Magnetangler angezeigt: Droht ein massives Bußgeld?

Marcel Pache aus Bremerhaven ist als Magnetangler an der Geeste unterwegs. Er fand auch Waffen – und muss nun vielleicht ein sechsstelliges Bußgeld zahlen.

Beim Magnetangeln lassen sich unerwartete Funde machen. In Deutschland ist es allerdings nicht überall erlaubt. (Symbolbild) Foto: Wikimedia Commons

Bild: Wikimedia Commons

Beim Magnetangeln lassen sich unerwartete Funde machen. In Deutschland ist es allerdings nicht überall erlaubt. (Symbolbild)

Um sein Hausgewässer, die Geeste in Bremerhaven, frei von Metallschrott zu halten, geht Marcel Pache regelmäßig mit einem Magneten ans Wasser. So zieht er unter anderem alte Fahrräder aus dem Fluss, doch auch Waffen waren schon unter seinen Funden. Zwar hat er die Fundsachen immer ordnungsgemäß abgegeben, doch sein guter Wille wurde dem Magnetfischer nun zum Verhängnis. Pache hat eine Anzeige erhalten – und muss nun vielleicht mehrere 100.000 Euro Strafe zahlen.

Magnetfischen ist in Bremen verboten

Für seine „Aufräumarbeiten“ nutzte Pache einen Bergungsmagneten, der auch große Gewichte tragen kann. Er wusste allerdings nicht, dass das Magnetfisch in Bremen vollständig verboten ist. Ausgerechnet dort gelten besonders heftige Strafen. Der 46-jährige Pache und seine Familie fielen aus allen Wolken, als die Anzeige ins Haus kam.

Die Strafe für unerlaubtes Magnetfischen liegt laut bussgeldkatalog.org bei 100.000 Euro. In schweren Fällen können sogar bis zu 500.000 Euro fällig werden.

Um legal als Magnetfischer am Wasser zu sein, bräuchte Pache eine Genehmigung der Landesarchäologie. Diese ist für jeden erforderlich, der „nach Bodendenkmälern gräbt oder diese mit technischen Hilfsmitteln sucht“, so steht es im Bremischen Denkmalschutzgesetz. Auch an einem Gewässer ist sie demnach notwendig. Ein in diesem Zusammenhang eher merkwürdig anmutender Zusatz besagt außerdem, dass jemand, der ohne eine solche Genehmigung erwischt wird, „auf Anforderung der Landesarchäologie unverzüglich den früheren Zustand wiederherstellen“ müsse. Das dürfte allerdings nicht eintreten – immerhin würde das bedeuten, dass Pache seinen Fund wieder in die Geest werfen müsste.

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Keine Genehmigung für den Magnetangler – weil eine Anzeige vorliegt

Pache versuchte bereits, eine Genehmigung für das Magnetfischen zu bekommen. Zuletzt bekam er sie jedoch nicht, weil momentan eine Anzeige gegen ihn vorliegt. Verständnis dafür hat er keines. „Alle reden von Umweltschutz“, sagte er im Gespräch mit der Bild. „Aber wenn man etwas tut, wird es verboten.“

Magnetfischen ist nicht ungefährlich. Insbesondere, wenn zum Beispiel Waffen oder Munition gefunden werden, können dabei Menschen verletzt werden. Je nach Bundesland sollte man sich daher umfassend informieren, ehe man mit einem Magneten statt einer Angelrute ans Wasser geht. Selbst, wenn man aus einem ehrbaren Grund wie dem Umweltschutz loszieht.

Die neuesten Kommentare

05.02.2023 14:50:27
Sorry Kessel,aber in Bezug auf Archäologie und Raubgräber hast du offenbar keine Ahnung.In Kürze: 1: Ja, im Boden sind (archäologische) Funde besser aufgehoben als in unfachmännischen Händen.2: Fund ist ungleich Befund. Du hast zwar ein Stück Metall in der Hand, aber der Fundkontext ist unwiederbringlich zerstört. Und der ist ungleich wertvoller.Meine Meinung: Schwarzgräber und Schwarzson...
05.02.2023 10:42:04
Durch Einkaufswägen und Fahrräder geht alle Nase lang das Vorfach und damit Blei verloren. Als hätten wir nicht genug Schwermetall im Fisch.Richtig absurd ist aber diese Begründung für dieses schwachsinnige Gesetz:https://www.landesarchaeologie.bremen.de/aufgaben/metalldetektoren-magnetangeln-13547"Zudem sind Metallfunde konservatorisch hoch empfindlich. Sind sie erst einmal geborgen, ist ihr...
05.02.2023 10:22:56
In Anlehnung an diesen Artikel wäre vielleicht ein Bericht über ungünstige Warensortierung in Supermärkten toll! Wenn ein Kunde sich eine Flasche Wasser aus dem oberen Regal angeln muss, ginge es inhaltlich ja auch ums Angeln und um Wasser! Mindestens ebenso relevant für den Blinker wie dieser Magnetmensch.
04.02.2023 15:54:40
Warum war der Mann erschüttert als ihm eine Strafanzeige ins Haus flatterte? Wenn man mit einem Magneten fischt sollte auch die Kenntnis vorhanden sein ob ich das am Gewässer bzw. Bundesland überhaupt darf!"Schön" wenn er das aus persönlichen Gründen macht - aber Unkenntnis schützt vor Strafe nicht.Vorher schlau machen - nicht erst dann wenn das Kind bereits im Brunnen liegt.
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