Von Walen weiß man, dass sie über Klicklaute miteinander kommunizieren. Das trifft allerdings nicht nur auf diese Giganten zu. Auch Fische unserer Flüsse und Seen verständigen sich gerne durch spezifische Geräusche, die sich teils von Art zu Art unterscheiden.
Nicht nur Angler, auch Fische machen Geräusche
Beim Angeln soll man am Ufer möglichst keinen Lärm machen, nicht laut auftreten und sich überhaupt möglichst geräuschlos bewegen. Allerdings sind Fische auch nicht immer leise. So machen viele Fischarten auch Geräusche, mit denen sie miteinander kommunizieren. Der niederländische Wissenschaftler Baudewijn Odé hat seit einigen Jahren die Geräusche der Fische erforscht.
Die Vielfalt der Geräusche, die Fische machen, ist erstaunlich! Sie reichen von Knurren, Klopfen und Nebelhorn-ähnlichen Geräuschen bis hin zu Klick- und Ticklauten. Während wir Menschen diese Laute nur mit einem Unterwassermikrofon einfangen können, hören Fische diese Geräusche untereinander sehr gut. Dabei hilft ihnen auch ihr Seitenlinienorgan, das den gesamten Körper umspannt.
Tiefe Töne aus der Schwimmblase
Tiefe Geräusche von Fischen kommen aus der Schwimmblase, berichtet Wissenschaftler Odé. Einige Fische haben dazu spezielle Muskeln, die die Luft von einem Teil der Schwimmblase zum anderen drücken. Andere Arten trommeln mit ihren Muskeln auf die Schwimmblase. Heringe erzeugen sogar regelrechte „Furzlaute“, um sich untereinander zu verständigen.
Während der Ursprung tiefer Töne bei Fischen bekannt ist, ist das bei höheren Tönen nicht immer der Fall. Man vermutet, dass diese im harten Teil des Fischschädels, aber auch durch die Kiemendeckel und Flossen entstehen. Groppen und Quappen laden Rogner während der Laichzeit an ihren Nistplatz ein, und das mit deutlichen Knurrlauten.
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Welse nutzen Geräusche, um Fische zu betäuben
Große Welse machen bei der Jagd sehr leise, aber mitunter auch laute Klopfgeräusche, die ihre Beutefische kurzzeitig betäuben können. Jagende Barsche sind an einer Reihe von drei bis sechs „schmatzenden“ Geräuschen zu erkennen.
Odé hofft, dass sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Geräusche der Fische schnell erweitern werden. Dann werden Menschen eines Tages in der Lage sein, Fische per Mikrofon zu überwachen und sie anhand ihrer Laute zu erkennen. So können wir, beispielsweise bei den Quappen, ihre Lebensräume gezielter schützen.
Quelle: Sportvisserij Nederland