„Der andere Weg zum Erfolg beim Zanderangeln“ ist die Devise der Autoren Martin Jacobs und Jens Biegemeier. Das ist der erste Eindruck, wenn man über den Titel ihres Angelbuchs „Der Zander – Modernes Fische finden“ stolpert. Ultimative Fangtipps, die sicherlich so noch nicht in Betracht gezogen wurden. Das muss ja was ganz besonderes sein. Und in der Tat: Ob es ums Spinnfischen mit modernsten Kunstködern geht, biologischen Fakten ausführlich betrachtet werden, durch die man eine völlige andere Sichtweise auf die Fische und damit auch auf das Angeln bekommt oder welche Umwelteinflüsse sich wie auf das Verhalten der Stachelritter auswirkt – Martin Jacobs und Jens Biegemeier haben hier wirklich die besten Tipps zusammen getragen, um das Buch zu einem sehr informativen „Fangbeschleuniger“ zu machen.
Ihr Versprechen: „70 Prozent der Inhalte sind brandneu und wurden so noch nie veröffentlicht in Deutschland. Ihr bekommt mit diesem Buch also keine aufgewärmte Soße!“ Für „altgediente Angelhasen“ sind die 231 Seiten genauso wertvoll wie für den Angelanfänger.
Das Angelbuch „Der Zander – Modernes Fische finden“ ist in folgende Kapitel aufgeteilt:
- Einleitung
- Kapital 1 – Die Sander
- Kapitel 2 – Das Trophiesystem
- Kapitel 3 – Der Zander und seine Beute
- Kapitel 4 – Die Größe des Zanders
- Kapitel 5 – Hintergrundwissen – technische Hilfsmittel
- Kapitel 6 – Umwelteinflüsse
- Kapitel 7 – Wind und Wetter
- Kapitel 8 – Lebensräume des Zanders
- Abschluss & Ausblick
Einblicke ins Angelbuch
Damit Ihr einen Einblick in dieses spannende Angelbuch bekommt, möchten wir Euch hier einen kleinen Auszug geben:
Die Buhne – Hotspot Nr. 1 oder warum sind Buhnen oder Unterwasserlandzungen solche Zandermagnete?
Im folgenden Artikel erhaltet ihr einen detaillierten Einblick in einen von drei sehr guten Hotspots für das Zanderangeln am Fluss, die wir ausführlich in unserem Buch „Der Zander – Modernes Fische finden“ beschrieben haben. Ohne Frage sind Buhnen der beste Platz, um Zander zu angeln. Buhnen sollen den Wasserlauf in eine bestimmte Richtung drängen und so die Zerstörung des Flussufers verhindern. Dabei können sie in großen Flüssen aus Steinen und Betonklötzen bestehen. In kleineren Flüssen bzw. an Stellen mit schwacher Strömung wird häufig Holz verwendet.
Vergleichen wir die Buhnen mit den Unterwasserlandzungen, lässt sich ein großer Unterschied feststellen: Während Buhnen fast immer überfischt sind und sich die Angler auf den Buhnenköpfen stapeln oder man sich ärgert nicht rechtzeitig auf der Buhne gewesen zu sein, sind die unter Wasser in den Fluss ragenden Landzungen so gut wie nie überfischt, da der Laie nicht einmal ansatzweise etwas von ihnen ahnt.
Warum sind Buhnen oder Unterwasserlandzungen solche Zandermagnete?
So, kommen wir nun zurück zur Beantwortung der Titelfrage. Der Grund dafür, dass viele Zander an den Buhnen zu finden sind, begründet sich in ihrem Zwecke, dem Schutz des Flussufers. Buhnen funktionieren an sich überall gleich: Sie lenken den Wasserstrom um, und an bestimmten Stellen entstehen dann Wasserwirbel, die den Gewässergrund aushöhlen und Löcher bilden. In diesen Löchern fließt das Wasser nicht mehr einfach in eine Richtung. Beutefische werden umher gewirbelt, so dass sie ein leichtes Fressen für die hungrigen wartenden Zander sind.
Fischschwärme werden zusätzlich auseinandergerissen, so dass der natürliche Schutz fehlt. Den gleichen Effekt haben die in den Fluss ragenden Landzungen. Sie bremsen das strömende Wasser ab und lenken den Strom um. Während wir die Buhnen sehen können, sind die Landzungen unter Wasser für uns nur mit bathymetrischen Karten (Wasserkarten mit ausführlichen Tiefenlinien) oder einem Echolot zu finden.
Welche Buhne würdet ihr aussuchen?
Wir erinnern uns, dass Buhnen und Unterwasserlandzungen Verwirbelungen verursachen, dass sich das Flussbett auswäscht und tiefe Löcher im Flussbett entstehen. In diesen tiefen Löchern strömt das Wasser und bietet am Grund Schutz vor der Strömung. Wo genau diese Vertiefungen entstehen, hängt im Einzelnen von der Anordnung der Buhne und von der Hauptströmung ab. Für uns entscheidet sich dadurch, welche Buhne erfolgsversprechender ist bzw. in welche Richtung wir von der Buhne aus angeln müssen.
- Wir bereiten uns auf einen Angelausflug auf Zander vor. Google Maps hilft uns, einen Überblick über die Buhnen zu bekommen. Dabei interessiert uns vor allem, welche Buhne die besten Erfolgsaussichten hat.
