich die klasse Drills, die man so erleben kann.
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