Schnäpel sind eine Fischart, der Angler nur selten begegnen. Diese Wanderform der Maräne (in Süddeutschland Renke genannt) unterteilt sich in Nordsee- und Ostsee-Schnäpel. Der Landesangelverband Schleswig-Holstein setzt alles daran, dass diese Fische auch in norddeutschen Gewässern wieder häufiger anzutreffen sind.
Wichtige Fische für das Ökosystem
Schnäpel gehen uns Anglern nur als Beifang beim Angeln mit der Grundrute und Wurm an den Haken. Die silberfarbenen Fische kämpfen wie wild, sind dabei aber auch extrem lecker. Darüber hinaus haben sie eine besondere ökologische Funktion, ähnlich wie auch die Quappe. Gefangene Schnäpel haben beispielsweise oft viele invasive Schwarzmundgrundeln im Magen, wie die Fischerei in Rade am Nord-Ostsee-Kanal berichtet. Entsprechend gut genährt sind die Fische.
Leider nimmt der Bestand der Schnäpel in Norddeutschland jedes Jahr weiter ab. Die Gründe dafür sind nicht alle bekannt. Sicher zählen dazu aber die übermäßige Zahl an Kormoranen sowie sich verändernde Wassertemperaturen. Doch im NOK gibt es noch einen guten Bestand. Das verdanken wir dem Landesangelverband Schleswig-Holstein (LAV), der schon seit Jahren die Erbrütung von Schnäpeln vorangetrieben hat.
Früher wurde Schnäpelbesatz gekauft. Mittlerweile hat der LAV allerdings auf eigene Erbrütung in direkter Kanalnähe umgestellt. Erbrütungsstationen gibt es es bei der Fischerei Rade und in der Anlage des Verbands in Alt-Mühlendorf. Finanziert werden die aufwendigen Besatzmaßnahmen durch die Hegegemeinschaft NOK, mit vielen Ideen und Arbeitskraft durch die Fischerei Brauer.
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Vom Brütling zum vorgestreckten Fisch
Zuerst werden Elterntiere gefangen, wobei sich zeigt, dass der Bestand im Kanal immer noch recht gut ist. Danach werden diese abgestreift, Milch und Eier vermischt und in Zugergläsern gehältert. Sobald die Brütlinge schlüpfen, werden sie an geeigneten Stellen ausgesetzt, damit sie sich gut entwickeln.
Ein Teil der Fische geht einen anderen Weg. Student Bjarne Hansen untersucht im Rahmen seiner Masterarbeit, welche Möglichkeiten es gibt, die Brütlinge im „Schutzhaus Fischzucht“ vorzustrecken. Diese sollen dann in Zukunft den Schnäpeln helfen, dass sie stark genug sind, in offenen Gewässern zu überleben.
Mehr Informationen: LAV