Der Traum vom eigenen Boot bewegt viele Angler. Meist scheitert er am Geld und am Liegeplatz. Stefan Tiedemann hat ein Kleinboot getestet, dass diese Probleme teilweise löst.
Im Mini-BassBoat zum Fisch
Das erste Mal habe ich dieses neue Souther-Boot, das in einer Art Bassbootstyle aufgebaut ist, auf einer Angelmesse gesehen. Es hat mir auf Anhieb gefallen! Natürlich hat auch die sonstige Ausstattung, zu der auch ein fußgesteuerter Elektromotor gehört, ihr Übriges getan, um das Ding extrem cool zu finden.
Nach langen Recherchen zu dem Thema und unzähligen Video-Clips, in denen von solchen Booten aus auf Schwarzbarsche gefischt wird, wurde schließlich Kontakt mit einem Besitzer aufgenommen. Denn mich interessierte, was das Souther in der Praxis kann, besonders aber das Handling und die Kippstabilität auf dem Wasser.Angeln überm Stauraum
Nach dieser Besichtigung war klar, dass das es genau das Richtige für die Region Brandenburg ist: Das Boot ist leicht zu transportieren, kommt ohne Sliprampe aus und eignet sich gut zum Angeln. Im Prinzip ist das auch gleich die passende Artikelbeschreibung zu diesem Gefährt. Nach dieser Besichtigung wurde das Mini-Bassboot bei Fabian Kraft bestellt, dem Besitzer von Nippon-Tackle, der das Boot in Deutschland vertreibt.
Das Souther ist so leise unterwegs, dass man sogar an scheue Fische wie Karpfen bis auf Wurfweite herankommt!
Hohe Kipp-Stabilität
Wieder fällt dabei die erstaunliche Kippstabilität dieses nur 1,16 Meter breiten und 3,60 Meter langen Bootes auf. Das liegt unter anderem an der bereits erwähnten flachen Bauweise des Rumpfes und seiner großen, brettartigen Auflagefläche im Wasser. Ansonsten wird die Stabilität sicher noch von dem Motor erhöht, denn dieser befindet sich durch die Schaftlänge bis zu einem Meter unter der Wasseroberfläche.
Angler in Aktion: Auch wenn das Boot nur 116 cm breit ist, mit zwei Personen lässt es sich gut fischen.
Test an der Oberfläche
An einer steilen Scharkante, die bis auf 11 Meter Tiefe abfiel, ergab sich die perfekte Gelegenheit, um zu testen, wie gut es sich vom Souther vertikal fischen lässt. Um die Sache ein wenig bequemer zu machen, kann man dazu eine Bodenplatte sowie den Sitz so herausnehmen bzw. verkürzen, dass man die gleiche, niedrige Sitzposition wie in einem normalen Angelkahn einnimmt.
Das Vertikalangeln klappte prima, leider gab es nur ein paar halbstarke Hechte. Darum stellten wir nun aufs Oberflächenangeln in flacheren Bereichen um. Nachdem der Motor aufgrund der geringen Wassertiefe hochgestellt wurde, konnte es losgehen. Auch hier war es wieder von großem Vorteil, dass wir nicht ankern mussten. Als sich in einiger Entfernung an der Oberfläche eine Barschhatz ereignete, konnten wir sofort reagieren und hinfahren. Da der Spuk nach einer halben Stunde endgültig vorbei war und sich ein Gewitter anbahnte, wurde dieser sehr erfolgreiche Test danach beendet. Fazit: Das Angeln war ein voller Erfolg, nicht nur weil die großen Barsche sehr gut gebissen haben, sondern auch weil wir immer noch total begeistert sind von diesem Boot. Es hat alle anglerischen Ansprüche, die wir stellten, sehr gut gemeistert. Es ist durch das geringe Gewicht von rund 50 Kilo auch für Einzelpersonen händelbar und sehr kippstabil. Bei dem gesamten Test hatten wir deshalb kein einziges Mal Bedenken, umzukippen. Dabei bietet die 3,60 Meter lange Version des Souther Platz für bis zu 3 Personen, wobei es wohl für zwei Angler ideal ist. Das Angeln ist ex-trem entspannt durch die Sitze und den Teppichboden. Zum Angeln an sich gibt es nicht viel zu sagen außer, dass es einen riesigen Spaß gemacht hat. Großen Anteil daran hatte der E-Motor, der einen auf Position hält, so dass man nicht ständig ankern muss.Das Souther ist so leise unterwegs, dass man sogar an scheue Fische wie Karpfen bis auf Wurfweite herankommt!
Transport und Aufbau
Nun ein wenig zum Transport. Das Boot wird auf dem Dachgepäckträger transportiert und dabei mit normalen Spanngurten befestigt. Das reicht, um auf der Autobahn 120 zu fahren. Vor Ort wird es vom Dach heruntergenommen und gleich direkt zum Wasser getragen. Obwohl keine Slipanlage nötig ist, war es nicht immer leicht, an stark bebauten oder bewaldeten Gewässern ans Wasser zu gelangen. Aber wenn man eine begehbare Stelle gefunden hat, klappt das wunderbar. Es vergehen etwa 20 Minuten für das Herunternehmen vom Auto und den Aufbau des Bootes, bis man in See stechen kann. [box_image_title imageurl=“/content/uploads/14007/bass_art_1.jpg“ title=“Video Tipps“]In Deutschland findet ihr diverse JON Boote auf verschiedensten Gewässern. Im Web findet man deshalb auch immer mehr Video zum Thema. Hier findet Ihr eine Video aus Deutschland zum Thema und hier ein Video aus Japan! [/box_image_title] Beim Abbau dauert es etwas länger, weil das Boot wieder sicher auf dem Autodach befestigt werden muss. Dennoch kann ich das Boot nach nunmehr über 30 Angeltouren noch immer wärmstens empfehlen. Es eignet sich gerade für jene Angler, die keinen festen Bootsplatz haben und verschiedene Gewässer beangeln, wenn man eine Unterstellmöglichkeit hat. Demnächst wird das Boot noch mit einem Außenborder ausgerüstet, um noch größere Flächen beangeln zu können. Alles in allem ist dieses Souther ein sehr cooles Angelboot. Im Übrigen ist man ein echter Blickfang damit, denn viele Leute haben wohl noch nie ein Boot mit Teppich und Stühlen gesehen, was keinen Heckmotor hat und sich trotzdem fortbewegt
Jetzt kommentieren: Würdet Ihr euch solch ein Souther Mini-Bass-Boat kaufen?
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