Bis vor etwa 100 Jahren kam der Glattrochen (Dipturus batis) regelmäßig in der Nordsee vor. Mittlerweile ist er jedoch fast ausgestorben. Allerdings gibt es Hoffnung, denn in der nördlichen Nordsee baut sich wieder ein kleiner Bestand auf. Forschungen ergaben, dass im südlichen Teil der Nordsee kleinere Rochen zu finden waren als im nördlichen. Man nahm lange an, dass diese beiden Bestände zur selben Fischart gehören. Tatsächlich sind die über 2 m langen Großen Glattrochen allerdings eine selbstständige Art mit dem Namen Dipturus intermedius. Abgesehen von ihrer Größe lassen sich die Arten zum Beispiel durch die Farbe ihrer Iris unterscheiden: Die des Glattrochens ist gelb, während sie beim Großen Glattrochen dunkelgrün ist.
Glattrochen sind vom Aussterben bedroht
Mittlerweile steht der Glattrochen auf der Roten Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature) als vom Aussterben bedroht. Das liegt auch daran, dass diese Rochen nur sehr langsam abwachsen. Sie werden erst mit einer Länge von ca. 1,15 m geschlechtsreif und erreichen eine maximale Größe von 1,45 m. Das macht die Art sehr anfällig für die vom Menschen verursachte Sterblichkeit, zum Beispiel durch die Fischerei mit Schleppnetzen. Und die Erholung dauert lange.
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Laut Sportvisserij Nederland scheinen Berufsfischer und Forscher in den letzten Jahren wieder mehr Rochen zu sehen. Diese häufiger werdenden Sichtungen geben Anlass zu vorsichtiger Hoffnung, dass sich der Bestand erholen könnte. Die gute Nachricht ist: Der Lebensraum und das Nahrungsangebot sind in der Nordsee immer noch ausreichend, um beide Glattrochen-Arten abwachsen zu lassen.
Glattrochen gehören im Ökosystem Nordsee zu den Spitzenprädatoren. Sie ernähren sich von am Boden lebenden Fischen und wirbellosen Tieren. Die Art kommt in Tiefen von bis zu 1.500 m vor, ist allerdings besonders häufig in etwa 100 m Tiefe zu finden.