- An zweiter Stelle müssen wir dann noch herausbekommen, in welcher Richtung sich die Vertiefung befindet und wir unseren Köder werfen müssen.
Unsere Wahl steht fest: Wenn wir es schaffen, würden wir die Buhnen A + C besetzen. Diese versprechen die meiste Action. Nun zur Erläuterung, wie wir diese Entscheidung getroffen haben.
Ein zusätzlicher Blick in eine bathymetrische Karte verrät uns mehr und unterstützt uns bei der Auswahl des Angelplatzes. Wir können sehr deutlich die Bodenstruktur rund um die einzelnen Buhnen erkennen (online verfügbar ist die Navionics WebApp unter https://webapp.navionics.com). Der Grund fällt an den Buhnen A und C sehr stark an den Seiten und zur Flussmitte ab. Zusätzlich ist der Bereich zwischen den Buhnen ausgewaschen. An diesen beiden Buhnen werden starke Strömungen herrschen, die die Beutefische ordentlich umher wirbeln.
An der Buhne A erkennt man, dass sich eine große Vertiefung nördlich befindet. Die Strömung am Gewässergrund wird hier wahrscheinlich zur Flussmitte ziehen, nachdem das Wasser einmal den Zwischenraum der beiden Buhnen passiert hat. In diesem Zwischenraum erkennt man deutlich das abfallende Gelände, so dass wir wissen, dass hier das Wasser verwirbelt wird und die Zander an den Buhnen gute Erfolgsaussichten beim Beutefang haben.
Wer einen leichten Jigkopf von Buhne A bei ablaufendem Wasser in das Wasser wirft und den Bügel auflässt, wird merken, wie sein Köder von der Strömung in die Tiefe gezogen wird. Die von der starken Strömung verwirbelten Fische muss der Zander schnell packen. Das müssen wir für unsere Köderführung wissen. Ein langes Anschauen des Köders entfällt bei diesen Strömungen. Auf den Buhne A und C kann man zu allen Seiten sein Glück probieren. Bei ablaufendem Wasser auf der linken Seite und bei auflaufendem Wasser auf der rechten Seite der Buhne.
Die Buhnen B, D, E, G haben kein so stark abfallendes Gelände. Hier herrscht nur eine schwache Strömung. Auch diese Buhnen werden von einigen Zandern besetzt sein. Aufgrund der relativ schwachen Strömung sehen wir keine Vertiefungen. Eine schwache Strömung heißt gleichzeitig, dass sich kleinere Fische im Zwischenbereich der Buhnen ausruhen können. Der Zander ist an diesen Buhnen entweder inaktiv und ruht sich aus oder er kann seine langsame Jagdstrategie einsetzen, um Beute zu machen.
Die Buhnen F, G, I bieten ein leicht abfallendes Gelände, was für mehr Strömung als bei den Buhnen B, D, E sorgen sollte.
Wir erkennen wir, wo sich die Vertiefung an einer Buhne befindet?
So weit nun zur Theorie während der Vorbereitung auf unseren Angelausflug. Sind wir nun vor Ort auf der Buhne, müssen wir uns neu orientieren. Zwei Hilfsmittel stehen uns zur Verfügung, um den Strömungsverlauf des Wassers an der Buhne zu erkennen:
- Variante 1: optische Erkennung
Wir sehen die zusammenschlagenden Wellen vor der Buhne. Daher wissen wir nun, dass es unterhalb der Wellen etwas geben könnte, was diese Wellen erzeugt. Es könnte auch sein, dass hier das wirbelnde Wasser wieder auf den Hauptstrom trifft. Was es auch ist, rund um diesen Bereich könnte die Musik spielen. Ein paar Würfe geben Aufschluss darüber.
- Variante 2: Echolot als Unterstützung
Wir benötigen nun mehrere Würfe mit unserem mobilen Echolot, um eine bathymetrische Karte zu erstellen. Viel genauer als zu Hause erkennen wir die Struktur unter Wasser. Der Grund wird mit Tiefenlinien in einem Abstand von 1 m angezeigt. Schön zu erkennen ist der abfallende Grund (blaue Linie) an der oben gesehenen Strömung. Das fließende Wasser fällt förmlich um einige Meter in die Tiefe: Wechsel von gelb (6 m) auf grün (10 – 12 m). Auch ein kleines Loch (roter Pfeil) wird sichtbar, welches wahrscheinlich mitverantwortlich für die Verwirbelung an der Oberfläche ist. Mehr zum Thema Deeper gibt es auf unserer Website unter der Echolot Tipps Ratgeber.
Merke:
Die Wahl der richtigen Buhne/Landzunge hat entscheidenden Einfluss auf unseren Fangerfolg, denn teilweise wurden in den zugrundeliegenden Studien bis zu 50 Zander auf einer Fläche von gerade einmal 10 x 10 m rund um eine Buhne/Landzunge nachgewiesen. Zusätzlich unterstreicht die Wichtigkeit dieser Erkenntnis, dass 60 bis 80 Prozent der Fische hier zu finden sind, wenn sich eine Buhne in einem Flussabschnitt befindet. Nicht umsonst ist die Buhne oder die Unterwasserlandzunge der Hotspot Nummer 1, wenn es um das Zanderangeln in einem Fluss geht.
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