Einen besonderen Fang machte ein Angler vor der Küste Hawaiis. Er fing vom Kajak einen ihm zunächst unbekannten Fisch, der sich nach genauerer Bestimmung als Escolar (oder Durchfall-Fisch) entpuppte. Der Fisch wog um die 50 Pfund. Er hatte laut Beschreibung des Fängers „gemeine“ Zähne und ein stacheliges Schuppenkleid.
Escolar, Buttermakrele – das klingt doch eigentlich ganz gut!
Der Escolar (spanisch für „Schüler“) ist ein Raubfisch aus der Familie der Schlangenmakrelen. Er kann bis zu zwei Meter lang und fast 100 Pfund schwer werden. Einzelangeben nennen sogar drei Meter als maximale Länge. Seinen Namen verdankt er den dunklen Ringen um seine Augen, die an eine Brille erinnern. Er kommt in beinahe allen Weltmeeren vor und jagt in Tiefen von 200 bis etwa 1000 Metern. An der Angel liefert er starke Drills, weshalb er als Sportfisch sehr beliebt ist. Als Speisefisch allerdings … eher nicht.
Darum heißt er auch Durchfall-Fisch
Obwohl er auch als Buttermakrele bekannt ist, hat er noch einen anderen Beinamen, der deutlich weniger schmeichelhaft (und schmackhaft) ist. Man nennt den Escolar auch Durchfall-Fisch – aber wie kommt es dazu? Der Grund dafür findet sich in seinem Fleisch, genauer gesagt in einem Öl, das darin vorkommt. Das Fleisch enthält sogenannte Wachsester; das sind Öle, die der Mensch nicht verdauen kann. Zu viel davon kann, wie der Name vermuten lässt, starken Durchfall verursachen, außerdem Übelkeit und Erbrechen.
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Einmal zur falschen Konserve gegriffen …
Escolar wird oft als Ersatz für teurere Fische wie Dorsch oder Butterfisch angeboten. Viele Konserven, die als „Weißer Thun“ etikettiert sind, enthalten in Wahrheit den Durchfall-Fisch. In asiatischen Raum ist sein Ruf besonders schlecht. Im Jahr 2007 gab es in Hong Kong zum Beispiel mehrere Fälle von kranken Menschen, die falsch ausgezeichnete Escolars im Supermarkt gekauft hatten. In Italien und Japan gilt ein Einfuhrverbot für diese Fischart.
Quelle: Kayak Angler