Jetzt geraden die Kanalkarpfen in den Focus der Angler Die guten Karpfenfänge in den Kanälen in Nordrhein-Westfalen (aktuelles Gewässer-Telegramm) haben die Angler richtig überrascht. Was ist da los? Antwort 1: Immerhin befinden wir uns am Ende des Winters, und das etwas längere Tageslicht hat die Lebensgeister der Karpfen schon etwas geweckt. Aber vielleicht liegt Antwort Nummer 2 viel eher im Verhalten der Angler verborgen: An vielen Strecken herrschen Raubfischschonzeiten. Wer also auf der Suche nach einem spannenden Drill ist, der muss sich umorientieren. Karpfen sind da eine echte Alternative. Und wie Sie jetzt am besten auf Kanalkarpfen angeln, verraten wir Ihnen in der aktuellen AngelWoche!
Meeres-Feedern mit Überraschung
Zugegeben: Es gibt angenehmere Plätze, an die man sich bei Eis und Schnee zurückziehen kann als eine winterliche Seebrücke an der Ostsee. Aber wir wollten einfach mal wissen, wie die Fangchancen mit der Heavy-Feederrute im Meer sind. Nach dem Motto: „Nur die Harten kommen in den Garten“ wählten André Pawlitzki und Thomas Pruß eine kleine Seebrücke in der Flensburger Förde für ihr Experiment. Solche Brücken, aber auch Molen sind geeignet für die Feederangelei, weil man hier schnell tiefes Wasser hat und dafür nicht weit werfen muss.
Test: Scimitar Spin 270 XH von Shimano
Mit der Scimitar Spin hat Shimano eine neue Rutenserie für preisbewusste Kunstköderangler auf den Markt gebracht. Wir haben die 2,70 m lange Version mit einem Wurfgewicht von 30 bis 100 g (vom Hersteller als XH bezeichnet) auf Biegen und Brechen getestet. Selbst wenn man schon deutlich teurere Ruten gefischt hat, ahnt man nicht, dass die Scimitar im Fachhandel für einen moderaten Preis von etwa 80 € vertrieben wird. Während des Testzeitraums kam die Shimano-Neuheit an großen Flüssen, aber auch an mehreren stehenden Gewässern zum Einsatz.
Giftige Bachforellen
Ein halbes Jahr Bachforellen-Schonzeit geht zu Ende – endlich! Zeit, den Rotgetupften mit einem Köder auf die Schuppen zu rücken, der sie richtig „giftig“ macht. Ein Wobbler, der die Bachforellen richtig „giftig“ macht, sieht aus wie eine Bachforelle. Solche Köder werden von verschiedenen Herstellern angeboten. Am besten sind kleine Wobbler bis 7 cm Länge in Bachforellen-Dekor. Die imitieren junge Forellen und sind für Altfische willkommene Happen, mit denen sie ganz nebenbei auch mögliche Konkurrenten um die Standplätze beseitigen.
Kalte Karpfen unter Feuer
Adrian Scheurer gehört zu den Karpfenanglern, die auch im Winter keine Pause machen, sondern fleißig weiter fischen. Dazu hält er seinen Angelplatz und damit die Karpfen unter „Dauerfeuer“. Seine Methode eignet sich am besten zum Karpfenangeln in Seen. Grundvoraussetzung sind ein (Schlauch-)Boot und eine Boje, denn mit dieser markiert er seinen Futterplatz, so dass er ihn immer wieder anfahren kann. Im Winter ist es wichtig, gezielt zu füttern und das Futter nicht zu streuen: Die Karpfen ziehen längst nicht so weit und viel herum wie im warmen Wasser. Wahrscheinlich verharren sie sogar die ganze Zeit in der Nähe des Futterplatzes und warten auf Nachschub.
kapitale Quappen aus der Wertach!
Dass man in der Wertach gute Quappen fangen kann, wusste Martin Schneider aus Marktoberdorf. Aber mit einem fetten „Quappen-Vielfraß“ hatte er nicht gerechnet. Wer im Winter im Allgäu angeln möchte, hat es nicht leicht: An den meisten Gewässern gibt es eine Winterschonzeit, und wo die nicht greift, verhindern oft Eis und Schnee jede Angelei. Eine Ausnahme bildet die Wertach. Hier kann man das ganze Jahr auf einigen Strecken angeln. Und die Wertach scheint sich, obgleich nur ein kleiner Fluss, zu einem erstklassigen Quappengewässer zu mausern, das zumindest von der Quantität her die große Donau in den Schatten zu stellen vermag.