Litauen – Land der großen Seen

Litauen ist der größte Staat im Baltikum. Nach Meinung des Französisch
Nationalgeographischen Instituts liegt dort das geographische Zentrum
Europas, 29 Kilometer nördlich von Vilnus (54°54′ N, 25°19’E). 108
Fischarten im Süß- und Salzwasser warten in Litauen darauf, gefangen zu
werden.

Bootsangler beim Drill auf einem der unzähligen Seen des Austaijtia-Nationalpark. BLINKER

Litauen ist ein Land, dass Angler begeistern kann, und ich wäre nicht überrascht, wenn es zum Hauptangelland der nördlichen EU werden würde. Zum einen gibt es dort so gut wie keinen Angeldruck, bietet aber tolles Fischen auf Äschen, Welse, Rapfen und Barben – die man alle in einer wunderschönen Naturlandschaft fangen kann. Unter den 40 geschützten Naturreservaten, sind vor allem die Nationalparks für Angler interessant, von denen mein Sohn Edward und ich zwei besucht haben: den Aukstaitija- und Dzukija-Park. Wie schon in Estland ist auch in Litauen das Angeln extrem günstig. Eine Monatskarte kostet nur 5 Litauische Litas (LTL), was rund 1,45 Euro entspricht. Die Jahreskarte ist für 11 LTL (3,20 Euro) zu haben. Es gibt kein Land in Europa, in dem man so wenig für eine Angelerlaubnis zahlt. Die eine Lizenz gilt für alle Regional- und Nationalparks und alle staatlichen Gewässer. Man bekommt sie in jedem Info-Center im Park. Zum Angeln auf Salmoniden wie Forellen und Äschen braucht man eine weitere Lizenz: Sie kostet 14 LTL (4,05 Euro). Wer Meerforellen im Unterlauf des Nemunas-Flusses fangen will, zahlt 50 LTL (14,50 Euro) und darf einen Fisch entnehmen. Der Nemunas und die Kursiu-Bucht an der Ostsee sind bekannt für gute Rapfen und Döbel aber auch für Wels, Hecht, Zander und Barsch. Lachse sind ganzjährig geschützt. Stausee Zander Die Stauseen des Nemunas, zum Beispiel das Kaunas Meer sind bekannt für hervorragende Zanderfänge. Der bislang schwerste Hecht Litauens stammt aus dem Mündungsgebiet des Nemunas, der in die Ostsee fließt. Der Fang stammt aus dem Jahr 1952 und soll 33 Kilogramm gewogen haben. In Litauen gibt es 2833 Seen, die größer als einen halben Hektar sind. Umweltschutz wird groß geschrieben: Deshalb sind Verbrennungsmotoren auf den meisten Seen verboten. E-Motoren sind aber erlaubt. Im Süß- und Salzwasser kann man 108 Fischarten beangeln. An Unterkünften kann man zwischen Gasthäusern, Holzhütten und Campingplätzen wählen. Alle Einrichtungen haben einen gehobenen Standard oft in außergewöhnlich schönen Wasserlagen. Der Aukstaija Nationalpark Es gibt fünf große See-Systeme in Litauen. Eines davon, der 40.600 Hektar große Aukstaija National-Park, liegt im Osten des Landes. Dieses phantastische Naturreservat umfasst 216 Seen. Und da fast alle Seen miteinander verbunden sind, kann man das ganze System mit dem Boot befahren.In den Seen leben 29 Fischarten. Besetzt werden aber nur Aale und Hechte, um deren Bestand auf einem gleichbleibenden Level zu halten. Die Jahreskarte für 11 LTL (3,20 Euro) kann man beim Infocenter des Nationalparks in Paluse kaufen. Sie kostet weniger als eine Schachtel Zigaretten in anderen europäischen Ländern. Im Park gibt es viele Sümpfe und extrem viele Vögel, vor allem Raubvögel. Überall sieht man auch Störche, die auf der Suche nach Nahrung für ihren Nachwuchs sind, der hoch oben in den Nestern über jedem Dorf wartet. Das Wasser der Seen ist von höchster Qualität und kristallklar mit Sichttiefen von  vier bis fünf Meter. Unterkünfte im Aukstaija-Park Der exzellente Campingplatz in Paluse ist quasi das Tor zum Aukstaitija Nationalpark und ist eine gute Anlaufstelle für jeden angelnden Touristen. Doch es gibt bei den Unterkünften auch Alternativen in Form von rund 50 Gästehäusern und Holzhütten, die häufig direkt am Wasser liegen und meist eine Bootsbenutzung mit einschließen. Alle Unterkunftsmöglichkeiten im Nationalpark findet man im Internet unter www.ignalina.lt In Paluse gibt es auch einen großen Bootsverleih, nicht weit vom Campingplatz. Hier liegen 140 Boote, Kanus und Kayaks zur Vermietung bereit. Die Tagesmiete beträgt etwa 25 LTL (7,25 Euro). Infos: www.valtine.lt

Edward, der Sohn des Verfassers vor einer Urlaubshütte im Aukstaijtia-Nationalpark.

