Das dürfte den Gang zur Behörde beschleunigen: In der Hansestadt Hamburg können Angler ab sofort die Fischereiabgabe über PayPal bezahlen. Bisher war das nur in den Kundenzentren der Stadt und an privaten Ausgabestellen möglich, was meistens Angelfachgeschäfte sind. Damit ist das Bezahlen der Fischereiabgabe in wenigen Augenblicken erledigt.
Digitales Bezahlen als „Pilotprojekt“
Wie die Hamburger Umwelt- und Finanzbehörden der Deutschen Presse Agentur (DPA) mitteilte, soll das digitale Bezahlen für die Fischereiabgabe ein „Pilotprojekt“ werden. Langfristig ist es das Ziel, verwaltungstechnische Abläufe zu vereinfachen und die Bezahlung über PayPal auf weitere Bereiche der Verwaltung auszuweiten.
Die Fischereiabgabe für Hamburg kostet pro Jahr 10 Euro. Wer sie bezahlt, kann damit an allen freien Gewässern der Hansestadt fischen. Dazu gehören unter anderem Elbe, Alster und Bille.
Über diesen Link kann die Fischereiabgabe online entrichtet werden: Serviceportal Hamburg
Was die Hamburger Senatoren der SPD und Grünen als „wichtigen Schritt“ sehen, ist aus Sicht der CDU-Opposition zu wenig. So sei bereits länger angekündigt gewesen, alle Leistungen auf diese Weise zu ermöglichen. Hamburg hänge damit in der Digitalisierung von Behördengängen weiter zurück.
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Fischereiabgabe per PayPal? Das ist schon lange überfällig
Was die Bestimmungen zum Angeln angeht, mag Hamburgs Fischereigesetz einer der Vorreiter in Deutschland gewesen sein. So sind die angepassten Schonzeiten, das Entnahmefenster für bestimmte Fischarten und die Pflicht für einen gummierten Kescher (bzw. Spundwandkescher, wo es nötig ist) nach wie vor eine hohe Messlatte, an der sich andere Bundesländer ein Beispiel nehmen können.
Aber die Fischereiabgabe per PayPal zahlen zu können, sollte man heutzutage nicht mehr als Fortschritt feiern. Selbst vor 10 Jahren wäre man damit spät dran gewesen, ganz zu schweigen von 2024. Seine Angelkarten online zu kaufen, ist über Portale wie Hejfish beispielsweise schon lange möglich. Wirklicher Fortschritt ist das also nicht, sondern eher eine lange überfällige Angleichung der Behörden an den Standard.
An diesem – zugegeben sehr speziellen – Beispiel zeigt sich einmal mehr, wie behäbig und langsam die Bürokratie in Deutschland arbeitet. Die digitale Fischereiabgabe braucht man nicht als „Pilotprojekt“ für andere Behördengänge; es sollte längst klar sein, dass daran langfristig kein Weg vorbeiführt. Aber wer weiß, vielleicht ist man in weiteren 10 Jahren ja auch endlich so weit, dass man die verstaubten Faxgeräte aus den Büros wirft.
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