Der illegale Handel mit dem Fleisch des Europäischen Aalen treibt immer neue Blüten. Schon in der ehemaligen DDR tauschte man Aale gegen Devisen, und obwohl der Aal in vielen EU-Ländern unter Schutz steht, ist die Nachfrage ungebrochen hoch. Doch die Strafen für geschmuggelten Aal sind drastisch – das zeigt ein neuer Fall aus Kanada.
Die Firma „Nationalwide Star Canada Corp.“ hielt sich für besonders schlau. Sie versteckte in Containern mit legalem Amerikanischen Aal auch große Mengen von Europäischem Aal, dessen Einfuhr in Kanada jedoch verboten ist. Der kanadische Zoll beschlagnahmte die rund 90.000 kg Aalfleisch, das einen Marktwert von etwa 4,3 Millionen Kanadischen Dollar besitzt. Das entspricht knapp 3 Millionen Euro.
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Insgesamt 250.000 Dollar Strafe
Die Einfuhr von gefährdeten Tieren und Pflanzen, zu denen auch der Europäische Aal gehört, ist in Kanada verboten bzw. nur mit einer Sondergenehmigung gestattet. Die besaß Zhou Hong Xia, der Boss von Nationalwide Star Canada, aber nicht. Ein Gericht verurteilte die Firma nun zu einer Zahlung von 175.000 Dollar, Xia selbst muss ebenfalls 75.000 Dollar Strafe zahlen. Die insgesamt 250.000 Dollar (ca. 172.000 Euro) machen diesen Aalschmuggel-Fall zum größten, der je vor einem kanadischen Gericht verhandelt worden ist.
Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) steht seit dem Jahr 2008 auf der Roten Liste der Gefährdeten Arten. Damals noch im Überfluss vorhanden, sind die Bestände in den letzten Jahrzehnten stark eingebrochen. Grund dafür sind unter anderem die Verbauung von Gewässern, vor allem aber der illegale Fang von Glasaalen an den Küsten. Trotzdem sind Aale nach wie vor beliebte Speisefische, der Handel mit ihrem Fleisch ein Millionengeschäft. Welche Ausmaße dieser Handel angenommen hat, ist in diesem Beitrag von DAFV-Experte Florian Stein zum Thema Glasaal-Schmuggel nachzulesen.
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