Die Fischotter in Bayern sind zu einer Bedrohung für die Teichwirtschaften geworden, die vor allem Karpfen und Forellen züchten. Doch auch in Seen von Angelvereinen richten die gefräßigen „Wassermarder“ immer wieder große Schäden an. Angler finden an den Ufern von Seen, Flüssen und Bächen häufig Reste von Ottermahlzeiten. Dabei sind es nicht nur kleine und mittelgroße Fische, die dem Fischotter zum Opfer fallen. Selbst von Karpfen, die gute 20 Pfund auf die Waage gebracht haben müssen, bleiben nur die abgenagten Reste übrig. Für Angler ein Jammer – vor allem wenn man bedenkt, wie alt die Fische werden mussten, um zu solchen Größen abzuwachsen!
Fischotter fressen große Fische – da hilft auch Management nichts
Da nützt es nichts, wenn man für mehrere Regionen Otterberater (es sind genau 3 an der Zahl) einstellt, die erbosten Teichwirten helfen sollen, indem sie Vergrämungs-Maßnahmen wie Otterzäune empfehlen. Die Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft versucht deshalb durch den Fischottermanagementplan, die Lage unter Kontrolle zu halten. Dieser sieht vor, Otterzäune um das Gewässer zu errichten, deren Bau durch Zuschüsse des EU Förderprogramms EMFF (Europäischer Meeres- und Fischereifond) mit 50 Prozent der Kosten unterstützt wird. Außerdem können Teichwirte, denen Schäden trotz Zaun entstanden sind oder an deren Gewässern ein Zaunbau nicht möglich, ist eine Entschädigung beantragen.
An einer Bejagung geht kein Weg vorbei
In Österreich sollte der Fischotter rund um Salzburg wieder zum Abschuss freigegeben werden, da sich die Bestände zusehends erholt haben. Das ist vorerst zwar abgewendet worden, bleibt aber eine Möglichkeit. Theoretisch wäre das bei uns in Deutschland auch möglich, da der Fischotter im Bundesjagdrecht als jagdbare Art gilt (I. Abschnitt, § 2 Tierarten). Allerdings sind ihm keine Jagdzeiten zugeordnet. Das bedeutet, dass er ganzjährig geschont ist.
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Mit solchen rechtlichen Spitzfindigkeiten wird man den Teichwirten, die durch den Otterbefall um ihre Existenz bangen müssen, nicht gerecht. An einer (moderaten) Bejagung der Tiere geht daher auf lange Sicht wohl kein Weg vorbei. Andernfalls werden den gefräßigen Raubtieren noch viele, auch große Fische zum Opfer fallen.