Edward, der Sohn des Verfassers vor einer Urlaubshütte im Aukstaijtia-Nationalpark.

Das Info-Zentrum des Nationalparks liegt direkt neben dem Campingplatz. Hier kann man die Angellizenz lösen, Boote und Unterkünfte im Park mieten. Fragen Sie nach Kristina Caponiene, der Tourismus- und Marketing-Managerin. Bei ihr erhalten Sie alle Informationen, die Sie brauchen. Sie erreichen Kristina telephonisch unter. 00370-386- 52891 oder per E-Mail (kristina@paluse, www.paluse.lt) In dem Örtchen Linkmenys im Westen des Parks fanden wir ein weiteres Gästehaus, das am Seeufer liegt. Im Obergeschoss liegen ein paar schöne Zimmer mit Dusche und Toilette, einem Wohnzimmer mit offenem Kamin. Und vom Balkon hat man einen einzigartigen Blick über den See. Hier findet man eine Topp-Unterkunft für die ganze Familie. Übernachtung mit Frühstücks und Bootsbenutzung kostet 50 LTL pro Person. Im Garten kann man dann seine Fische räuchern. Info-Tel. 00370-68682118, [email protected] (man spricht Deutsch!) Holzhütten im Paradies Eine weitere tolle Unterkunft im Aukstaitija Park sind die Holzhütten von Edmundas Dapkus, in denen wir uns sofort zuhause fühlten. Die Hütten stehen zwischen Eschen an der steilen Zufahrt zum Alksnis-See. Vom Bootssteg kann man 30 Seen in der Umgebung anfahren, die zusammen mit dem Alsnis ein ganzes Labyrinth an Flüssen und Bächen bilden. Die Holzhütten sind für bis zu sechs Personen, die sich allerdings selbst verpflegen müssen, komplett ausgestattet. Das Innere ist großzügig mit Holzpanelen ausgestattet. Es gibt auch eine Sauna und eine überdachte Terasse mit Kamin zum Grillen. Inklusive Bootsbenutzung zahlt man pro Person 240 LTL (69,50 EURO) für eine Nacht. Infos: 00370-61133810, mobil 00370-68564327. Der Dzukija National-Park Der Dzukija Park ist mit 56000 Hektar der größte Nationalpark in Litauen. Durch den dichten Wald ziehen sich etwa 30 kleine und größere Bäche, sowie ein paar Flüsse, die 32 Fischarten beherbergen. Der bedeutendste Fluss ist der Nemunas, Litauens größter Fluss, der sich durch den Westteil des Parkes windet. Am Verwaltungsgebäude in Marcinkonys trafen wir den Biologen und Leiter der Nature Heritage Division Mindaugas Lapelé. Als Fundgrube für Angler, sollte man zuerst ihn kontaktieren, wenn man im Park angeln möchte. Der Nemunas ist das beste Gewässer im ganzen Land. Auf seinem Lauf durch den Nationalpark gibt es Rapfen, Karpfen, Quappen und sehr wahrscheinlich auch einen guten Welsbestand. Laut Herrn Lapelé werden sehr viele Welse an der Brücke von Merkine gefangen. Und er zeigte mir auch Bilder von Welsen von 84 und 108 Pfund, die an der Brücke gelandet wurden. Andere berichten von Welsen bis 160 Pfund aus dem Nemunas. Doch der offizielle bestätigte Angelrekord liegt bei 120 Pfund. Es scheint, als ob bei der Welsgröße noch einiges mehr drin ist.

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Im Dzukija-Park gibt es tolle Gewässer für Fliegenfischer.

Im Dzukija-Park gibt es tolle Gewässer für Fliegenfischer.

Gewässer für Fliegenfischer In der Endmoränenlandschaft des Parks entspringen einige kalte klare Bäche, die selbst in trockenen Sommern mit wenig Regen einen konstanten Wasserpegelaufweisen. Einige dieser Bäche beherbergen Barben, Bachforellen und Äschen und eignen sich wunderbar zum Fliegenfischen, ganz besonders der Merkys und der Ula. Vor 1958 laichten 40 Prozent des Lachsbestandes aus dem Südosten Litauens in diesen Flüssen. Doch als das Kraftwerk bei Kaunas errichtet und dadurch der Nemunas aufgestaut wurde, war die Laichroute der Lachse blockiert. Allerdings laichen Lachse und Meerforellen immer noch in den Seitenflüssen flussab des Kraftwerks. Unterkünfte im Dzukija-Park Im Park kann man Hütten und Zimmer mieten. Nur an ein Boot kommt man kaum heran. Fragen Sie nach der Broschüre: „Willkommen in den National- und Regionalparks Litauens“. Die besten Informationen erhalten Sie über Herrn Mindaugas Lapelé, Tel. 00370-310-57245, mobil 00370-687-46609, [email protected] , www.dzukijosparkas.lt

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