Willkommen geheißen als „Fluss-Ingenieur“ sorgt der Biber für Abwechslung am Fluss und mildert das Risiko von Überschwemmungen. Doch während sich der einst fast ausgestorbene Nager wieder ins Gedächtnis der Öffentlichkeit zurückkämpft, gibt es auch warnende Stimmen. So gibt es in England seit einiger Zeit eine Diskussion über den Biber.
Biber-Schützer in England wollen Angler beschwichtigen
Der „Beaver Trust“ ist dabei bemüht, vor allem Angler zu beschwichtigen. Obwohl die Nager auch Probleme mit sich bringen, sollten Angler sich freuen, dass Biber wieder die Flüsse und Seen bevölkern, äußerte sich der Beaver Trust gegenüber der Angling Times.
Die Probleme könnte man oft durch bewährte Vergrämungstechiken abschwächen. Hingegen würden viele Fischarten durch Nahrungsbeschaffung und eine gestiegene Wasserqualität sowie eine verminderte Durchflussrate von den Bibern profitieren. Dabei verweist der Beaver Trust auf Studien in Schottland, Norwegen und Nordamerika hin, wo die Bestände von Steelhead-Forellen, Lachse und andere Fischarten von den Nagern profitiert hätten.
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- Angeln allgemeinDer Biber kommt wieder: Fluch und Segen zugleich
Englische Ökologen rühmen den Biber als ein Tier, welches die vom Menschen begradigten und leicht zu flutenden Landschaften wieder in natürliche Areale verwandeln kann. Damit hilft er generell Fischen und anderen Wildtieren, indem er ihren Lebensraum wiederherstellt.
Wiedereinbürgerung mit Augenmaß
Der Angling Trust ist in der Beurteilung der Biber vorsichtiger. Marc Owen, Vorsitzender des britischen Anglerverbands, betonte, dass die Einschätzung der Biber, die man immer noch auf der Homepage des Angling Trust findet, nach wie vor gültig sei. Heißt: Wiedereinbürgerung ja, aber mit Augenmaß. Vor allem die Lachsbestände in Großbritannien seien durch den Biber stark bedroht. Der Trust bemängelt auch, dass nicht feststehe, wie viele Biber zu managen seien. Der Angling Trust brauche auch Unterstützung, um Vereine und anderen Gruppen zu helfen, die Probleme mit Bibern haben.
Wie beeinflussen Biber das Gewässer?
Nicht nur in Großbritannien, sondern auch in Deutschland ist der Biber wieder auf dem Vormarsch. Laut BUND gibt es schätzungsweise 40.000 Tiere, die einen Einfluss auf die Gewässer nehmen, die sie bewohnen.
- Dadurch, dass die Nager natürliche Pools und Altwässer schaffen, vermindern sie die Strömung und schaffen so tiefere Gumpen. Barsche und Elritzen lieben die beruhigten Zonen. Andere Arten wie Lachse und Forellen, die Kiesbänke zum Ablaichen brauchen, stoßen jedoch nur noch auf schlammigen Grund.
- Durch die Nagerei der Biber an Bäumen fallen Käfer und Insekten ins Wasser, die für Nahrung der Brutfische sorgen.
- Die Dämme und Altwasser, die Biber schaffen, bieten einen natürlichen Hochwasserschutz. Biberdämme sind weit weniger zerstörerisch (und kosten auch nicht so viel) wie vom Menschen geschaffene Anlagen. Außerdem schaffen Biber auf natürliche Weise einige der besten Feuchtgebiete in der Natur.
- Biberdämme sammeln Schlamm und anderen Dreck. Wissenschaftler behaupten, dass das solche Stellen Kohlenstoff binden können, was gut für das Klima sei.
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