Abwasserpilz ist in Fließgewässern Nordrhein-Westfalens weit verbreitet

Ein mit Abwasserpilz belasteter Zulauf an der Biogasanlage Gronau. Wo solche Pilze wachsen, ist das Wasser extrem stark verschmutzt. © LFV Westfalen und Lippe e.V.

Viele Gewässer in Nordrhein-Westfalens sind mit Abwasserpilz belastet, der ein Zeichen für eine starke Gewässerverschmutzung darstellt. Der Landesfischereiverband Westfalen und Lippe bittet die Angler Befall mit Abwasserpilz zu orten und zu melden.

Ein mit Abwasserpilz belasteter Zulauf an der Biogasanlage Gronau. Wo solche Pilze wachsen, ist das Wasser extrem stark verschmutzt. © LFV Westfalen und Lippe e.V.

Ein mit Abwasserpilz belasteter Zulauf an der Biogasanlage Gronau. Wo solche Pilze wachsen, ist das Wasser extrem stark verschmutzt.
© LFV Westfalen und Lippe e.V.

In den vergangenen Wochen sind beim Fischereiverband NRW in Münster zahlreiche Meldungen und Bilddokumente über massiven Befall mit Abwasserpilz in kleinen Fließgewässern aus den Kreisen Borken, Steinfurt und Höxter sowie der Stadt Münster eingegangen. Der Abwasserpilz ist eine Gemeinschaft aus verschiedenen Bakterien und ein Anzeiger für sehr stark verschmutze Gewässer (Gewässergüte IV). Er bildet sich in Gewässern, in die über einen längeren Zeitraum organische Abwässer eingeleitet werden. Häufig sind dies Einleitungen von Sickerwässern und Gärsäften aus landwirtschaftlichen Betrieben, insbesondere von den Silagehaufen von Biogasanlagen oder Viehbetrieben.

Diese Abwässer gelangen über Rohrleitungen oder nach starken Regenfällen durch Abschwemmung von der Oberfläche in das Gewässersystem. Da die Bakterien kälteliebend sind, tritt das Phänomen in den Wintermonaten massiv auf. Die Gewässersohle ist dann von einer weißen bis gelblich-rötlichen schleimigen Schicht bedeckt, die jegliches Leben im Gewässer unmöglich macht. Fische oder andere Gewässerlebewesen auf dem Gewässergrund findet man nicht mehr.

Der Abwasserpilz kann sich nur so lange im Gewässer halten, wie die Verschmutzung andauert. Bei ausbleibender Nahrungsgrundlage bilden sich die Bakterien innerhalb kurzer Zeit zurück. Nach etwa einer Woche ist kaum noch ein Befall zu erkennen, das Gewässer erscheint zwar sauber, ist aber langfristig erheblich geschädigt und biologisch verödet.
Die Einleitungen, sichtbar durch den Befall mit dem Abwasserpilz, verschmutzen massiv das Wasser – unsere Lebensgrundlage und unser höchstes Gut – mit langfristigen Folgen für alle Lebewesen in den betroffenen Gewässern. Zuständig für die Einleitung sind die Unteren Wasserbehörden der Kreise und kreisfreien Städte. Doch sie konnten das Problem bisher nicht bewältigen.

Zum Schutz unseres Wassers und unserer Gewässer wendet sich der Fischereiverband NRW daher an alle Angler und aufmerksamen Mitbürger. Helfen Sie mit bei der Spurensuche nach dem Abwasserpilz!

Melden Sie den Befall mit Abwasserpilz unter 0251/482710 sowie den Unteren Wasserbehörden.

Nähere Informationen finden Sie unter: www.fischereiverband-nrw.de


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