„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ Das wusste schon der Dichter Hermann Hesse. Für das Angeln ist der Januar ein solcher Anfang. Fangmeldungen des alten Jahres müssen bis Anfang Januar bei den Vereinen abgegeben werden, während die Erlaubnisscheine des neuen Jahres mit der Post ins Haus flattern. Hat man einen neuen Schein, kann das Angeljahr beginnen. Doch welche realistischen Chancen hat man auf ein paar gute Fische?
Tipp zum Angeln im Januar: Halt Dich warm!
Die erste Regel beim Angeln im Januar lautet: Man muss den kalten Temperaturen entsprechend angezogen sein. Eine erste Kleidungsschicht auf der Haut aus wärmender Merinowolle, eine zweite atmungsaktive Isolierschicht sowie ein dick gefütterter Overall sind zum Angeln ein Muss. Dazu gehören auch trittfeste Winterstiefel, die auch auf vereistem Terrain noch fassen. Gummistiefel sind einfach zu rutschig, vor allem, wenn man auf einer vereisten Buhne steht, und versucht, den Zandern mit der Spinnrute nachzustellen.
Auch ein wärmendes Getränk, eine warme Brühe oder ein heißer Tee oder Kaffee helfen, dass man es auch bei Minustemperaturen gut am Wasser aushalten kann. Auch wenn man beim Angeln im Januar nicht den größten Fangreigen erwarten darf, bleiben einem die tollen Naturimpressionen, wie die leiste knirschenden Eisschollen oder der Schrei der Gänse am verhangenen Himmel, unvergesslich.
Vorsichtig pirschen beim klarem Wasser
Im Winter wird das Wasser meist glasklar, weil die darin enthaltenen Schwebealgen absterben. Entsprechend vorsichtig sollte man sich verhalten. Vorsichtiges Heranpirschen an die Fischeinstände ist also durchaus angebracht, wenn man den Wintertag mit einem Fang krönen will.
Angeln auf Seeforellen im Januar: Schweizer Silber
Unsere Kollegen in der Schweiz dürfen ab Januar in vielen Kantonen wieder auf Seeforellen fischen. Und dies machen viele, auch wenn es noch so kalt ist. Die meisten Schleppangler bleiben trotz vieler Anbiss-Stellen ohne Biss, aber die Glücklichen, die dann einen 65er oder sogar 80er Silberbarren im Arm halten, vergessen dieses Erlebnis in ihrem Leben nie mehr.
Als Köder auf die Seeforellen dienen Blinker wie der Schweizer „Mozzi“, ein schlanker Löffelblinker mit getriebener Struktur auf der Oberseite. Auch die extrem teuren Perlmuttstangen kommen beim Schleppen zum Einsatz. Die werden mit einem Downrigger auf Tiefe gebracht.
Neben den Schleppanglern können auch Uferangler mit Seeforellen rechnen, wobei ihre Fische meist deutlich kleiner sind als die der Bootseigner.
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Quappen nach dem Laichen fangen
Ein weiterer Fisch, der beim Angeln im Januar beißt, ist die Quappe. Sie laicht von Dezember bis Februar und hat nach dem kräftezehrenden Laichgeschäft einen großen Hunger. Am besten fängt man die Süßwasserdorsche mit Tauwürmern und Fischfetzen. Auch ein dem Haken vorgeschalteter Blinker sorgt für Vibrationen im Wasser und macht die Quappen auf dem Leckerbissen am Haken aufmerksam. Aber Achtung! In einigen Bundesländern hat die Quappe im Winter Schonzeit, z. B. vom 1. Januar bis zum 15. Februar.
Hechte sind beim Angeln im Januar träge
Auch der Hecht hat in vielen Bundesländern im Januar noch keine Schonzeit. Aufgrund des kalten Wassers jedoch sind zu schnell geführte Köder jedoch ein Garant für einen Schneidertag. Die Räuber sind eher lethargisch und sammeln tote Fische am Grund auf. Stinte, halbe Makrelen aber auch Sardinen sind Topköder. Doch auch Rotaugen funktionieren. Tipp: mit Fischöl „pimpen“!
Die meisten Angler fischen die stark riechenden Köder unter der Posenmontage und verwenden elektronische Bissanzeiger, die einen „Hecht-Run“ signalisieren. Beim Angeln im Januar mit totem Köderfisch liegt dieser am Grund auf. Die schlanke Hechtpose ist so eingestellt, dass sie leicht schräg im Wasser steht. Bisse machen sich durch ein Umfallen der Pose oder ein entschiedenes Abziehen bemerkbar. Aufgrund des 2-Drilling-Systems, das die meisten Angler verwenden, sollte man mit dem Anhieb nicht zu lange warten.
Döbel: Der Allesfresser im Winter
Ein Fisch, der oft dafür sorgt, dass man im Winter nicht doch Schneider bleibt, ist der Döbel. Experten beangeln diesen Gierschlund und Allesfresser mit der feinen Grundmontage und Ködern wie Käsepaste, Frühstücksfleisch und Hähnchenleber. Länger als eine halbe Stunde braucht man nicht an einer Döbelstelle verbringen. Danach sollte man den Platz wechseln.
Wer will, kann auch an drei oder vier Stellen anfüttern und dann zwischen diesen rotieren. Döbel beißen auch bei kältestem Wetter. Selbst wenn der Fluss Randeis ansetzt, kann man sie entlang der Kante fangen.